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0475 - Der große Vasall

Titel: 0475 - Der große Vasall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte.
    Der von den Fremden getötete Taschkar hatte zunächst einen anderen Mann als Ginkorasch benannt, aber im Laufe der Jahre hatten Ginkorasch und die Agenten der Marsav dafür gesorgt, daß der Geheimdienstchef an die Stelle des ersten Favoriten getreten war.
    Ginkorasch berührte die Kontrollen mit den Fingerspitzen.
    Die Individualimpulse des alten Taschkars waren verstummt. Auch der Individualalarm war unterbrochen worden.
    Ein neuer Taschkar hatte die Geheimstation im VALOSAR betreten, um die Geschicke der Takerer zu leiten.
    Ebenso wie der getötete Taschkar gehörte Ginkorasch zur mächtigen Familie des Valos-Clans.
    Ginkorasch wußte, daß ihn die positronisch gesteuerten Roboter der Geheimstation anerkannten, denn sie waren auf seinen Namen programmiert und konnten ihn durch seine Individualimpulse identifizieren. Ginkorasch war jetzt der einzige Takerer, der ohne Gefahr für sein Leben in diese geheimnisumwobenen Räume eintreten konnte.
    Die Finger des neuen Taschkars zeichneten unsichtbare Linien auf den Kontrolltisch. Ginkorasch umrundete den Tisch und blieb neben dem Sessel stehen.
    Er würde hier sitzen und die Geheimnisse der Station ergründen. Nur ein Taschkar, der diese Station beherrschte und von all ihren Möglichkeiten Gebrauch machen konnte, war ein vollkommener Herrscher. Ginkorasch war zuversichtlich.
    Jetzt, da er die Macht übernommen hatte, würde er sie festhalten.
    Ginkorasch trat hinter den Sessel und blickte auf die Sitzfläche.
    Es war, als strömten unsichtbare Impulse von ihr aus. Die Blicke des neuen Taschkars wanderten weiter und blieben an der verwirrenden Vielfalt der Kontrollschaltungen hängen. Er würde viel lernen müssen, aber die Roboter würden ihm dabei helfen.
    Der Diktator trat vor den Sessel. Er wußte, daß unglaublich viel zu tun war, aber er ließ sich Zeit.
    Lange - viel zu lange - hatte hier ein anderer gesessen.
    Ginkorasch sank in den Sessel.
    Er fühlte sich kalt und hart an.
    Eine mechanische Stimme sagte: „Wir grüßen dich, Taschkar."
    Ginkorasch entspannte sich und schloß die Augen.
    Seine Hände umklammerten die Armlehnen. Eine wunderbare Kraft schien von ihnen in die Arme des Diktators zu strömen. „Sie werden in der Informationszentrale und im Individualaufzeichnungsraum erwartet, Taschkar", sagte die mechanische Stimme.
    „Ja", murmelte der Taschkar.
    Er öffnete die Augen. Über ihm schwebte ein Flugroboter, der ihn offenbar führen sollte.
    „Ich werde später die genannten Räume aufsuchen", sagte er. „Zunächst muß ich ein paar Befehle geben, die sofort an die zuständigen Stellen weitergeleitet werden müssen."
    Auf dem Kontrolltisch flammten ein paar Lämpchen auf. Klappen öffneten sich und gaben den Blick auf bis dahin verborgene Mikrophone frei.
    Der Taschkar wußte, daß er jetzt sprechen konnte.
    Er zog eine vorbereitete Liste aus der Tasche und gab sie in den Aufnahmeteil der Kontrollen.
    „Diese Liste enthält die Namen von Personen, die sofort beseitigt werden müssen", erklärte der Diktator. „Es handelt sich um mir feindlich gesinnte Offiziere in der Takerischen Flotte, um unzuverlässige Diplomaten und um latente Rebellen auf dieser und auf anderen Welten."
    „Die Befehle werden weitergegeben" versicherte die Automatik.
    Der Taschkar nickte befriedigt. Überall in Gruelfin würden die Marsav-Agenten darauf achten, daß die Befehle des neuen Herrschers ausgeführt wurden.
    Die Liste Ginkoraschs enthielt über fünftausend Namen.
    Es war die erste von insgesamt achtzehn, die in den nächsten Tagen in die Maschinen eingespeist wurden.
     
    3.
     
    Stinkender Atem strich über Rhodans Gesicht. Er sah ein dunkelbraunes verquollenes Gesicht mit einem rechteckigen gelben Auge in der Mitte. Der Körper des Angreifers lastete schwer auf Rhodan.
    Der Terraner spürte, daß sich Krallen in seine Kombination bohrten. Die Kreatur, die ihn angesprungen hatte, war in eine Art Uniform von dunkelroter Farbe gehüllt.
    Um Rhodan herum entstand unbeschreiblicher Lärm. Durch die Öffnung in der Wand quoll eine Horde Kreaturen von unterschiedlichster Körperform. Sie hatten nur eines gemeinsam: die roten Uniformen.
    Rhodan riß beide Arme hoch und traf dabei den Kopf seines Gegners. Während ringsum der Kampf entbrannte, gelang es Rhodan, sich auf die Seite zu wälzen und seinen Desintegrator zu ziehen. Jetzt erwies es sich als lebenswichtig, daß sie vor ihrer Gefangennahme auf First Love die wichtigsten Teile ihrer Ausrüstung im

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