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0516 - Monster-Kirmes

0516 - Monster-Kirmes

Titel: 0516 - Monster-Kirmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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amerikanischer Kollege Roger Sherman hatte sich wieder einigermaßen erholt. Er kam uns auf ziemlich schwachen Beinen entgegen, aber er wollte unbedingt weitermachen.
    »Wie geht’s dem Hals?« fragte ich.
    »Er und der Kopf sind noch dran. Man muß ja heute für alles dankbar sein.« Die Antwort bewies, daß er seinen Humor nicht verloren hatte. »Ich habe mir vorgestellt, daß ich einige Kollegen alarmiere und wir hier auf dem Rummel aufräumen.«
    »Da bin ich dagegen«, sagte ich sofort. Suko stand mir mit seinem zustimmenden Nicken bei.
    »Weshalb?«
    »Wir müssen damit rechnen, daß noch mehr dieser fliegenden Monster-Menschen erscheinen. Sie sind gegen Kugeln resistent. Wenn wir hier mit großer Besatzung auffahren, könnten sich Todd und seine Helfer provoziert fühlen und durchdrehen. Nein, Roger, das hier ist eine Sache für Einzelkämpfer.«
    »Ich fühle mich zwar einigermaßen okay, aber…«
    »Sie brauchen nicht mitzugehen. Bleiben Sie hier und lecken Sie sich Ihre Wunden.«
    »Das hat mir auch noch niemand gesagt.«
    »Dann habe ich es jetzt getan.«
    »Gut – einverstanden. Wie geht es Ihrer Meinung nach weiter? Was soll ich machen?«
    »Auf uns warten.«
    Er begriff schnell. »Wollen Sie in diesen Bau?«
    »So ist es.«
    Suko stieß mich an. »Fällt dir nichts auf, John?«
    »Nein.«
    »Mir schon.« Er schaute sich um. »Ich vermisse unsere beiden jungen Freunde. Wo stecken Ali und Sira?«
    Die Frage war gleichzeitig an Roger Sherman gerichtet gewesen.
    Der dunkelhaarige G-man hatte sie auch sofort verstanden. »Vorhin habe ich sie noch gesehen.«
    »Sind sie fortgegangen?«
    »Ja, Suko.«
    »Aber wohin?«
    Roger dachte nach und legte zwei Fingerkuppen gegen seine Unterlippen. Er schaute sich dabei um, schaute auf in die Höhe und nickte plötzlich sehr heftig. »Klar, jetzt weiß ich wieder, wo sie sind. Ali und das Mädchen sind zusammen in den Tunnel gegangen!«
    Mir wurde plötzlich eiskalt…
    ***
    Ali war sauer. Er hatte es den beiden Freunden aus London nur nicht so offen gezeigt. Gern wäre er mitgegangen und hätte ihnen zur Seite gestanden. Statt dessen hatten sie ihn behandelt wie einen kleinen Jungen. So etwas wurmte einen Sechzehnjährigen.
    Seiner Meinung nach taten John und Suko auch das Falsche. Anstatt sich um diesen Topfhut-Chinesen zu kümmern, suchten sie in dessen Wohnwagen herum. Das war nicht gut. Ali ging davon aus, daß sein Freund Yakup noch immer im Tunnel der Angst steckte. Er hatte sich am Ende des Tunnels mit ihm verabredet gehabt. Yakup war nicht wieder zum Vorschein gekommen, also mußte er noch in dem Tunnel stecken, falls er keinen zweiten Ausgang benutzt hatte oder durch ihn hinausgeschafft worden war.
    An diese Unwägbarkeiten wollte der Junge aber nicht glauben. Er verließ sich auf sein Gefühl und auf das Gespür. Beides sagte ihm, daß er richtig lag, wenn er sich den Tunnel der Angst noch einmal von innen anschaute.
    Die Schaubude selbst war geschlossen worden. Das Schild »closed« hing deutlich zu sehen vor der Kasse. Auf der weißen Pappe leuchteten die Buchstaben rot.
    Ali wußte, daß John und Suko ihren Plan mit dem amerikanischen Polizeibeamten nicht abgesprochen hatten. Der G-man kümmerte sich auch nicht um den Jungen, er suchte vielmehr die Umgebung ab. Wahrscheinlich erwartete er einen weiteren Angriff aus dem Dunkel.
    Der erfolgte nicht, und Ali faßte sich schließlich ein Herz. Er lief schnell auf das Kassenhäuschen zu und sorgte auch dafür, daß er nicht in der Beleuchtung stand. Als er einen Fuß auf die Stufe gesetzt hatte, hörte er Schritte hinter sich und gleichzeitig auch eine zarte Mädchenstimme.
    »Wo willst du denn hin?«
    Der Junge drehte sich um, wurde rot und schaute auf die wesentlich kleinere Sira nieder.
    »Du bist es.«
    »Ja, wer sonst?«
    »Hat man dich zurückgeschickt?«
    »Klar.«
    »Ich konnte erst nicht mitgehen.« Er hob die Schultern und fühlte sich etwas wie ein ertappter Sünder.
    »Und jetzt wolltest du in den Tunnel der Angst?«
    »So ist es.«
    »Ich habe den Strom abgestellt. Du wirst da nichts mehr erleben, Ali.«
    »Das will ich auch nicht. Ich möchte nur meinen Freund Yakup finden, der verschwunden ist.«
    »Dann gehe ich mit!« sagte das Mädchen spontan.
    »Zu gefährlich, Sira.«
    »Ha, jetzt redest du schon wie deine beiden erwachsenen Freunde. Vergiß nicht, daß ich mich hier auskenne.«
    »Auch mit den Tricks?«
    »Wieso?«
    »Yakup ist verschwunden. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein

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