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0502 - Das Schwert des Vampirs

0502 - Das Schwert des Vampirs

Titel: 0502 - Das Schwert des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Plättchen, ersetzte Dutzende von Musikern. Andere Kästen zeigten an ihrer Vorderseite bunte, bewegte Bilder, als betrachte man ein Bühnenschauspiel, doch die Illusion wirklichen Geschehens war bei diesen kleinen Kästen viel größer als bei der besten Bühne und den besten Schauspielern, die Cristofero kannte. Zu seinem Bedauern zeigte der Schauspielkasten, den die schöne Madame Patricia ihm hierhergebracht hatte, keine Schauspieler mehr, seit Cristofero versucht hatte, zu ergründen, weshalb so kleine Menschen auf der Außenfläche zu sehen waren. Er hatte den Kasten zerlegt, nur Drähte, Röhren, Plättchen und ein gewaltiges trichterartiges Gebilde gefunden, das er höchstens durch Zerstörung hätte öffnen können, aber als er den Kasten wieder zusammenbaute, behielt er seltsamerweise trotz aller Sorgfalt ein paar Teile übrig, und der Kasten funktionierte nicht mehr.
    Vielleicht war da doch Zauberei im Spiel. Das konnte indessen nur der Gnom beurteilen. Aber den hielt Cristofero wohlweislich von diesen Dingen fern, zumindest in der Ruine von Spooky Castle, in der angeblich ein Geist namens Sir Henry umgehen sollte. Doch der hatte sich bislang nicht gezeigt; vielleicht wuselte der Gnom nur deshalb ständig in den halb verschütteten Kellern herum, weil er hoffte, diesen Sir Henry aufzustöbern.
    Und dabei hatte er jetzt dieses rostige Schwert gefunden, an dem Cristofero sich eine Schnittwunde zugefügt hatte.
    Die Hand schmerzte immer noch. Und als Cristofero in den bewohnbar gemachten Teil des Gebäudes zurückging, meinte er, die Verfärbung seiner Adern habe sich ausgedehnt.
    Fehlte bloß, daß der Gnom ihm da Honig oder Schokolade statt Blut hineingezaubert hatte!
    ***
    Der Ssacah-Ableger erreichte das Kinderbett und arbeitete sich am handgeschnitzten Holzrahmen empor. Anderen Schlangen dieser Körperlänge wäre es unmöglich gewesen; höchstens ein wesentlich größeres Reptil hätte sich unter entsprechender Muskelanstrengung soweit aufrichten können, daß die ersten Hautschuppen genügend festen Halt fanden, um dann den gesamten nicht gerade leichten Körper hinaufzuziehen. Aber die Messing-Kobras waren keine normalen Schlangen. Sie konnten sogar an glatten Wänden aufsteigen und sich unter der Zimmerdecke entlang hangeln!
    Sara Moon bekam mehr und mehr Übung darin, die unterarmlange Messing-Kobra zu steuern. Jetzt sah sie die Decke vor sich, diese gewellte, faltige Landschaft, und dahinter das rundliche Gesicht des Kindes.
    Kein Problem, es zu erreichen.
    Aber jeden Moment konnte jemand das Zimmer betreten. Da war es sicherer, nicht über die Decke zu kriechen. Die Kobra verschwand im Spalt zwischen Seitenbrett und Decke und kroch zum Kopfende weiter.
    Dort wartete eines der besten Opfer, die Ssacah jemals erhalten konnte. Und das allerbeste war: niemand würde damit rechnen! Rhett Saris ap Llewellyn würde ganz normal aufwachsen, obgleich er in seinem Inneren dann bereits Schlange war - und erst, wenn die Zeit reif war, würde er sich den anderen offenbaren. Aber dann war es für diese anderen zu spät…
    ***
    Wie versprochen, hatte Merlin Zamorra ein Permit überreicht. Das erlaubte dem Dämonenjäger, siebenmal auch ohne vorherige Ankündigung und Absprache Carmardhin zu betreten. Verlassen konnte er die Burg jederzeit auch ohne diesen »Schlüssel« und so oft wie er wollte. Wenn er auf Merlins Geheiß und dessen Wunsch die Burg betrat, zählte das nicht. [3]
    Siebenmal »freier Eintritt«.
    Es war das erste Mal, daß Merlin einem Menschen diese Möglichkeit einräumte - Sara Moon sowie die Druiden Gryf und Teri waren von den strengen Regeln ausgenommen; sie hatten seit eh und je das Privileg, zu kommen und zu gehen, wie sie wollten und auch die Dauer ihres Aufenthalts selbst zu bestimmen. Aber Zamorra war diese Möglichkeit bislang verwehrt gewesen. Oft genug hatte er Merlin dafür insgeheim verwünscht, der selbst jederzeit bei Zamorra erscheinen, ihm Aufträge erteilen oder ihn zu sich rufen konnte. Nur andersherum, wenn Zamorra meinte, Merlins Hilfe zu benötigen, war der alte Rauschebart unerreichbar.
    Nun galt das siebenmal nicht mehr. Zamorra hatte nicht vor, das Permit leichtfertig zu mißbrauchen, aber er war entschlossen, dann, wenn Zutrittsmöglichkeit Nr. 7 wahrgenommen worden war, über eine Verlängerung zu verhandeln. Bis dahin dürfte auch Merlin gemerkt haben, wie nützlich so eine Erlaubnis sein konnte. Immerhin hatte er Zamorra auch jetzt diese Möglichkeit nicht einfach

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