Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0470 - Mörder jagen einen Mörder

0470 - Mörder jagen einen Mörder

Titel: 0470 - Mörder jagen einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
noch ein gutes Hotel in Lakewood nennen, bin ich restlos zufrieden.«
    »Nehmen Sie Lake-Cottage. Ich kenne den Besitzer gut. Ich werde bei ihm anrufen und ihm sagen, wen…«
    Unter meinem strafenden Blick verstummte er. »Schon gut, G-man. Ich halte mich heraus, wie Sie es befehlen.« Ich verließ Sheriff Wordman. Von Lakewoods Hauptpost aus rief ich die Gesellschaft an, die die Ferienbungalows vermietete. Ich erfuhr, daß die meisten Häuser zu dieser Jahreszeit leerstanden, aber ungefähr ein Dutzend Bungalows waren an Dauermieter verpachtet worden. Ich ließ mir die Namen nennen. Everett Garwin tauchte dabei nicht auf. Selbstverständlich war damit nichts bewiesen. Er konnte ein Haus unter falschem Namen oder durch einen Mittelsmann gemietet haben.
    Dennoch fuhr ich nicht zur Küste. Wenn der Schnapshändler wirklich der Auftraggeber des Killers war, so hatte er sich mit Bestimmheit lieber einen sicheren Unterschlupf als einen simplen Ferienbungalow ausgesucht. Ich fuhr nach Osten aus der Stadt in Richtung auf Trenton.
    Wie Sheriff Wordman es beschrieben hatte, durchschnitt die Straße auf rund zwanzig Meilen eine dichte Waldzone. Dann endete der Wald abrupt. Das Land türmte sich zu einem Hochplateau auf. Hier begann der Bezirk der Stone-Callough-Company, eine riesige Karstlandschaft, durchschnitten von Feldbahnlinien, geschotterten Straßen, garniert mit den Barackensiedlungen der Arbeiter und übersät mit den tiefen Wunden der Steinbrüche. Aus dem Steinbruchbezirk trafen in Abständen von wenigen hundert Yard Straßen und Wege den Highway. Das Dröhnen der Bagger, Brechhammer, Abbauschrämmen erfüllte wie ein nie endendes Donnergrollen die Luft. Dazwischen knallten wie Kanonenschläge die Sprengladungen.
    Ich fuhr einige Meilen in das Gebiet hinein, bog dann auf irgendeiner Straße links ab und kam tiefer in das Stone-Callough-Gelände. Die schlechte Schotterstraße schraubte sich in Windungen hoch. An einigen Stellen ragten Baumgruppen empor. Lastwagen begegneten mir nicht. Offenbar bewegte ich mich in einem Bezirk, der nicht mehr genutzt wurde. Nach einem Dutzend Meilen endete die Straße abrupt am Ufer eines Sees. Es handelte sich um ein vollgelaufenes Baggerloch. Das Wasser hatte zu reicherem Pflanzenwuchs geführt. Aus der Vogelperspektive betrachtet, mochte der See und seine Umgebung wie eine Oase in einer grauen Mondlandschaft aussehen.
    Ich stieg aus und kämpfte mich dreißig oder vierzig Yard weit durch das Ufergebüsch. Dabei stieß ich auf eine Blockhütte, genauer gesagt, auf die Reste einer solchen Hütte, denn sie besaß nur ncpch die Bruchstücke eines Daches, kein Glas mehr in den Fenstern, und der gemauerte Schornstein war zusammengefallen. Die Tür knarrte, vom Wind bewegt, in den Angeln. Ich stieß sie mit dem Fuß weit auf. Hochgescheuchte Vögel flogen kreischend durch die Fensteröffnungen ins Freie. Die Hütte besaß keinerlei Einrichtung und war eindeutig seit Monaten von niemandem mehr betreten worden.
    Ich ging zum Wagen zurück. Wahrscheinlich gab es im Steinbruch-Bezirk andere Hütten, die ebenfalls nicht mehr benutzt wurden, sich aber in einem bewohnbaren Zustand befanden. Eine solche Bude wäre für einen Gangster ein großartiger Unterschlupf, sehr viel geeigneter als ein simpler Ferienbungalow. Ich beschloß, mit der Direktion der Stone-Callough-Company zu sprechen. Deshalb wendete ich den Wagen und fuhr zum Highway zurück.
    ***
    Unter den primitiven Einrichtungsgegenständen der Blockhütte wirkte das Telefon wie ein Gegenstand aus einer anderen Welt. Everett Garwin interessierte sich nur für das Telefon. Nie entfernte er sich weiter als einige Yard vom Apparat. Ständig hielt er den Blick darauf gerichtet, auch wenn er aß. Ein dutzendmal am Tag sprang er auf, riß den Hörer aus der Gabel und vergewisserte sich, daß die Leitung in Ordnung war.
    Ethel Dean hatte nichts von dieser Hütte mitten im Stone-Callough-Gelände gewußt. Noch als sie hinfuhren, hatte Garwin sich in Schweigen gehüllt. Wortlos hatte er den blauen Rambler die Schotterwege ins Gebirge hinaufgejagt, bis die Fahrt vor dem massiven Blockhaus endete. Für wenige Minuten vergaß er seine Sorgen und freute sich an Ethels Verblüffung. Er hatte ihr auseinandergesetzt, daß er den Bau von einem Ingenieur der Gesellschaft übernommen hatte, der es für seinen Teil leid war, die Wochenenden im Umkreis seines Arbeitsplatzes zu verbringen. Ethel fand die Hütte und ihre Umgebung scheußlich, primitiv und

Weitere Kostenlose Bücher