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0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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dreckig. Wie Garwin, so war auch sie ein Stadtmensch und wußte mit der Natur nichts anzufangen. Angewidert stöckelte sie auf hohen Absätzen über den steinigen Boden. Sie fluchte, wenn der Propangasofen nicht genug Wärme hergab. Sie beschimpfte Garwin und nannte seine Idee, sich in der Bude zu verkriechen, einfach blödsinnig.
    Der Schnapshändler überhörte alle Vorwürfe. Seine Gedanken drehten sich ausschließlich um das Telefon. Zweimal im Laufe von achtundvierzig Stunden rief Joffrey Larham an, einmal aus Pittsburgh, beim zweiten Mal aus Philadelphia. Bis Pittsburgh hatte er ein Flugzeug genommen, das Garwin für ihn gechartert hatte. Von Pittsburgh bis Philadelphia benutzte er einen von Garwin vorbestellten Platz im Nachtzug. Dort holte er einen bereitstehenden Wagen ab und fuhr die letzten hundert Meilen selbst. An diesem Nachmittag wartete Garwin auf den dritten Anruf des Mörders.
    Kurz vor sechzehn Uhr schrillte das Telefon. Der Schnapshändler hielt, als der Apparat anschlug, eine Tasse mit Kaffee in der Hand. Er ließ sie einfach fallen und riß den Hörer ans Ohr. »Ich bin in Lakewood«, sagte am anderen Ende der Strippe Joffrey Larham. Ethel Dean stellte ihre Tasse ab, setzte sich neben Garwin und hörte mit.
    »Großartig, Joffrey«, schrie Garwin. »Ist alles in Ordnung?«
    Larham würdigte der Frage keine Antwort. »Wie geht es weiter?« fragte er.
    »Geh zum Postamt und laß dir einen Brief geben, der unter dem Stichwort Carlos 18 dort lagert. Der Brief enthält eine Karte, auf der ich den Weg zu mir genau eingezeichnet habe. Du kannst ihn nicht verfehlen. In zwei Stunden kannst du hier sein.«
    Larham gab einen Knurrlaut von sich. »Glaub nur nicht, dein Indianerspiel gefiele mir. Warum kommst du nicht in irgendeine Kneipe, triffst mich dort und zeigst mir meine Zwanzigtausend?«
    »Du erhältst das Geld, sobald du kommst. Ich habe es hier.« Garwin sagte die Wahrheit. Er hatte nahezu fünfzigtausend Dollar flüssig gemacht und trug sie, auf drei Aktentaschen verteilt, bei sich.
    »Hör mal zu, Garwin«, sagte Larham. »Ich brauche ein wenig Spaß. Es ist früh genug, wenn wir uns morgen treffen. In Lakewood gibt es einige Kneipen, die vertrauenerweckend aussehen. Bis morgen, Everett.«
    »Hallo, Joffrey, du kannst doch nicht«, Garwin schrie vergeblich. Der Chicagoer hatte schon aufgelegt. Fassungslos starrte der Schnapshändler den Hörer an. »Er will nicht kommen.«
    Ethel nahm ihm den Hörer aus der Hand und legte ihn in die Gabel zurück. »Na und?« zischte sie wütend. »Was ist schon dabei, wenn er sich ein wenig amüsieren will? Wahrscheinlich hat er es in Chicago nicht wagen können die Nase aus dem Bau zu stecken. In Lakewood kennt ihn niemand. Hier kann er endlich einmal den Hund von der Kette lassen.« Sie stand auf. »Jeder kriegt genug, wenn er eingesperrt wird und ich auch. Ich fahre nach Lakewood hinein. Ich will etwas anderes sehen, als die trostlose Gegend, in die du mich gelockt hast. Kommst du mit?« Garwin schüttelte den Kopf. »Ich bleibe.«
    Ethel Dean unterdrückte ein dünnes Lächeln. Sie wußte genau, daß Garwin ihrer Aufforderung niemals gefolgt wäre. Nur in dieser Blockhütte fühlte er sich sicher. An jedem anderen Platz fürchtete er sich.
    ***
    Der Wagen -zischte an mir vorbei, Es war ein blauer Rambler, und er trug eine New Yorker Nummer. Im Vorbeifahren erkannte ich, daß eine blonde Frau am Steuer saß.
    Abgesehen von seiner Herkunft fiel mir auf, daß der Schlitten bis weit über die halbe Höhe mit Dreck bespritzt war. Die Lady mußte sich also ziemlich tief im Steinbruchgelände damit herumgetrieben haben. Ich merkte mir die Schotterstraße, aus der der Rambler aufgetaucht war. Es gab ein gutes Kennzeichen. Unmittelbar vor der Einmündung in den Highway standen zwei einsame Fichten, die einzigen auf einigen hundert Yard.
    Ich wendete meinen Wagen und fuhr zurück. Es dämmerte bereits. Mir schien es zwecklos, in dem riesigen Gelände aufs Geratewohl herumzusuchen. Ich beschloß, morgen erst einmal Informationen bei der Gesellschaft einzuholen.
    Der, Rambler war verschwunden, aber in Lakewood sah ich ihn wieder. Er stand vor einem Drugstore auf einer kleinen Parkfläche, die der Drugstore für seine Gäste reserviert hielt. Als Nachbarn hatte er den grünen Ford, mit dem ich kurz vor Lakewood beinahe aneinandergeraten wäre. Ich stellte meinen Mercury einige Schritte weiter ab und ging zurück. Ich umrundete den Ford einmal. Der Schlitten sah aus, als

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