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049 - Wenn der rote Hexer kommt

049 - Wenn der rote Hexer kommt

Titel: 049 - Wenn der rote Hexer kommt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ergriff sie, und ich zog sie hoch. »Wie haben Sie mich gefunden?«
    »Die Geschichte ist zu lang. Ich kann sie Ihnen jetzt nicht erzählen.«
    »Ich habe vorhin meine Schwester schreien hören.«
    »Man hat Alexis hierher verschleppt.«
    Hanya krallte ihre Finger in mein Jackett. »Sie müssen ihr helfen. David McShane und seine Komplizen werden sie umbringen.«
    »Warum haben diese Männer Sie gejagt? Weil Sie zuviel über ihre Sekte wissen, oder weil Sie das siebente Opfer für Accon werden sollen?«
    »Aus beiden Gründen. Alexis und mir gelang es, hinter das schreckliche Geheimnis dieser Sekte zu kommen… Bitte retten Sie Alexis! Machen Sie schnell, sonst ist es zu spät!«
    Ich beschrieb ihr den Weg in die Freiheit und fragte, ob sie ihn allein gehen könne. Wieder bat sie uns eindringlich, Alexis zu retten.
    Dann lief sie in die Richtung, aus der Mr. Silver und ich kamen.
    »Und wir machen weiter«, sagte ich zu meinem Freund und Kampfgefährten. »Komm.«
    Wir öffneten vorsichtig die Tür, die in den Betsaal führte. Es gab mir großen Auftrieb, zu wissen, daß Hanya Burns außer Gefahr war.
    Meine Freude bekam aber gleich wieder einen Dämpfer, als ich sah, was im Betsaal passierte.
    Alexis Burns lag auf einem Marmoraltar, war offensichtlich nackt und mit einem weißen Tuch zugedeckt. Ein grauhaariger Mann und ein Werwolf standen unmittelbar vor ihr.
    Ich wußte nicht, wie David McShane aussah, glaubte aber, daß der Grauhaarige der Manager des Poloclubs war.
    »Zum letztenmal, Ken Elliott!« herrschte er den Werwolf an. »Töte sie! Töte dieses Mädchen! Ich, Accons Stellvertreter, befehle es dir!«
    Das Monster schüttelte seinen grauenerregenden Schädel, und dann überstürzten sich die Ereignisse. Ken Elliott trat zurück. Er griff mit seinen Pranken nach dem Schädel und befreite sich davon.
    Das Gesicht eines rothaarigen, sommersprossigen Jungen kam zum Vorschein.
    »Ich kann nicht!« schrie er und warf die Maske fort. »Ich will das nicht tun! Das ist Mord! Ich bin kein Mörder! Ich dachte, Accons Söhne wären friedliebend, sanft und voller Herzenswärme, doch das stimmt nicht! Ihr seid grausame, hartherzige Teufel! Ich will mit euch nichts zu tun haben!«
    »Das wagst du hier, in diesem Kreis von Auserwählten, zu sagen?« brüllte der Stellvertreter wütend. »Damit hast du dein eigenes Todesurteil gesprochen! Ergreift ihn, Brüder! Dieser Verräter, der sich unser Vertrauen erschlichen hat, darf den Tempel nicht lebend verlassen!«
    Ken Elliott hetzte los.
    Alexis Bums kam in diesem Augenblick zu sich, und Accons Stellvertreter hielt plötzlich einen blinkenden Platindolch in der Hand.
    Meine Kopfhaut zog sich zusammen.
    Er hatte dem rothaarigen Jungen befohlen, das Mädchen zu töten.
    Nun wollte er es selbst tun. Während sich die als Werwölfe maskierten Sektierer auf Elliott konzentrierten, hob David McShane den Dolch zum tödlichen Stoß.
    Alexis schrie, schrie, schrie.
    Ich hielt meinen Colt Diamondback mit beiden Händen fest. Mir war klar, daß es jetzt um Sekundenbruchteile ging. Dennoch mußte der Schuß sitzen, sonst war das Mädchen verloren.
    Ich atmete nicht, zielte gewissenhaft und zog den Stecher durch.
    Der Diamondback brüllte, und David McShane schrie auf. Es riß ihn herum, der Platindolch flog davon, und der Stellvertreter hielt sich das blutende Handgelenk.
    Schmerz, Wut und Haß verzerrten sein Gesicht. Die Sektierer waren einen Augenblick perplex. Sie vergaßen sogar Ken Elliott für einen Moment.
    Aus mehreren Kratzwunden blutend, kroch der rothaarige Junge zwischen ihnen hervor, und ehe sie es verhindern konnten, sprang er hoch und rannte auf uns zu. Der Stellvertreter wies in unsere Richtung und brüllte einen Befehl. Die »Söhne Accons« warfen sich uns entgegen.
    Aber bevor es zum Kampf kam, geschah etwas, womit wir alle in diesem Moment nicht rechneten.
    Accon griff ein!
    Ich hatte es befürchtet.
    ***
    Plötzlich war der Tempel erfüllt von der Magie des roten Hexers.
    Ich spürte sie, und mir kroch das Grauen über den Rücken. Jetzt wurde dieser Fall, der so gewöhnlich angefangen hatte, haarig. Mein Mund trocknete aus, als ich sah, wie sich Accon vom Wandgobelin löste. Der riesige Totenschädel schwebte durch den Betsaal.
    »Accons Söhne« warfen sich auf den Boden, und er erfüllte ihnen gleich zu Beginn seines Erscheinens ihren größten Wunsch: Er machte sie zu echten Werwölfen, zu dämonischen Wesen. Ob sie nun Monstermasken trugen oder nicht – sie

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