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0511 - Das Volk der Sklaven

Titel: 0511 - Das Volk der Sklaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie er sie bereits von den anderen Schiffen kannte.
    Wer war gelandet?
    Die beiden Tiere ließen sich von seiner Aufregung anstecken und rannten, als wäre eine Raubbestie hinter ihnen her. Der breite Pfad, den bereits Generationen derer von Crater benutzten, war bekannt. Er schlängelte sich, hervorragend den Unebenheiten des Geländes angepaßt, dem Ringwall entgegen.
    Die Bäume wurden höher und breiter; hier hatte bereits der Kultutwald eingesetzt.
    Die beiden Reiter drangen in den Schatten ein.
    Sandal versuchte, sich vorzustellen, was in den letzten drei Tagen sich innerhalb der Burg abgespielt haste. Vermutlich waren die Fladenbrote ausgegangen, und frisches Fleisch konnte ohnehin niemand beschaffen außer ihm. In Gedanken lockerte er den Bogen am Sattel und hielt Ausschau.
    „Es ist so kalt geworden, Sandal!" sagte Beareema.
    Für ihn waren die Wochen der Mannbarkeit unwiederbringlich vorbei. Er haste sich in ein junges Mädchen, das auf der Schwelle zur Frau stand, verliebt. Jetzt ritt hinter ihm ein ungezogenes Kind, das in allem, was es tat, unsicher war.
    „Es wird wieder wärmer, wenn wir über den Hang hinweg sind."
    Die Tiere gingen jetzt, als die Serpentinen anfingen, langsamer.
    Der Weg befand sich im Schatten der Außenfläche des Kraterhanges, und zwischen den Bäumen kam feuchte, kalte Luft hervor. Vögel waren zu hören, und hin und wieder sprang ein kleines Tier, nur für Sandals geübte Augen sichtbar, unter den Büschen hervor und floh.
    „Endlich!" flüsterte er.
    Dann hielt er die Tiere an; alles mußte er selbst tun. Es gab keine Unterstützung, denn bis er Beareema erklärt hatte, was er vorhatte, war das Antilopenrudel längst aufgescheucht worden.
    Er band beide Tiere an, stieg ab und holte einen Pfeil aus seinem Köcher. Der Pfeil war mehr als hundertsechzig cent’mtr lang, und der Bogen überragte ihn selbst um sechzig cent’mtr.
    Er legte einen pfeil ein und schlich näher an das friedlich äsende Rudel heran. Noch vor zehn Monaten hätte er dies nicht tun dürfen, aber jetzt hatte sogar die Wachsamkeit des Rudelbockes gelitten. Schon der erste Schuß traf und tötete einen jungen Bock.
    Die Tiere flüchteten langsam und fast widerwilIig, als würde sie der Tod nicht mehr erschrecken.
    Sandal schnitt den Pfeil heraus, steckte ihn zurück, nachdem er ihn mit Sand und im Gras gereinigt hatte, dann warf er sich den toten Bock über die Schulter, band ihn am Sattel fest und ritt weiter.
    „Warum hast du den Bock getötet?" fragte Beareema.
    Er zuckte die Schultern und erwiderte ungeduldig: „Weil wir etwas essen müssen. Die Diener werden ihn ohnehin wieder anbrennen lassen."
    „Ich habe Hunger!" sagte sie.
    Beareema war auch dicker geworden. Ihre begehrenswerte Schlankheit war dahin, weil sie alles Eßbare, das sie in die Finger bekam. hinunterschlang.
    „Du wirst etwas bekommen, wenn wir in der Burg sind."
    „Schön! In der Burg!"
    Ihre Unterhaltung wickelte sich auf dieser primitiven oder einer womöglich noch tieferen basis ab. Sandal war nahe daran, sich zu bemitleiden, aber als er intensiver darüber nachdachte, befanden sie sich bereits auf der Krone des Ringwalles. Er hielt die Tiere an und sah gespannt nach der Burg hinüber.
    Nichts hatte sich verändert.
    Er sah in knapp vier clom’tr Entfernung auf dem ehemaligen Zentralberg die dunklen Mauern, die immer wieder von breiten Streifen Grün unterbrochen wurden. Die Fahne hing schlaff herunter, und vor der Kulisse der Wolken, die sich aus Süden und Norden heranschoben, sah die Burg derer von Crater drohend und leblos aus.
    Hatte der Donner des landenden Schiffes etwas zu bedeuten?
    Die Felder, schachbrettartig und in unterschiedlichen Farben, lagen unter ihm. Der breite Weg führte hindurch, und die Ahnen hatten eine Baumallee gepflanzt, die wie ein Flußbett aussah.
    „Los! Vorwärts!" schrie Sandal.
    Das Ende des entspannten Kompositbogens schlug auf die Flanken der Tiere, und sie stoben in einem halsbrecherischen Galopp den Innenhang hinunter. Das Mädchen hielt sich wild kreischend an der Mähne des Tieres fest.
    Dann preschten sie die Allee entlang.
    Sie kamen an den Graben, der erstaunlich viel Wasser führte, über die Zugbrücke und in den großen Hof der Burg. Überall roch man den Dunst, den die Gewürzkräuter in die warme Luft des späten Morgens entließen.
    Halb im Galopp sprang Sandal aus dem Sattel.
    Einer der Diener tauchte auf, schlurfte müde über den Hof und winkte dann fröhlich, als er seinen

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