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0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Als der Kaschemmenbesitzer zum FBI kam, war die Stunde dieser Verabredung schon vorüber. Über den Inhalt des zweiten Gesprächs wissen wir also nichts.«
    »Der Mann muß trotzdem in Lakewood zu finden sein.«
    »In Lakewood gibt es einen Distriktssheriff, sechs Polizisten und zwei Hilfssheriffs. Außerdem liegt die Umgebung der Stadt im Patrouillenbereich der New Jersey State Police.« Der Chef lächelte flüchtig. »Ich halte es für richtiger, Jerry, wenn Sie hinfahren und sich nach Larham und seinem Auftraggeber umsehen.«
    »Gibt es irgendwelche Hinweise?«
    »Die City-Police glaubt, daß im illegalen Alkoholgeschäft Konkurrenzkämpfe entbrannt sind. Bisher kontrollierte ein gewisser Everett Garwin dieses Geschäft. Die Polizei stellte fest, daß Transporte, die für Garwin bestimmt gewesen sein müssen, mehrfach überfallen wurden. Insgesamt drei Männer, die als Mitglieder der Garwin-Gang galten, wurden im Laufe von knapp sechs Monaten ermordet. Der letzte Überfall, kombiniert mit dem Mord an William Harvest, geschah vor rund vierundzwanzig Stunden. Die Zeit stimmt mit dem Anruf überein. Außerdem ist Everett Garwin seitdem aus New York verschwunden.«
    Er legte den Bleistift auf den Tisch zurück. »Fahren Sie nach Lakewood, Jerry. Versuchen Sie, Joffrey Larham aufzustöbern und nehmen Sie ihn fest. Gegen ihn liegen Haftbefehle aus acht U.S.-Staaten wegen mehrfachen Mordes vor. Verhaften Sie auch seinen Auftraggeber, falls Sie ihn herausfinden.« Er stand auf,- und ich erhob mich ebenfalls.
    Sehr ernst fuhr der Chef fort: »Sie sollten äußerst vorsichtig sein, Jerry. Larham weiß, daß der Elektrische Stuhl auf ihn wartet. Wenn er sich gestellt sieht, wird er rücksichtslos um sich schießen. Er würde sogar Frauen und Kinder töten.«
    Mr. High schwieg für eine Sekunde und setzte hinzu. »Sie müssen damit rechnen, daß Joffrey Larham sinn- und grundlos tötet, wenn er sieht, daß es für ihn keinen Ausweg mehr gibt.« Er gab mir die Hand; etwas, das er sehr selten tat. »Aus diesem Grunde schicke ich Sie allein, Jerry. Denken Sie daran, daß die Jagd auf Larham unter keinen Umständen Opfer Unbeteiligter fordern darf.«
    »In Ordnung, Sir«, antwortete ich. Auch diese Antwort fiel feierlicher aus, als es sonst üblich war. Mr. Highs Ernst hatte mich angesteckt.
    Schon an der Tür, die Klinke in der Hand, drehte ich mich um. »Noch eine Frage. Ist nichts über die Leute bekannt, die diesem Everett Garwin das Schnapsgeschäft ab jagen wollen?«
    Mr. High schüttelte den Kopf. »Die City-Police kennt Garwins Konkurrenten nicht.«
    ***
    Lex Ruff legte seinem Bruder die Hand auf den Arm. »Stop den Schlitten!« befahl er. Paddy stieg mit wuchtigem Fußtritt in die Bremse. Der Wagen schlitterte, die Federn ächzten, die Reifen kreischten und Don Made flog gegen die Rücklehnen der Vordersitze. Sein Hut rutschte ihm ins Gesicht. »Verdammter Idiot«, wütete er. »Kannst du nicht normal wie jeder andere bremsen?«
    Die Ruff-Brüder lachten über den Zorn des dicklichen Made. Lex drehte sich um. »Paddy macht es einfach keinen Spaß, mit irgend etwas sanft umzugehen, gleichgültig, ob es sich um ein Auto, ein Girl oder eine Schnapsladung handelt.«
    Lex Ruff war ein großer breitschultriger Mann von etwa dreißig Jahren. Auf den ersten Blick erschien er den meisten Menschen, denen er begegnete, ein sympathischer Bursche zu sein, bis sie den eisigen Blick seiner gletscherblauen Augen auffingen.
    Ei' stieg aus. Paddy hatte den grasgrünen Ford neben dem Straßenschild zum Stehen gebracht. Dem Wagen sah man Paddys Vorliebe für unsanftes Fahren an. Beide Kotflügel wiesen Beulen auf. Die hintere Stoßstange war in der Mitte geknickt, die linke Seitentür eingedrückt. Die Front des Ford erinnerte an das zerschlagene Gesicht eines Boxers, der zehn lange Ringjahre hindurch besseren Gegnern als Sandsack gedient hatte.
    Lex Ruff schlug mit der flachen Hand gegen das -Schild mit der Aufschrift: »Nach Lakewood — 4 Meilen.« Paddy stellte sich neben seinen Bruder und musterte das Schild mit schiefgehaltenem Kopf. Er war sieben Jahre jünger als Lex, gerade fünfundzwanzig Jahre alt. Ein wenig wirkte er wie eine Karikatur des Älteren. Er war einen Kopf kleiner. Das ebenfalls blonde Haar bedeckte wie zerzauster Filz seinen runden Schädel. Das Gesicht zeigte einen rattenhaften Zug. Er war ebenso breitschultrig wie Lex, aber sein Körper saß auf kurzen, gekrümmten Beinen.
    Er spuckte das Straßenschild an. »Zum

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