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052 - Roboter des Grauens

052 - Roboter des Grauens

Titel: 052 - Roboter des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John P. Vanda
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Stelle. Ich kann gar nicht verstehen, wo er heute geblieben ist.“
    „Ach, er wird schon zurückkommen. Hast du Lust, einen kleinen Spaziergang zu machen? Vielleicht finden wir ihn“, sagte John.
    „Gut.“ Mary stand sofort auf. „Nach dem Essen habe ich das gerne.“
    Aber die beiden jungen Menschen kamen nicht mehr dazu, ihren Plan auszuführen. Denn im gleichen Augenblick ertönte ein ohrenbetäubendes Gewinsel.
    „Das muß Troll sein“, rief Mary und lief zur Haustür. John folgte ihr. Als Mary die Tür öffnete, schoß ein schwarzer Schatten um die Hausecke. Das Mädchen stieß einen Schrei aus, wurde totenbleich und würgte krampfhaft. Dann kniete sie bei dem kleinen Fellbündel nieder. Ihre Hände wurden naß vom Blut, das vom Schädel es Hundes tropfte, aber sie achtete nicht darauf. Mit Tränen in den Augen beruhigte sie das völlig verstörte Tier. Und jetzt sah John, was passiert war: Die Ohren und der Schwanz des Hundes waren abgeschnitten. Das Tier mußte furchtbar leiden.
    „Wer kann das getan haben? Das ist ja grausam“, rief er.
    Mary achtete gar nicht auf seine Worte. Wie wahnsinnig streichelte sie den kleinen Körper, aber ihre verzweifelten Bemühungen konnten das Leben nicht zurückhalten. Es dauerte keine Viertelstunde, bis Troll verblutet war. Das Mädchen hatte seinen Tod nicht mehr verhindern können.
    Mit tränenüberströmtem Gesicht erhob sich Mary. „John, wenn ich diesen Menschen erwische, dann bringe ich ihn um“, sagte sie schluchzend. „Das arme Tier! Troll tat keiner Fliege etwas zuleide. Und nun hat man ihn so sinnlos zu Tode gequält.“
    Plötzlich weinte sie laut auf, sah John einen Augenblick an und stürzte dann in seine Arme. Er achtete nicht darauf, daß sein ganzer Anzug voll Blut wurde. Zärtlich und behutsam streichelte er das Mädchen, das er liebte.
    Bei dem toten Hund knieten nun die Geschwister Marys, die sich bis jetzt nicht herangewagt hatten. Herzzerreißende Szenen spielten sich ab. Erst am Abend, als Mary sich einigermaßen beruhigt hatte, machte John sich auf den Heimweg.
     

     

Das Abendessen im Troubridge-Inn war wie üblich sehr schmackhaft zubereitet, aber es schmeckte Inspektor Hunter nicht. Lustlos kaute er an seinem Steak herum, trank aber zwischendurch um so größere Mengen von dunklem Guiness-Bier. Die Fahrt nach London war ein voller Reinfall gewesen. Keiner der Experten hatte sich erklären können, was mit der Streitaxt passiert war. Einer hatte dem Inspektor sogar vorgeworfen, an Halluzinationen zu leiden. Und vom Mörder fehlte bis jetzt immer noch jede Spur. Es gab höchstens eine ganz winzige. Der Inspektor langte in die Tasche, holte einen Ring heraus und betrachtete ihn gedankenverloren. Altsilber umschloß einen schwarzen Onyx. Eine seltsame Gravur befand sich auf dem Stein.
    Die Tür der Gaststube öffnete sich, und gleichzeitig mit einem heftigen Windstoß kam John Ashley in den Raum. Sein Anzug war durchnäßt, feuchte Haare fielen ihm ins Gesicht.
    „Hallo, Mr. Ashley!“ Inspektor Hunter winkte den jungen Mann an seinen Tisch. „Sauwetter“, fuhr er fort, als der Student sich gesetzt hatte.
    „Ja, der Regen erwischte mich mitten auf dem Heimweg“, antwortete John. „Ich habe Mary, das Mädchen aus dem Schinderhaus, besucht“, erklärte er. „Nachdem am Morgen meine Freunde 1 alle abgereist waren, mußte ich mit jemandem ein vernünftiges Wort sprechen. Aber meine Nerven sind deswegen auch nicht ruhiger geworden. Heute Mittag lief nämlich Marys Pudel in den Wald und kam schrecklich verstümmelt zurück. Kurze Zeit später starb er. Ich kann nicht verstehen, wer das getan hat.“
    Wortlos schüttelte Hunter den Kopf.
    „Die Greueltaten hier scheinen gar nicht mehr abzureißen“, fuhr John fort. „Aber was ist eigentlich mit der Streitaxt? Der Wirt hat mir erzählt, daß sie heute früh ganz verrostet war. Stimmt das?“
    Düster nickte Inspektor Hunter. Dann erzählte er dem Studenten die ganze Geschichte und berichtete auch von seinem erfolglosen Besuch in London.
    „Wir müssen die Tatsache als gegeben hinnehmen“, schloß er. „Erklärungen gibt’s anscheinend nicht.“
     

     
    „Und Sie haben auch sonst noch keine Spur von dem Mörder gefunden?“ fragte John.
    „Eine winzige“, entgegnete der Beamte von Scotland Yard. „Als gestern die Leiche abtransportiert wurde, entdeckten die Polizisten einen seltsamen Ring neben dem Toten auf der Erde. Möglich, daß ihn der Mörder verloren hat. Aber er kann

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