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0475 - 5 Millionen für Mister High

0475 - 5 Millionen für Mister High

Titel: 0475 - 5 Millionen für Mister High Kostenlos Bücher Online Lesen
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davon überzeugt, daß er sich nicht darauf einlassen wird.«
    »Wann hören wir wieder von Ihnen?«
    »Spätestens heute früh… so gegen neun oder zehn Uhr«, sagte Stone.
    »Gut. Ich erwarte Sie hier.«
    »Möglicherweise rufe ich nur an«, sagte Stone. »Ich bin nicht sicher, ob ich dieses Haus noch einmal betreten werde. Vielleicht schwirrt das FBI schon in der Gegend herum!«
    »Sie sehen Gespenster«, sagte Shearon.
    »Haben Sie mir auch bestimmt keinen Bären aufgebunden?« fragte Stone.
    »Na, hören Sie mal!« meinte Shearon. »Wollen Sie Mr. High sehen?«
    Stone überlegte. »Okay, einverstanden.«
    »Kommen Sie mit«, sagte Shearon. Er verließ mit Stone die Bibliothek. White rührte sich nicht vom Fleck, er blieb am Kamin sitzen.
    Die beiden Männer stiegen die breite, geschwungene Treppe zum ersten Stock hinauf. Sie betraten ein Zimmer. Das Licht wurde angeknipst.
    »Da«, sagte er und streckte die Hand aus. »Unter der Decke liegt er.«
    Stone runzelte die Augenbrauen. Er ging auf die Couch zu und blieb zögernd stehen. Dann faßte er die Decke an und riß sie zurück. Unter der Decke lagen drei Sofakissen; sie waren sorgfältig verteilt, so daß sie den Konturen eines menschlichen Körpers entsprachen.
    Mr. High war verschwunden.
    ***
    Mit einem Fluch warf Stone die Decke an die Wand. Er wandte sich um. »Also doch ein Trick!« stieß er hervor.
    Sein Zorn legte sich, als er Shearons Gesicht sah. Es schien förmlich auseinanderzufallen, es veränderte sich wie Butter in der Sonne. Seine Mundwinkel sackten nach unten, die Augen bekamen einen leeren und törichten Ausdruck, der sich rasch in einen Ausdruck der Angst verwandelte, und seine Lippen zitterten.
    Er torkelte einige Schritte nach vorn. Dann gab er sich einen Ruck. Er blickte auf die Fenster. Sie waren geschlossen. Im Zimmer herrschte mustergültige Ordnung. Alles stand oder lag an seinem Platz. Ausgenommen Mr. High natürlich.
    »He, sagen Sie endlich ein Wort!« knurrte Stone. »Was bedeutet diese Komödie?«
    Shearon ging zur Couch. Er ließ sich auf die Knie fallen. Er sah eine Handvoll Stricke unter der Couch liegen und zog sie hervor. »Damit hatte ich ihn gefesselt!« sagte er fassungslos.
    »Man kann nicht behaupten, daß Sie dabei wie ein Fachmann vorgegangen sind«, meinte Stone höhnisch. Er ging zur Tür. »Es wird höchste Zeit, daß ich verdufte. Wenn Sie mir die Wahrheit gesagt haben, dürften die Burschen vom FBI bereits im Anmarsch sein.«
    Er verließ das Zimmer. Shearon hörte, wie er die Treppe hinabjagte.
    Kurz darauf fiel die Haustür ins Schloß.
    Shearon erhob sich. Wie betäubt ging er hinab in die Halle. White kam ihm entgegen. »Was ist los?« fragte er. »Ist der Bursche abgehauen? Wie siehst du denn aus? Ist etwas passiert?«
    »Mr. High ist verschwunden«, sagte Shearon.
    White zuckte zusammen. »Das ist nicht wahr!«
    »Irgend jemand hat ihn befreit«, sagte Shearon und hob den Strick hoch, den er noch immer in der Hand hielt.
    »Dann sind wir verloren«, murmelte White. »Wir müssen verschwinden. Los, mein Wagen steht draußen!«
    »Das verdanken wir unserem Freund Andy«, sagte White plötzlich.
    »Du glaubst doch nicht etwa…?« begann Shearon mit kaum hörbarer Stimme.
    »Doch, das glaube ich«, nickte White grimmig. »Er hatte die Nase voll, nicht wahr? Erinnere dich an das, was er uns vorjammerte. Ich wette, er hat Mr. High nach Hause geschickt, um sich Straffreiheit zu sichern.«
    »Wenn das stimmen sollte, bringe ich ihn eigenhändig um!« meinte Shearon und ballte die Fäuste. In seinen Augen glitzerte es kalt. Dann ließ er die Schultern sinken. Seine Aufregung fiel in sich zusammen. »Ich kann es nicht glauben«, sagte er. »Andy ist kein Verräter. Ich kenne ihn lange genug. Er ist mitunter feige und kleinmütig, aber er würde uns nicht in den Rücken fallen.«
    »Es gibt noch eine andere Erklärung«, sagte White. »Andys Geschäfte gehen nicht mehr so, wie er sich das wünscht. Er ist in Schwierigkeiten.«
    »Das höre ich zum erstenmal!«
    »Es ist nichts Ernstliches«, meinte White, »aber es sind die Alarmsignale einer rückläufigen Geschäftsentwicklung. Vielleicht sucht Andy einen Ausgleich. Er will das große Geschäft allein machen! Er hat Mr. High entführt, um das Geld einstreichen zu können!«
    »Andy? Ausgeschlossen! Du hast doch gehört, wie er über das Abenteuer denkt!«
    »Er hat uns etwas vorgemacht«, vermutete White, der sich nicht von seinem Gedanken abbringen lassen wollte.

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