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0486 - Wer andern einen Mörder schickt

0486 - Wer andern einen Mörder schickt

Titel: 0486 - Wer andern einen Mörder schickt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kreuzung vorbei. — Interessiert Sie das?«
    »Vielleicht.«
    Nach einer knappen Meile bremste der Fahrer weich und fuhr an den Bordstein. »Dort! Die Straße ist es. Gehen Sie immer geradeaus!«
    Phil bedankte sich und stieg aus. Er wußte nicht warum, aber irgendwie hatte er das Gefühl, daß ich mich in Gefahr begeben hatte.
    ***
    Boro saß in dem dunklen Pavillon, unbewegt wie eine Statue. Als draußen der Kies knirschte, öffnete er die Tür.
    »Arturo?« fragte er leise.
    »Ja.«
    »Komm herein.«
    Der Mann sah nicht wie ein Gangster aus, eher wie ein Gelehrter. Das hervorstechendste Merkmal seines Gesichts war die Adlernase.
    Die beiden Männer setzten sich. »Es ist aus, Arturo. Ich war bei einer Sitzung mit Coco und Muro.«
    »Was? Die beiden waren in Charleston?«
    Boro nickte. »Ich dürfte es dir eigentlich nicht sagen. Aber jetzt sitzen wir im gleichen Boot. Sie haben mir ein Ultimatum gestellt. Wenn ich es nicht einhalte, muß ich mich Vor dem Großrat verantworten. Und was das bedeutet, weißt du.«
    »Eine Reise ohne Wiederkehr«, murmelte Arturo dumpf. »Aber was ist geschehen?«
    »Morelli hat alles verpatzt. Seit diese verdammten G-men aufgetaucht sind, geht alles schief.«
    »Aber die Sache in Tempura hat doch geklappt!«
    »Ja, ein paar Häuser wurden in Brand gesteckt. Unsere Leute sitzen zum größten Teil hinter Gittern. Aber unser Ziel können wir nicht mehr erreichen, jedenfalls nicht mit Terror. Schuler und Kannon haben die Siedler aufgehetzt. Dazu kommt das FBI. No, Arturo, für uns ist alles aus.«
    »Was ist mit dem Ultimatum?« fragte Arturo.
    »Sie wollen das investierte Geld zurückhaben.«
    »Also zehn Millionen. Hm, das läßt sich machen.«
    »Das ist nicht alles. Ich habe nämlich behauptet, daß ich den Karren aus dem Dreck ziehen kann. Daraufhin förderten sie den Gewinnanteil für das Syndikat, nochmals zehn Millionen.«
    Arturo sagte nichts.
    »Bist du stumm geworden?« fragte Boro nervös.
    »Nein, ich überlege.« Er hob den Kopf. »Wieviel Leute hast du noch zur Verfügung? Ich meine Männer, auf die du dich hundertprozentig verlassen kannst?«
    »Vielleicht fünf?«
    »Bueno, damit können wir es schaffen.«
    »Willst du mir nicht erklären…« Arturo lächelte, aber das konnte Boro nicht sehen. »Rechnest du Morelli auch zu den hundertprozentigen?«
    »Nein, ich habe Nachricht bekommen, daß er sich in Charleston aufhält. Er dürfte der einzige sein, der den Cops entkommen ist.«
    »Morelli ist eben ein guter Mann«, sagte Arturo spöttisch.
    »Schweig«, herrschte ihn Boro an. »Morelli wird den Morgen nicht erleben. Dafür ist gesorgt. Banjo hat sich seiner angenommen. Und was der in die Hand nimmt, das klappt auch.«
    »Du hättest ihn mit der Tempura-Sache betrauen sollen«, spottete Arturo weiter.
    Boro zog plötzlich die Pistole. »Noch bin ich hier der Boß! Und meine Befehle werden ausgeführt. Oder — möchtest du, daß Fatty dir einen Besuch abstattet? Oder Jim? Er soll in seinen Methoden variabler und grausamer sein!«
    Arturo schob die Pistole zur Seite. »Möchtest du vor dem Großrat erscheinen?« fragte er im gleichen Tonfall. »Möchtest du mit einer dünnen Schlinge um den Hals deinen Abschied nehmen? — Ich habe mir erzählen lassen, daß der Großrat von den alten Sitten nicht abgewichen ist.«
    Boro steckte die Pistole ein. »Was ist mit deinem Plan, Arturo? Wir, sind nicht zusammengekommen, um uns zu streiten!«
    »Deine Erkenntnis kommt sehr spät, aber sie ist weise. Hör zu, in deinem Haus findet heute Abend eine Party statt und…«
    »Was hat das mit dem Plan zu tun?«
    »Sehr viel, oder genauer gesagt, alles.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Wie viele Millionen haben sich nach deiner Meinung in deinem Haus versammelt? Welches Vermögen repräsentieren deine Gäste?«
    »Es ist die sogenannte erste Gesellschaft«, sagte Boro verächtlich. »Du weißt, meine Frau liebt solche Feste.«
    »Also wieviel?«
    »Vielleicht dreihundert, vielleicht vierhundert Millionen?«
    »Und wielange bleiben sie im allgemeinen auf so einer Party?«
    »Bis drei, vier Uhr morgens.«
    Arturo nickte. »Das dürfte genügen. Jetzt brauche ich von dir nur eine Vollmacht für… für Fatty, Jim und die anderen Hundertprozentigen. Du mußt mir sagen, wie ich sie sofort erreichen kann.«
    Wieder stieg in Boro Mißtrauen auf. Was Arturo von ihm verlangte, kam einer völligen Entmachtung gleich. Wie konnte er verhindern, daß sich Arturo an seine Stelle setzte, um sich

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