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Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber

Titel: Die Terranauten 043 - Zuchtstation der Supertreiber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Weiler
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»Ich … Ich kann nicht mehr«, kam es leise von den Lippen Aschan Heribs. Suzanne Oh warf Onnegart Vangralen einen raschen Blick zu. Der Terranaut nickte undeutlich und umfaßte den zitternden Körper Aschans, des Mittlers, fester.
    »Nur noch ein Stück«, sagte Onnegart. »Gleich können wir ausruhen.«
    Die schwarzhaarige Suzanne griff ebenfalls nach dem taumelnden Herib, und gemeinsam schleppten sie ihn weiter. Auf der Stirn des Mittlers glänzte kalter Schweiß, und sein Blick flackerte. Sein Atem ging ruckartig. Suzanne befürchtete, daß sich Herib eine schwere Lungenentzündung geholt hatte, als sie vor Stunden auf der Seerosenqualle mitten im Ozean, der die nördliche von der südlichen Landmasse trennte, einen seltsamen Traumhakenbefall erlebt hatten und für Stunden bewußtlos gewesen waren. Heribs Körper, ungeschützt der Nässe und Kälte ausgeliefert, mußte sich dabei stark unterkühlt haben.
    Nach einigen Minuten erreichten die drei eine kleine Lichtung, und sie ließen sich erschöpft auf den Boden sinken. Suzanne hatte noch immer das Gefühl, als schwanke der Boden unter ihren Füßen, obwohl sie die Seerosenqualle längst verlassen hatten. Es war nur das Zittern ihrer eigenen Glieder, das von den zurückliegenden Anstrengungen zeugte.
    Vangralen atmete schwer und holte den Beutel hervor, der ihre wenigen Vorräte beinhaltete. Vorsichtig flößte er Herib etwas Wasser ein. Herib nickte und murmelte ein schwaches »danke«.
    Suzanne nahm mit einem Lächeln einen kleinen Klumpen Manna entgegen und biß hinein.
    »Es ist nicht mehr allzuviel da«, murmelte Vangralen, ohne sie dabei anzusehen. Die Schwarzhaarige strich Herib sanft über die Stirn und nickte erneut. Herib hatte bei ihrer Landung an der Küste des Südkontinents nicht mehr die Kraft gehabt, einen psionischen Kontakt mit der Seerosenqualle aufzunehmen und sie dazu zu veranlassen, Wasser und Nahrung zu erzeugen. Sie mußten mit dem wenigen, das sie noch hatten, sparsam umgehen, so lange, bis sich Herib wieder erholt hatte. Wenn er sich erholte … Sie hatten keine Medikamente, um seine Lungenentzündung zu bekämpfen.
    Irgendwo schrie ein Tier, und Suzanne zuckte unwillkürlich zusammen.
    »Wir dürfen nicht allzu lange an einem Ort bleiben«, sagte Herib, der sich ein wenig zu erholen schien. »Das Leben hier ist gefährlich. Und auch ein Mittler kann keinen Kontakt zu den hier beheimateten Lebensformen aufnehmen. Wir müssen rasch weiter, zur Korallenstadt …«
    »Du mußt dich schonen«, mahnte Suzanne. »In deinem Zustand kannst du nicht weitermarschieren. Es wäre dein Tod.«
    Die Dämmerung kam rasch, viel zu rasch. Dunkelheit legte sich über sie, und die Dunkelheit verbarg auch die Gefahren vor ihnen, die ihnen hier inmitten des urwüchsigen Dschungels des Südkontinents drohten. Im Westen stand der Nachbarplanet Arioch am Himmel, der wie ein riesiges Gesicht aussah. Seine verzerrte, bedrohlich wirkende Fratze ließ Suzanne unwillkürlich frösteln.
    Plötzlich raschelte es neben ihr. Erleichtert atmete sie auf, als sie den Vogel erkannte, der sie schon während der Überfahrt begleitet hatte. Sie streckte die Hand aus, aber das Geschöpf war doch nicht zutraulich genug, um sich von ihr streicheln zu lassen. Er hüpfte zurück und legte den Kopf auf die Seite.
    »Er schläft«, sagte Vangralen leise und deutete auf den Mittler. Er legte den Kopf in den Nacken. »Was wohl mit den anderen geschehen sein mag …?«
    Lyda Mar, Ennerk Prime und Damon Credock waren durch den unerwarteten Traumhakenbefall von ihnen getrennt worden, und Aschan hatte sogar den Verdacht geäußert, daß diese Trennung bewußt herbeigeführt worden war. Von wem? Oder war alles nur Zufall gewesen? Lyda Mar kannte als einzige das Kontaktmuster, das notwendig war, um Verbindung mit dem mutierten Computer-Bewußtsein aufzunehmen. Ohne sie waren sie dazu verdammt, für immer auf Sarym zu bleiben. Aber sie hatten das gleiche Ziel, die Korallenstadt hier auf dem Südkontinent, die Credock und Herib, die beiden Mittler, vor Jahren schon einmal besucht hatten. Früher oder später mußten sie wieder aufeinandertreffen, vorausgesetzt, die anderen lebten noch.
    Suzanne Oh schreckte hoch, als sie das heisere Röcheln in der Nähe vernahm.
    Ich bin eingeschlafen! durchzuckte es sie.
    Es knackte im Unterholz, und das Röcheln wiederholte sich. Suzanne sprang auf die Beine und spürte, wie ein kalter Schauer ihren Nacken hinabrann. Etwas berührte sie an der Schulter,

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