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0484 - Das Ende der ODIKON

Titel: 0484 - Das Ende der ODIKON Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ungewiß, ob Sie jemals hierher zurückkehren können. Sie wissen schließlich nicht, wo wir uns genau befinden."
    „Ich werde Sie finden", versicherte Ovaron. „Aber wir dürfen nicht länger warten. Wenn wir die Initiative kleinen Gruppen wie den Perdaschisten überlassen, werden wir bald jeden Einfluß verloren haben. Es wird Zeit, daß wir handeln."
    „Sie wissen, wo Morschaztas liegt", argumentierte Perry hastig. „Aber Sie dürfen nicht vergessen, daß diese Galaxis seit zweihunderttausend Jahren nicht mehr gesehen wurde. Das muß einen Grund haben - einen schrecklichen Grund vielleicht."
    Er konnte spüren, wie Ovaron sich vor seinen Worten verschloß.
    Der Ganjo war fest entschlossen. Er würde die Pedotransferierung durchführen.
    Rhodan ahnte, daß er den eigentlichen Grund, warum Ovaron diesen plötzlichen Entschluß gefaßt hatte, noch nicht wußte.
    Ovaron verriet ihm nicht, was den Anstoß gegeben hatte.
    Als Ovaron sich schon zu konzentrieren begann, wurde die Tür zu ihrer Kabine aufgestoßen.
    Ein schmächtiger Perdaschist stand im Eingang. Er war blaß und zitterte. Das auffälligste Merkmal an ihm war ein metallisches Gebilde, das in Form einer Schleife um seinen Kopf geschlungen war.
    „Aufpassen!" dachte Rhodan intensiv. „Mit diesem Burschen stimmt etwas nicht."
    „Das sehe ich!" gab Ovaron zurück. „Ich verschiebe meine Pläne. Wir wollen uns anhören, was der Mann zu sagen hat."
    Der Perdaschist schwankte herein. Seine Augen traten hervor. Sie waren glasig.
    „Er befindet sich in einer Art Rauschzustand", stellte Atlan fest. „Vielleicht sollten wir ein paar Besatzungsmitglieder alarmieren, daß sie ihn hier wegholen."
    „Warten Sie!" rief Ovaron mit Rhodans Stimme. „Vielleicht erfahren wir etwas von ihm."
    Der Perdaschist blieb vor Rhodan stehen. Erleichtert stellte der Terraner fest, daß der Raumfahrer waffenlos war.
    Plötzlich streckte der Eindringling seinen Arm aus. Die Fingerspitzen berührten Rhodan an der Brust.
    „Die Gefahr geht von Ihnen aus!" sagte er. „Ein Schiffsgewissen läßt sich nicht täuschen."
    Mit einer verzweifelten Bewegung riß er sich plötzlich die Metallschleife vom Kopf und schleuderte sie in eine Ecke des kleinen Raumes.
    „Ich kann es nicht mehr ertragen!" heulte er. „Ich kann nicht mehr."
    Er beugte sich nach vorn und betrachtete die am Boden liegende Schleife. Dann schob er sich beide Hände in den Mund und biß sich die Finger blutig.
    „Was habe ich getan?" wimmerte er.
    Er wankte auf die Schleife zu und hob sie auf. Zitternd setzte er die Schleife wieder auf den Kopf.
    Sein irres Lachen ließ Rhodan unwillkürlich zurückweichen.
    „Ich habe die Schleife- entwürdigt. Ich kann nicht länger das Schiffsgewissen sein."
    Atlan sah Rhodan bedeutsam an und vollführte eine bezeichnende Geste zur Stirn.
    In diesem Augenblick kam Recimoran in Begleitung zweier Perdaschisten herein.
    Er übersah die Szene mit einem Blick.
    „Hat er Sie belästigt?"
    „Nicht direkt", sagte Rhodan. „Aber sein Verhalten ist doch etwas seltsam."
    Recimoran nickte. Der Perdaschist mit der Metallschleife ließ sich von Recimorans Begleitern widerstandslos hinausführen.
    „Fentorsch ist in dieser Periode das Schiffsgewissen", erklärte der Kommandant. „Aber er ist der Verantwortung offenbar nicht gewachsen."
    „Das Schiffsgewissen?" fragte Rhodan verständnislos.
    „Die Schleife, die Fentorsch auf dem Kopf trägt, ist eine Erfindung unserer Vorfahren. Wir wissen nicht genau, wie sie funktioniert, aber sie überträgt bestimmte Impulse in das Gehirn eines Wesens, das sie trägt. Wer diese Schleife trägt, ist in der Lage, Reaktionen und Emotionen von Gruppen zu erkennen, bevor sie offen zu Tage treten."
    „Eine Art Psi-Verstärker", dachte Ovarons Bewußtsein. „Ich erinnere mich, daß unsere Wissenschaftler damit experimentierten. Die Schleife überträgt auch unterschwellige Gefühle."
    Recimoran, der das nicht verstehen oder hören konnte, fuhr fort: „An Bord der ODIKON wechseln wir uns im Tragen der Schleife ab. Wir nennen den jeweiligen Träger das Schiffsgewissen."
    Rhodan bedankte sich für die Erklärung.
    „Fentorsch scheint uns zu mißtrauen." Er dachte an Ovarons Vorhaben und vermutete, daß Fentorsch mit Hilfe der Schleife etwas davon erfahren hatte.
    „Das Schiffsgewissen spricht von einer bevorstehenden Katastrophe", sagte der Kommandant ernst. „Ich glaube, daß Fentorsch sich täuscht. Er gab an, daß die ODIKON vernichtet werden

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