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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John P. Vanda
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unterbrochen …“
    „Nun komm erst mal herein“, fiel das Mädchen ihm ins Wort. „Drinnen können wir uns besser unterhalten. Ich freue mich jedenfalls, daß du gekommen bist, John.“
    Er folgte ihr durch einen schmalen Flur in einen Raum, der als Wohnküche diente. Drei erstaunte Augenpaare richteten sich auf ihn, als er über die Schwelle trat. Marys Geschwister. Erst jetzt erinnerte sich John an sie.
    „Wie geht’s den Kleinen?“ fragte er, während er sich auf die Eckbank fallen ließ.
    Mary setzte sich neben ihn, nachdem sie einem etwa dreijährigen Mädchen das Kleid zurecht gezogen hatte.
    „Die machen mir seit gestern Sorgen“, sagte sie. „Stell dir vor: Mittags spielten sie im Freien, und plötzlich kamen sie alle drei in die Küche gerannt. Susan, die Kleinste, zitterte am ganzen Körper und hatte eine halbe Stunde später Fieber. Den beiden anderen ging es auch nicht viel besser. Mark und Peter wurden zwar nicht krank, hockten aber den ganzen Tag lustlos herum. Und sogar
    Troll, unser Pudel, spielte verrückt und kam immer wieder winselnd zurückgerannt, wenn ich ihn mal vor die Tür setzen wollte. Ich kann mir gar nicht erklären, was passiert ist. Jetzt sind die Kinder Gott sei Dank über den Berg.“
    „Das ist seltsam“, sagte John. „Gestern Mittag, sagst du. Das war die Zeit, als dieser gräßliche Mord passierte.“
    „Ich habe davon gehört“, antwortete Mary. „Als ich heute früh die Milch im Dorf holte, erzählte man es mir. Es soll sogar ein Inspektor von Scotland Yard nach Conway gekommen sein.“
    „Er heißt Hunter“, sagte John. „Ich lernte ihn gestern kennen. Ich habe nämlich die Leiche im Wald gefunden und mußte meine Aussage machen.“
    „Ach, du lieber Gott, du hast den Toten entdeckt?“
    „George und ich.“ John nickte düster. „Es war nicht gerade ein Vergnügen.“
    „Und warum führt ihr die Arbeit in der Ruine nicht mehr fort?“ fragte Mary. Das kleine Mädchen kam zu ihr gelaufen und schmiegte sich an sie.
    „Unser Professor telegrafierte, daß er keine Verantwortung übernehmen könne, wenn wir noch länger in Conway blieben“, antwortete John. „Daraufhin reisten meine Freunde ab. Offenbar hat der ganze Unsinn von Hexen, Monstern und Geistern, die hier spuken sollen, ihnen den Kopf vernebelt …“
    Er unterbrach sich.
    „Entschuldige, nun habe ich wieder dieses böse Wort gesagt.“
    „Hexe – das macht nichts. Ich war nur neulich etwas durcheinander“, gab Mary zur Antwort. „Ich weiß ja, daß du es nicht böse meinst. Und du, willst du nun auch abreisen?“
    „Keine Ahnung. Eigentlich ist es nicht meine Art, vor einem Phantom auszureißen. Auf jeden Fall werde ich noch bis zum Abend bleiben. Ich will mit dem Inspektor aus London sprechen. Da ist nämlich etwas mit der Mordwaffe passiert. Es handelt sich um ein Beil aus dem 13. Jahrhundert. Gestern sah es noch ganz neu aus, heute war es angeblich total verrostet.“
    „Seltsam!“ Mary schüttelte den Kopf. „Ich würde mich freuen, wenn du noch einige Zeit in der Gegend bliebest“, setzte sie hinzu. „Darf ich dich übrigens zum Mittagessen einladen? Es ist gleich zwölf Uhr.“
    „Angenommen!“ John lächelte. „Ehrlich gesagt, ich möchte gar nicht gerne von dir fort.“ Er schaute ihr in die Augen. Mary antwortete nicht, aber ihre Lippen zitterten ein wenig. John konnte plötzlich nicht anders, er zog sie an sich und küßte das exotisch aussehende Mädchen mit den dunklen Haaren. Dann stand sie auf und machte sich am Herd zu schaffen. John zündete sich eine Zigarette an. Er fühlte sich besser als am Morgen.
    Als von Conway die Mittagsglocken herübertönten, stand das Essen auf dem Tisch. John ließ sich das einfache, aber kräftige Mahl schmecken. Doch eines störte ihn: Die Geschwister von Mary machten einen seltsam gedrückten Eindruck. Immer wieder zuckten sie zusammen oder schielten ängstlich zur Tür.
    Nachdem Mary den Tisch abgeräumt hatte, setzte sie sich wieder neben John auf die Bank.
    „Magst du eine Zigarette?“ fragte er sie.
    „O ja, danke.“ Mary fischte sich eine aus der Packung. Dabei fiel John auf, daß sie den seltsamen Ring von neulich nicht trug. Er wußte eigentlich selbst nicht genau, warum er sie nun danach fragte.
    „Ich habe den Ring verloren oder verlegt“, antwortete das Mädchen. „Ist aber nicht so wichtig, er wird schon wieder auftauchen. Mehr Sorgen mache ich mir um Troll. Der Hund ist sonst immer pünktlich zur Essenszeit zur

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