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0520 - Unter Parazwang

Titel: 0520 - Unter Parazwang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufnahm.
    Andernfalls erstarrte er zu einem faktisch toten Gebilde, bis der neue Tag und die Sonnenenergie ihn wiederbelebte.
    Youngman hatte noch keinen Marschiere-Viel gesehen, der auf die Dauer vor dem Terminator davonlaufen konnte. Je nach Stärke und Ausdauer des Individuums wurde er früher oder später von der Nachtgrenze eingeholt.
    Der Temporalforscher steuerte die Space-Jet tiefer, um die Tiere genauer zu betrachten. Sie faszinierten ihn seit eh und je auf eine eigentümliche Weise, diese wandelnden Gebirgen gleichenden, etwa dreieckförmigen Lebewesen mit einer durchschnittlichen Seitenlänge von fünfhundertzwanzig Metern und einer Körperhöhe von neunzig Metern. Da sie mit ihren als Empfangsantennen funktionierenden Schwänzen die thermische Sonnenenergie in großem Umkreis aufsogen, bildete sich über ihren höckerigen Rücken eine Kaltluftzone, die wiederum zu kleinen Wirbelstürmen führte.
    Avril Youngman zog die Space-Jet höher und beschleunigte.
    Unter ihm glitt die glutheiße Tageszone vorüber. Kleine Seen aus geschmolzenem Blei und Zinn unterbrachen die Eintönigkeit der vom Wechsel von Hitze und Kälte und grauenhaften Stürmen förmlich zerfressenen Oberfläche. Tödliche Quecksilberdämpfe strichen darüber hin. Diese Welt gehörte den Marschiere-Viel und würde ihnen immer gehört haben, wenn nicht vor mehr als tausend Jahren ein plophosischer Obmann beschlossen hätte, auf Last Hope geheime Forschungs- und Entwicklungsanlagen einzurichten.
    Diese Anlagen waren nach der Zerschlagung der Gewaltherrschaft des Obmanns vom Solaren Imperium übernommen und umgebaut und erweitert worden. Allerdings dienten die hier durchgeführten Forschungen nicht mehr einer expansionistischen Politik. Das würde sich eines Tages ändern, beschloß Youngman.
    Nach einiger Zeit führte die Kreisbahn den Temporalforscher über einen erloschenen Vulkan. Abermals drückte Youngman die Space-Jet tiefer. Langsam kreiste er über dem Schlund, aus dem beständig giftige Gase stiegen. Er erkannte keine Veränderung.
    Der Zugang zu seinem persönlichen Geheimnis war unversehrt.
    Wenn die Zeit gekommen war, würde er es benutzen, um seinen Konkurrenten auszuschalten.
    Ein bösartiges Grinsen huschte über Youngmans Gesicht. Er zog die SpaceJet wieder hoch und setzte seine Kontroll-Umkreisung nach dem bisherigen Schema fort, bis er über der Zwielichtzone des Nordpols schwebte.
    Über dem Gebirge, das seiner Form wegen „Sitzender Drache" -genannt wurde, kreisten Staubschleier. Dreißig Kilometer westlich lag der einzige Raumhafen von Last Hope, ein mit Desintegratoren und thermischen Waffen geebnetes Gelände von hundertfünfzig Kilometern Durchmesser, das von künstlich errichteten Wällen vor den schlimmsten Wirbelstürmen geschützt wurde.
    Avril Youngman sprach über Telekom mit Albert Fender, dem Zweiten Verteidigungsingenieur, der ebenfalls immun war.
    Fender hatte die Landeunterstüzung übernommen und baute unter der Space-Jet ein starkes Kraftfeld auf.
    Heftige Sturmböen rüttelten an dem Raumschiff, als Youngman es herunterdrückte. Die Korrekturtriebwerke arbeiteten ununterbrochen, um das Schiff waagerecht zu halten. Endlich wurde es vom Kraftfeld erfaßt und auf die Hangarabdeckung zu gezogen. Als die Landeteller aufsetzten, kippte der Hangardeckel um hundertachtzig Grad. In dem künstlichen Schwerefeld der Space-Jet änderte sich dadurch nichts, und die Kraftfelder des Landeschachtes sorgten dafür, daß das Schiff nur langsam tiefer sank. Über der Bodenplatte wurde es gedreht, so daß seine Landestützen nun wieder zum natürlichen Schwerkraftzentrum des Planeten zeigten.
    Avril Youngman setzte sich mit Hilfe seines Armbandtelekoms mit Don Patillo, dem immunen und suggestiv beeinflußten Transmitter-Techniker, in Verbindung und benutzte den HangarTransmitter, um in die Befehlszentrale der Station zu gelangen.
    Als Ishi Tetagori seinen Bericht gehört hatte, rieb er sich vergnügt die Hände und sagte: „Gesegnet seien die Wesen, die die Verdummung über die Galaxis gebracht haben."
     
    *
     
    Als nach dem letzten Linearmanöver die rote Riesensonne Bolo im Frontschirm der Panoramagalerie auftauchte, befand sich Perry Rhodan in der Kommandozentrale der ALMANA 1.
    „Das hätten wir geschafft, Dad", sagte Geoffry Abel Waringer, sein Schwiegersohn, der neben ihm saß.
    Perry lächelte.
    „Den Flug ja, aber es wird noch viel Arbeit kosten, die achtzigtausend Verdummten und die Ausrüstung zu verladen. Ich

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