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0509 - Die Banditen von Terrania

Titel: 0509 - Die Banditen von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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brachen reihenweise bewußtlos zusammen. Meine Leute hatten später nur wenig Mühe, sie zu überwältigen. Sie brauchten die Verbrecher nur einzusammeln und in die ausbruchssicheren Laderäume der Gleiter zu verfrachten.
    Ich brauchte diese Routineangelegenheit nicht zu beaufsichtigen, sondern wandte mich mit fünf Leuten dem Gebäude der Privatklinik zu. Von dort kam keine Gegenwehr, denn die Verbrecher waren alle ins Freie geflüchtet.
    Als wir durch den Haupteingang in die Halle kamen, erblickte ich sofort Serkano Staehmer, der auf dem Boden kniete und eine leblose Gestalt in den Armen hielt. Es handelte sich um einen kleinen, unscheinbaren Mann, der in Lumpen gekleidet war. Ihm war nicht mehr zu helfen. Der Schuß aus einer Strahlenwaffe hatte ihn voll getroffen.
    „Ist das der Suggestor?" erkundigte ich mich.
    Staehmer schüttelte den Kopf. „Opinzom ist oben, in seinem zerstörten Sterilisationsraum. Das hier... war Memo. Er hieß mit richtigem Namen Grielman Long und war Professor für Extra Zerebrale Integration. Ich habe Ihnen von ihm erzählt. Er hat eine Methode gefunden, um durch eine Gehirnoperation den Verdummungseffekt auszuschalten."
    , „Es tut mir leid...", sagte ich und unterbrach mich selbst. Ich konnte für den Professor nichts mehr tun. Er war schon seit einiger Zeit tot und konnte auch nicht mehr durch die Kunst der Ärzte ins, Leben zurückgerufen werden. Ich räusperte mich und fragte: „Haben Sie seine Arbeitsunterlagen sichergestellt?"
    Serkano sagte bedrückt: „Bevor Memo starb, hat er mir gesagt, wo er die Unterlagen aufbewahrte ... Ich war oben und hörte ihn rufen. Ich rannte sofort ins Erdgeschoß. Aber ich kam zu spät.
    Einer der beiden Bandenführer - ich glaube, es war Neiko - hatte ihn niedergeschossen, als er sich ihm in den Weg stellte..."
    Staehmer sah hoch. „Haben Sie Neiko und Tolk noch erwischt?
    Sie wollten mit einem Schweber flüchten."
    „Wir haben einen Schweber abgeschossen", erklärte ich ungeduldig. „Was ist nun mit den Unterlagen?"
    Staehmer lächelte bitter.
    „Memo sagte mir, daß er die Unterlagen ständig bei sich getragen hatte. Er trug sie unter der Bluse, Sir. Sie befanden sich genau dort, wo ihn der Energiestrahl getroffen hat."
    Ich wußte darauf nichts zu sagen. und wechselte das Thema. „Befindet sich der Suggestor in sicherem Gewahrsam?"
    Staehmer ließ den Toten zu Boden gleiten und erhob sich.
    „Grohaan Opinzom ist außerstande, irgend etwas zu unternehmen", sagte er. „Durch den Allergieanfall besitzt er überhaupt kein Reaktionsvermögen mehr. Er büßte dadurch auch seine Fähigkeit vollkommen ein."
    „Führen Sie mich zu ihm", bat ich Staehmer.
    Als wir in den ehemaligen Sterilisationsraum kamen, sah ich sofort, daß uns von Grohaan Opinzom keine Gefahr mehr drohte.
    Er lag in einer Ecke zusammengerollt, die Beine angezogen, die Hände schützend über den Kopf gelegt. Sein Körper zuckte konvulsivisch.
    „Er muß schreckliche Qualen ausgestanden haben, als er plötzlich normalen Umwelteinflüssen ausgesetzt war", erklärte mir Staehmer. „Die Schmerzen waren so arg, daß sie schließlich seine labile Psyche zerrütteten. Ich injizierte ihm ein schmerzstillendes Mittel, bevor er endgültig in geistige Umnachtung verfallen konnte."
    Grohaan Opinzom machte einen mitleiderregenden Eindruck.
    Es war mir unmöglich, in ihm noch den Verbrecher zu sehen, der noch vor kurzem viele unschuldige Menschen in den Tod geschickt hatte. Er war in meinen Augen nicht mehr der Eroberer, dem es mit etwas mehr Glück vielleicht gelungen wäre, die Herrschaft auf Terra an sich zu reißen. Er war für mich ein Kranker, von dem man für die begangenen Untaten keine Sühne verlangen konnte. Man mußte ihm helfen, seine Leiden lindern.
    Aber ich war beim Anblick des zitternden Menschenbündels auch nicht ohne Bitterkeit.
    „Am Beispiel Grohaan Opinzoms muß der stolze und arrogante Homo superior endlich erkennen, daß auch er nicht gegen menschliche Schwächen gefeit ist."
    Ich hatte dies kaum gesagt, als die fünfzig Ersten Sprecher des Homo superior in der Klinik eintrafen.
     
    *
     
    In ihren Gesichtern stand tiefe Erschütterung zu lesen, als ich über Grohaan Opinzoms verbrecherische Machenschaften erzählte. Ich scheute auch nicht davor zurück, grauenvolle Einzelheiten von Opinzoms Taten zu schildern. Es störte mich nicht, daß einigen der Ersten Sprecher dabei schlecht wurde.
    Im Gegenteil, ich wollte sie mit der Realität konfrontieren, ich

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