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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John P. Vanda
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genau auf sein Alter untersuchen lassen. Dann werden wir weitersehen. Vorerst habe ich keine Fragen mehr, meine Herren. Die Leiche wird abtransportiert, und wir treffen uns im Troubridge-Inn. Ich wohne dort. Abgemacht?“
    „Abgemacht!“ sagten die beiden Studenten gleichzeitig. „Auch wir sind dort untergekommen.“ Sie verließen den Platz in Begleitung eines Polizeibeamten und warfen noch einen letzten Blick auf die gräßlich zugerichtete Leiche.
    Als John Ashley am nächsten Morgen erwachte, hatte er heftige Kopfschmerzen. Daran war nicht nur der Whisky schuld, den die Studenten zusammen mit Inspektor Hunter am Abend zuvor getrunken hatten. John spürte auch deutlich die Nachwirkungen der drei Schlaftabletten, die er geschluckt hatte, um das Bild des ermordeten Mannes wenigstens während der Nacht vergessen zu können.

     

Ächzend richtete der junge Mann sich auf und schaute auf seine Armbanduhr. Es war bereits später Vormittag. Er mußte halb bewußtlos im Bett gelegen haben. Lustlos wusch er sich und zog sich an. Dabei fiel ihm ein, daß die archäologische Arbeit heute ausfiel. Inspektor Hunter wollte die Umgebung der Ruine nochmals nach Spuren absuchen, wobei die Anwesenheit der Studenten nur gestört hätte. John war froh darüber. Nach dem Ermordeten auch noch ständig das schaurige Fresko im Rittersaal vor Augen zu haben, war entschieden zuviel für seine Nerven. Er verließ sein Zimmer und begab sich in den Gastraum, um sein Frühstück einzunehmen.
    Der Duft des gebratenen Schinkens und der kräftige schwarze Tee verscheuchten seine Kopfschmerzen. Seine Laune besserte sich allmählich.
    „Wo sind eigentlich meine Freunde?“ fragte er den Wirt, der hinter der Theke stand und Gläser polierte. „Ich habe heute Morgen noch niemand von ihnen gesehen.“
    „Ach ja!“ Der Wirt schlug sich an die Stirn. „Sie sind vor einer Stunde zurück nach Oxford gefahren. Frühmorgens schon kam ein Telegramm von der Universität.“ Der Gastwirt griff in seine Tasche und zog ein Papier hervor. „Hier! Das haben sie für Sie dagelassen.“
    John sprang auf und faltete das Blatt auseinander. An das Telegrammformular war noch ein Bogen geheftet.
    „Sind Prozessor Meltons Rat gefolgt und haben unsere Arbeit abgebrochen, bis der Mord geklärt und der Täter gefaßt ist. Dich, lieber John, konnten wir nicht wach kriegen. Am besten gehst du auch nach Oxford zurück. Bitte verzeih unsere überstürzte Abreise. Wir sind alle mit den Nerven fertig. Auf baldiges Wiedersehen, Lucy, Philip, Sam und George.“ John las fassungslos die Zeilen.
    Das hatte er nicht erwartet. Die Arbeit in der Ruine abgebrochen, obwohl sie so vielversprechend begonnen hatte! Und Professor Melton sollte dahinterstecken?
    Er las nun auch das Telegramm, das sehr kurz war:
     
    „Zeitungen voll von Conway-Mord. Stop. Habe Verantwortung für Ihre Sicherheit. Stop. Exkursion sofort abbrechen. Stop. Melton. Stop.“
     
    Jetzt verstand John gar nichts mehr. Sicher, der Mord war auch ihm an die Nieren gegangen, aber deswegen brauchte die Exkursion doch nicht ins Wasser zu fallen. Und daß sogar Professor Melton so übereilt gehandelt hatte, wunderte John am meisten. Der war doch sonst ein so nüchterner und besonnener Mensch.
    Das Frühstück schmeckte ihm plötzlich nicht mehr. Er schob die Papiere in die Brusttasche. Also würde er wohl auch zurück nach Oxford reisen müssen. Allein konnte er die Arbeit hier nicht fortführen, und ohne seine Freunde machte es auch keinen Spaß.
    Der Wirt riß ihn aus seinen Gedanken. „Eine nette Überraschung für Sie, was?“ fragte er von der Theke her. „Na, ich kann Ihre Freunde aber verstehen“, fuhr er fort. „Am liebsten würde ich selbst fortziehen.“
    „Sicher ist ein Mord eine schreckliche Sache“, antwortete John. „Aber deswegen braucht man doch nicht einfach auszureißen.“
    „Ein Mord! Wenn es nur das wäre“, meinte der Mann. „Aber da steckt viel mehr dahinter, das sage ich Ihnen. Zum Beispiel die Sache mit dem Beil, das der Inspektor mitbrachte.“
    Der Wirt schüttelte sich. „Und dann das, was die Zeitungen darüber schreiben.“
    „Jetzt erzählen Sie mal der Reihe nach“, bat John. „Was ist mit dem Beil, und was schreiben die Zeitungen?“ Er zündete sich eine Zigarette an.
    Der Wirt kam herüber und setzte sich an seinen Tisch. „Der Inspektor brachte doch gestern das Beil mit“, begann er. „Wir wunderten uns alle darüber, daß es ganz neu war, obwohl es doch aus dem

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