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0509 - Die Banditen von Terrania

Titel: 0509 - Die Banditen von Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollte ihnen vor Augen halten, daß sie so wenig unfehlbar waren wie der Homo sapiens.
    Und das gelang mir.
    Harper Buroom, jener Sprecher des H. s., mit dem ich in letzter Zeit ständig in Kontakt gestanden hatte, zeigte sich zutiefst zerknirscht.
    „Opinzom war schon immer das Geschwür in unserer Gruppe", meinte er. „Wir hätten schon vor langer Zeit seine Gefährlichkeit erkennen müssen. Aber wir wollten ihm eine Chance geben. Wir dachten, wenn wir für ihn Bedingungen schaffen, die sein Dasein erträglicher machen, würde das auch seinen Charakter positiv beeinflussen. Es schien sich auch ein Erfolg eingestellt zu haben, aber offensichtlich hat uns Opinzom nur getäuscht. Ich kann gar nicht die Worte finden, um auszudrücken, wie schrecklich und abstoßend wir Opinzoms Verhalten finden. Ich möchte Sie hier im Namen aller unserer Gruppe um Verzeihung bitten."
    Ich konnte mir vorstellen, welcher Aufruhr in Harper Burooms Innerem herrschte, wenn er eine so demütige Haltung einnahm.
    Denn es mußte für einen Homo superior eine Erniedrigung sondergleichen sein, sich bei einem Homo sapiens zu entschuldigen. Aber gerade diese Einstellung zeigte die Achillesferse der Philosophie des H. s. auf.
    „Buroom", sagte ich unerbittlich. „Ihr Schäfchen hat kein Kavaliersdelikt begangen, er hat eine Schuld auf sich und auf alle Gesinnungsgenossen geladen, die durch einige verbindliche Worte nicht getilgt werden kann. Opinzom hat unzähligen Menschen die Freiheit geraubt und sie dazu angestiftet, ihre eigenen Brüder niederzumetzeln. Und Sie wollen diese Verbrechen mit einer Entschuldigung aus der Welt schaffen!"
    „Gehen Sie mit dem Homo superior nicht so hart ins Gericht, Deighton", bat Buroom. „Sie wissen, daß niemand in diesem Universum so sehr gegen Blutvergießen ist wie wir. Wir sind Jünger der Nächstenliebe, Apostel des Friedens ..."
    „Und willst du nicht mein Bruder Sein, so schlag ich dir den Schädel ein!" sagte ich bitter.
    Buroom war sichtlich verstört. „Wir wollen helfen, Deighton!" rief er fast flehend. „Wir wollen Gutes tun, eine bessere, schönere Welt aufbauen. Aber nie lag es in unserer Absicht, zu zerstören."
    „Worte! Worte!" brauste ich auf. „Sie reden von einer besseren Welt und tun nichts dafür. Was noch schlimmer ist - Sie lassen zu, daß jemand aus Ihren Reihen die letzten Bastionen der Menschheit zerstört und uns die letzte Hoffnung für eine Zukunft raubt. Reden Sie nicht, sondern helfen Sie!"
    „Das werden wir", versprach Harper Buroom feierlich. „Wir werden helfen. Mehr denn je, tatkräftiger denn je. Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, Deighton, daß der Homo superior von nun an mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln dazu beitragen wird, das Chaos zu beseitigen. Wollen Sie mir glauben und mein Angebot annehmen, Deighton?"
    Wenn ein Homo superior sein Wort gab, dann wog das mehr als jeder schriftliche Vertrag. Ich hatte keine Veranlassung, an Harper Burooms Versprechen zu zweifeln.
    „Ich vertraue Ihnen, Buroom", versicherte ich.
    Wir schüttelten einander die Hände.
    Buroom wandte sich Grohaan Opinzom zu. Der Suggestor war von den Ersten Sprechern auf die Beine gezerrt worden. Zwei von ihnen hatten ihn in die Mitte genommen und führten ihn nun Buroom vor.
    „Du bist ein gemeiner Verbrecher, Grohaan", schleuderte Buroom ihm entgegen. „Beinahe bedauere ich es, daß wir keine Bestrafung kennen, die für deine schändlichen Taten angemessen wäre. Wir finden es barbarisch, an Rache zu denken, Sühne zu verlangen. Aber ich muß eingestehen, daß mir in deinem Fall dieser Gedanke nicht fern liegt. Trotzdem will ich unseren Grundsätzen treu bleiben und dich nicht bestrafen. Aber du sollst für immer und ewig ein Ausgestoßener sein."
    Opinzom stierte sein Gegenüber aus blutunterlaufenen Augen an.
    „Nein", stöhnte er. In seinem Gesicht zuckte es. Die Ersten Sprecher ließen ihn los, so daß er schwankend dastand.
    „Nein", wiederholte er wieder. Seine Hände fuhren richtungslos über den Körper. „Nein... ich ... Farben und Hitze und Geschrei.
    Ich halte es nicht aus. Gebt mir Dunkelheit und Stille. Bitte, sperrt mich ein. Ich brauche Ruhe und Abgeschiedenheit ... und eine Temperatur von plus zwölf Grad Celsius... Bitte!"
    „Geh uns aus den Augen!"
    „Nein!" Es war ein langgezogener Schrei. Grohaan Opinzoms Hände preßten sich gegen seine Schläfen, als bereite ihm seine eigene Stimme Schmerzen. Plötzlich rannte er los. Er schob die Umstehenden beiseite,

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