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0475 - 5 Millionen für Mister High

0475 - 5 Millionen für Mister High

Titel: 0475 - 5 Millionen für Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
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Minuten gegangen… in ziemlicher Eile. Ich habe mir die Nummer seines Wagens gemerkt.«
    »Seit wann sind Sie frei?« fragte ich. »Seit einer halben Stunde«, erwiderte Mr. High. »Die Burschen haben zum Glück versäumt, zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Nachdem es mir gelungen war, die Fesseln abzustreifen, hatte ich keine Mühe, das Haus zu verlassen.«
    »Vorsicht!« sagte Phil.
    Wir sahen im gleichen Moment, was er meinte. Vor dem Haus wurde ein Motor angelassen. Zwei Scheinwerfer blitzten auf.
    »Einsteigen«, sagte ich. »Die Jagd beginnt.«
    Phil klemmte sich auf den Notsitz, Mr. High nahm auf dem Beifahrersitz Platz, und ich faltete mich hinter dem Lenkrad zusammen.
    Wir beobachteten, wie ein Wagen das Grundstück verließ und auf die Fahrbahn einbog. Er beschleunigte sehr rasch und brauste mit heulenden Reifen die Straße hinab.
    Wir folgten ihm.
    »Rücken wir ihm nicht zu dicht auf den Pelz«, empfahl Mr. High. »Er darf nicht merken, daß wir ihm folgen.«
    Zum Glück bog der Wagen wenig später in eine belebte Straße ein, so daß wir uns in einem Strom anderer Fahrzeuge einordnen konnten. Kurz darauf ging es jedoch wieder in eine stille Villengegend. Der Wagen — es war ein Lancia — hielt vor einem Parkgrundstück. Ich brauste vorbei und beschleunigte dabei stark. Wir sahen im Vorbeiflitzen, daß zwei Männer in dem Wagen saßen. »Ich habe die Nummer«, sagte Phil.
    An der nächsten Kreuzung riß ich das Steuer herum. In einer schmalen Nebenstraße stellten wir den Wagen ab. Wir stiegen aus und gingen zu Fuß zurück.
    Der Lancia parkte in Höhe eines großen Gartenportals, das offenstand. An einer der weiß getünchten Säulen war ein Messingschild angebracht mit dem Namen »A. Pontac«.
    Wir sahen, daß im Erdgeschoß des Hauses Licht brannte. Wir gingen durch den Garten auf das Haus zu und beschlossen, uns zu verteilen.
    Es war kurz nach ein Uhr morgens.
    Ich näherte mich der Haustür. Es war eine sehr hübsche Tür, weiß lackiert, mit barocken, geschnitzten Motiven. Statt einer Klingel gab es einen großen, auf Hochglanz polierten Messingklopfer. Ich betätigte ihn nur einmal.
    Ein Butler öffnete. Er sah sehr vornehm aus und machte ein abweisendes, frostiges Gesicht. »Sie wünschen, Sir?«
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis und machte einen Schritt auf ihn zu. Verwirrt trat er zurück. Ich stand in der Halle. »Wo sind die Besucher?« fragte ich.
    »Im Arbeitszimmer, Sir«, stotterte er. Er sah ziemlich bestürzt aus. Plötzlich war es schwierig, in seinen Zügen noch Spuren von Würde zu entdecken. »Sie werden verstehen, daß ich Sie anmelden muß, Sir…«
    »Es soll eine Überraschung sein«, sagte ich lächelnd. »Und genau das wird es werden.«
    Eine Tür auf der gegenüberliegenden Seite der Halle öffnete sich. »Was gibt es denn?« fragte der Mann, der sich im Türrahmen zeigte. Er hatte eine barsche und unfreundliche Stimme.
    »Mr. Pontac?« fragte ich.
    »Das ist mein Name. Was, zum Teufel, wollen Sie hier? Wissen Sie nicht, wie spät es ist?«
    Ich ging auf ihn zu. »Zur Aufklärung eines Verbrechens ist es nie zu spät, Mr. Pontac«, sagte ich.
    ***
    Ich hörte das Klirren eines Fensters.
    Pontacs Kinnlade klappte nach unten. Ich ging an ihm vorbei in das große, elegant eingerichtete Zimmer.
    Ein Fenster stand offen. Die Gardinen bauschten sich im Wind.
    »Sie sind weg!« sagte Pontac hinter mir.
    Ich wandte mich um. »Überrascht Sie das?«
    Er schluckte. Sein Gesicht war bleich. »Wer sind Sie? Was wollen Sie?«
    »Ich bin Jerry Cotton vom FBI. Ich nehme an, daß Ihnen diese Auskunft genügt.«
    Von draußen schallten Stimmen herein. Dann fiel ein Schuß. Kurz darauf knallte es zum zweitenmal.
    Dann war Stille.
    Pontac begann zu zittern. Ich sah, wie er die Hände in die Taschen schob und zu Fäusten ballte. Ich merkte, wie er um Fassung rang; ich spürte aber auch, daß er einfach nicht das Zeug hatte, mit der Situation fertig zu werden.
    »Ich… ich war dagegen«, sagte er kaum hörbar. Er ging zu dem mit rotem Chintz bespannten Sofa und ließ sich schwer in eine Ecke fallen. »Anfangs hielt ich das Ganze für einen Mordsspaß, für eine brillante Idee… aber richtig dafür bin ich nie gewesen«, fuhr er fort. »Nie, das müssen Sie mir glauben.«
    »Aber Sie haben mitgemacht«, stellte ich fest.
    Er zuckte die Schultern. Seine Augen wirkten stumpf und müde. »Sicher, ich habe mitgemacht«, murmelte er kopfnickend. »Ich hatte Angst, Derek und James würden

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