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0510 - Die Ausgestoßenen

Titel: 0510 - Die Ausgestoßenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in einen düsteren Gang.
    Die Decke war niedrig und von moosähnlichen Pflanzen bewachsen. In diesem Pflanzenteppich hatten sich kleine Tiere mit leuchtenden Beinen festgekrallt. Sie kauerten zu Hunderttausenden im Moos und summten. In den Wänden befanden sich längliche Fenster, durch die ein Blick in benachbarte Räume möglich war. Doch die beiden Männer hatten keine Zeit, sich um ihre Umgebung zu kümmern. Sie rannten den Gang hinab, bis sie auf ein matt leuchtendes Gitter stießen, auf dessen Metallspitzen pulsierende Knäuel aus einer marmorfarbeneren Substanz staken. Die Tierchen unter der Decke summten im Rhythmus der Pulsation. Das Gitter hing in zwei Lagern und ließ sich aufstoßen. Fellmer, der nach den Stäben griff, schrie auf, als seine Hände daran kleben blieben.
    Er konnte sich jedoch befreien. Seine Handflächen waren verbrannt. Saedelaere schlüpfte unter dem Gitter durch. Der Korridor verbreiterte sich. An den Wänden hockten Dutzende von mumienähnlichen Kreaturen und musizierten auf flötenähnlichen Instrumenten. Die Töne, die sie erzeugten, lagen jenseits der Hörgrenze, denn Lloyd und Saedelaere konnten nichts hören.
    Der Sinn des geisterhaften Konzerts war nicht erkennbar, gehörte aber offenbar zum Zeremoniell des Aufbruchs.
    Stumm zeigte Lloyd auf einen meterbreiten Riß, der quer über die Decke verlief und offenbar durch die Erschütterungen entstanden war. Aus der Öffnung quoll roter Staub, sank nach unten und leuchtete bei der Berührung mit dem Boden auf, so daß es aussah, als würden die beiden Raumfahrer über einen Teppich leuchtender Kristalle laufen. Am Ende des Ganges erschien eine schillernde Blase, die wie ein überdimensionaler Wassertropfen aussah. Von unbekannten Kräften getrieben, schwebte sie den Gang herauf, berührte dabei immer wieder die Decke und verformte sich. Abwechselnd nahm sie die Form einer Kugel und eines Zylinders an. Als sie die Öffnung in der Decke erreichte, kam sie mit dem roten Staub in Berührung und zerplatzte. Etwas Winziges, Zappelndes fiel heraus und versank schreiend im roten Staub.
    Saedelaere preßte die Lippen zusammen und rannte weiter.
    Er wußte nicht, ob alles, was sie sahen, Realität war. Auf jeden Fall waren die Dinge, die sich innerhalb der Festung befanden, für einen Menschen völlig unverständlich.
    Der Transmittergeschädigte fragte sich voller Unbehagen, welche schrecklichen Überraschungen der Schwarm noch für sie bereithalten mochte, wenn diese Scheibe, die innerhalb des gesamten Gebildes nur eine unbedeutende Aufgabe erfüllt hatte, bereits so fremdartig war.
    Gab es unter diesen Umständen überhaupt eine Hoffnung, mit den Fremden Kontakt aufzunehmen?
    Lloyd blieb vor zwei schmalen Seitengängen stehen.
    Er deutete in einen Gang, wo es vollkommen dunkel war.
    „Wir müssen diese Richtung einschlagen!"
    „Weshalb sind Sie so sicher?" erkundigte sich der Mann mit der Maske.
    Lloyd lächelte matt.
    „Die Bewußtseinsimpulse der Siloten. Ich kann sie schwach spüren und orientiere mich an ihnen."
    Saedelaere folgte dem Mutanten in den dunklen Gang.
    Es wurde augenblicklich eiskalt um sie herum. Obwohl Saedelaere Wände und Decke nicht sehen konnte, glaubte er sie so nahe, daß sie ihn zu ersticken drohten. Das war sicher keine Täuschung. Die Luft innerhalb dieses Korridors war dünn und kalt.
    Das Gebrüll des Festungsherrn klang bis hierher. Der Boden zitterte. Saedelaere hielt sich mit einer Hand an Lloyd fest, damit sie sich nicht verlieren konnten. Er hörte Lloyds Hände über die Wand tasten.
    Plötzlich blieb der Telepath abrupt stehen.
    „Da ist jemand!" sagte er atemlos.
    Saedelaere hörte ein rauhes Keuchen, als würde sich etwas unter fürchterlicher Anstrengung den Gang entlangschleppen.
    Dann folgten kratzende Geräusche, gefolgt von einem leisen Klopfen.
    Saedelaere griff instinktiv nach seiner Maske.
    „Lassen Sie das!" rief Lloyd, dem offenbar nichts entging. „Es ist ein Fremder, ein Gefangener Tarquatzas. Er ist schon so lange hier, daß er sich nicht zurückerinnern kann, wie er überhaupt hergekommen ist. Sein Leben wurde künstlich verlängert.
    Er denkt von sich in ziemlich abstrakten Vorstellungen."
    Saedelaere wurde von Lloyd gegen die Wand gedrückt und preßte sich eng dagegen.
    „Ruhig jetzt!" befahl der Mutant.
    Etwas wälzte sich an ihnen vorbei, ein scheinbar endlos langes und schweres Wesen, das halb irrsinnig vor Schmerzen zu sein schien.
    „Der Fremde ist ausgebrochen, aber er

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