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0483 - Der Yeti ist da!

0483 - Der Yeti ist da!

Titel: 0483 - Der Yeti ist da! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich also bewegen, vielleicht auch herumrollen.
    Das tat er.
    Im Ansatz blieb er stecken, denn ein Schatten fiel über sein Gesicht. Er gehörte zu seinem ehemaligen Freund Jasper Moore, der mit ruhigen Schritten auf ihn zugekommen war und jetzt neben ihm stehenblieb.
    Mertens blieb starr liegen. Beide Brillengläser waren zerbrochen. Das Gestell hing noch schief auf seinem Gesicht und gab ihm einen lächerlichen Ausdruck.
    Er schaute hoch.
    Moore blickte nach unten, so daß sich ihre Blicke zum gleichen Zeitpunkt trafen.
    Das sonst blasse Gesicht des Jasper Moore hatte eine fast hektische Röte angenommen. Beinahe vorwurfsvoll schüttelte er den Kopf, bevor er kalt lächelte und dabei sagte: »Du versuchst es immer wieder, mein Freund, aber du wirst verlieren.«
    »Was willst du? Noch einmal schießen?«
    »Ja, mein Freund. Eine Kugel hat für dich nicht gereicht. Du bist zäh, zäher als ich annahm.«
    »Ja, manchmal kann man sich eben täuschen.«
    »Aber das ist jetzt vorbei.«
    »Wo hast du mich erwischt?«
    »Irgendwo zwischen Rücken und Oberschenkel. Du hättest dich nicht so hektisch bewegen sollen, Karl, dann hättest du es bereits hinter dir gehabt. So aber wirst du noch die heiße Todesangst spüren, die in dir steckt und dich quält.«
    »Und es macht dir nichts aus, einen alten Freund zu töten?« fragte Karl Mertens keuchend.
    »Du hättest den Yeti auch getötet.«
    »Verdammt, er ist kein Mensch, eine mordende Bestie. Begreifst du den Unterschied nicht?«
    »Für mich ist er ein Mensch.«
    »Du bist verrückt!«
    Jasper Moore verzog spöttisch die Lippen. »Ich weiß überhaupt nicht, weshalb du dich in deiner Todesstunde noch so aufregst. Es läuft alles so, wie ich es will. Diesmal, Karl, bin ich der Stärkere von uns beiden, das steht fest. Früher warst du es, aber heute…«
    »Schieß endlich, verdammt!«
    »Ja, mein Freund, den Gefallen werde ich dir tun.« Jasper Moore ging einen Schritt zurück und senkte den Lauf der Waffe, so daß Mertens aus seiner liegenden Lage schräg hoch und in das dunkle Loch hineinschauen konnte.
    Er sah auch den Finger seines Freundes, der, sich um den Abzug gelegt hatte.
    Mertens selbst hielt eine Waffe in der Hand, nur würde er nicht mehr dazu kommen, sie einzusetzen.
    Moore war immer schneller.
    Die Spannung war ein wenig abgefallen. Mertens spürte jetzt auch wieder die Schmerzen, die sich wie ein Strahlenfeld in seinem Körper ausbreiteten.
    Seltsamerweise konnte er in diesen langen Sekunden auch ohne Brille klar sehen. Er erkannte, daß sich der rechte Zeigefinger seines ehemaligen Freundes bewegte und der Abzugshahn bald den Druckpunkt erreicht haben würde.
    Aber er sah auch die Frau!
    Doris Haley war in diesen letzten Augenblicken über sich selbst hinausgewachsen. Sie war vom Stuhl aufgestanden und hielt mit beiden Händen eine Blumenvase fest. Die Arme schwang sie hoch über den Kopf, bemühte sich, so leise wie möglich zu gehen und hatte Jasper Moore schon fast erreicht.
    Mertens wollte ihr helfen.
    Deshalb schrie er, um Geräusche zu überdecken. »Nein, bitte nicht. Ich habe Angst, ich habe…«
    Moore schüttelte den Kopf.
    Noch in der Bewegung traf ihn die Vase!
    ***
    Zum erstenmal sah ich das Gesicht des Yetis im Hellen aus der Nähe.
    Es war eine furchtbare Fratze. Kein Affengesicht, nein, eine Mischung zwischen Wolf, Bär und Gorilla. Ich sah die gelben Augen, das weit aufgerissene Maul, den Geifer aus der Höhlung sprühen, und ich erkannte die Pranken mit den langen Nägeln, die so schreckliche Wunden reißen konnten.
    Dann prallte er auf.
    Und zwar an der Stelle, an der ich vor kurzer Zeit noch gestanden hatte.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung war es mir gelungen, dem Yeti zu entwischen. Er wuchtete sich ins Leere. Der Boden erzitterte unter dem gewaltigen Aufprall.
    Aber er fiel nicht hin, sondern fuhr herum und schnellte gleichzeitig in die Höhe.
    Die Angestellten des Hotels spritzten zur Seite, aus dem Restaurant kamen ausgerechnet in diesem Augenblick einige Gäste, die natürlich konsterniert stehenblieben, als sie die haarige und pelzige Bestie sahen.
    Der Yeti richtete sich auf.
    Ich schaute zu, wie er vor mir in die Höhe wuchs. Er war gewaltig, größer, als ein Mensch oder ein Menschenaffe je werden konnte. Wenn er die Arme reckte, konnte er gut und gern die hochliegende Decke erreichen. Dieses Monster riß alles mit.
    Und ich stand ihm gegenüber.
    Vielleicht trennten uns fünf Schritte, mehr aber nicht. Die anderen Personen

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