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0506 - Die Spur der Ratte

0506 - Die Spur der Ratte

Titel: 0506 - Die Spur der Ratte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aufbauen, weil der ERHABENE persönlich ein neues Verfahren entwickelt hat, das nur er allein beherrscht. Sagt dir das was?«
    Zamorra nickte verblüfft. »Die gestohlenen Amulette«, stieß er hervor.
    Sid Amos hatte ihnen vor ein paar Tagen die alarmierende Nachricht überbracht, daß ihm mittlerweile auch das zweite seiner Amulette entwendet worden war - und daß der ERHABENE der Dynastie zusätzlich auch das Amulett von Yves Cascal gestohlen hatte! Und zumindest das mußte eines der stärkeren der insgesamt sieben sein. Magnus Friedensreich Eysenbeiß verfügte also jetzt über insgesamt drei Amulette, und auch, wenn sie zusammengeschaltet vermutlich immer noch schwächer waren als das von Zamorra - das den Strahlschußtreffer zumindest äußerlich heil überstanden und hoffentlich auch keine inneren Schäden davongetragen hatte -, so waren sie doch ein machtvolles Instrumentarium und eine noch gefährlichere Waffe. Zamorra wußte, daß er Eysenbeiß diese Amulette irgendwie abjagen mußte, ehe der damit Unheil anrichten konnte, aber ihm fehlte noch das Konzept. Wie sollte er an den ERHABENEN herankommen? [6]
    Mittlerweile schien das Kind ja leider schon in den Brunnen gefallen zu sein! Zumindest, wenn es stimmte, daß Eysenbeiß tatsächlich die Amulette für die »Herstellung« der neuen Cyborgs benutzte…
    »Das alles hat dir die Ratte in ihrer Sterbeminute mitgeteilt?«
    Nicole nickte.. »Es war ein verwirrendes, chaotisches Durcheinander von Bildern und Informationen«, sagte sie. »Ich habe tatsächlich bis jetzt gebraucht, das alles einigermaßen auf die Reihe zu bekommen. Die Ratte war übrigens selbst schon ein halber Cyborg. Erinnerst du dich an die Bemerkung, daß etwas noch übrigbliebe, wenn der Rest verginge? Damit war der Dhyarra-Splitter gemeint. Er hätte der Ratte zwar Energie liefern sollen, aber weil er keine Steuerimpulse bekam, konnte er es nicht; das Wesen starb allmählich. Die Unterdrückung des schwarzblütigen Anteils und die Dominanz des Dhyarra ermöglichte es ihm übrigens auch, seine Ableger in den Château-Keller zu teleportieren, und deshalb sprach dein Amulett auch nicht mehr so richtig auf es an. Unsere Abschirmungen reagieren ja nur auf Schwarze Magie, und die war bei ihm schon weit in den Hintergrund getreten.«
    »Aber warum hat die Riesenratte die mörderischen Biester überhaupt auf uns gehetzt?«
    »Es war eine Spur, die dich zu ihm führen sollte.«
    »Warum ausgerechnet mich?«
    »Wegen der Amulette. Sie wußte, daß du eines besitzt und daß wohl nur du etwas tun könntest. Auf die Dämonen konnte sie sich nicht verlassen. Sie sind zwar Feinde der Dynastie, und nichts wäre der Schwarzen Familie lieber, als den Ewigen ein paar Amulette abnehmen zu können. Aber von dir erhoffte sie sich eben die bessere Hilfe. Und deshalb machte die Ratte sich im Château bemerkbar.«
    Zamorra nagte an seiner Unterlippe. »Damit wäre das also geklärt«, preßte er hervor. »Wenn sie nur etwas schneller und unkomplizierter gehandelt und geredet hätte!«
    »Sie konnte vielleicht nicht offiziell auftreten. Es paßt zum dämonischen Ränkeschmieden, grundsätzlich fünfzehn Hintertüren zu benutzen, selbst wenn der Haupteingang offensteht. Wir werden’s nie erfahren. Sie wollte uns vor der neuen Gefahr warnen und vordringlich dich bitten, etwas dagegen zu tun - du bist zwar ein Feind der Dämonen, aber auch ein Feind der Dynastie.«
    Zamorra nickte bedächtig.
    »Und so, wie’s aussieht, werde ich auch im Sinne unserer Ratte aktiv werden müssen! Denn wenn Eysenbeiß das durchzieht, was ich am Horizont sich abzeichnen sehe, dann entsteht eine unglaubliche Gefahr. Ganz abgesehen davon, daß ich ihm die drei Amulette so oder so nicht überlassen darf.«
    Er erhob sich.
    »Was wirst du jetzt tun?«
    Zamorra antwortete lange nicht. Er starrte in die Ferne, über die grünen Hänge am Ufer der Loire und in den grenzenlosen Himmel. Schließlich drehte er sich zu Nicole um. In seinem Gesicht stand tiefe Sorge geschrieben.
    »Ich weiß es nicht, Nicole… Noch nicht.«
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 504 »Attacke der Riesenkäfer«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 485 »Die Furie«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 350 »Wo der Teufel lacht«
    [4] Siehe Professor Zamorra Nr. 475 »Der Drache der Zeit«, und folgende
    [5] Siehe Professor Zamorra Nr. 481 »Laurins Amazonen«
    [6] Siehe Professor Zamorra Nr. 505 »Jagd der Skelette«

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