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0522 - Er kam aus dem Todesschloß

0522 - Er kam aus dem Todesschloß

Titel: 0522 - Er kam aus dem Todesschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht, als daß Ihr Name und Ihr Ruf nicht bis zu uns hochgeklungen wäre.«
    »Hören Sie auf, Professor. Kommen wir lieber zur Sache.«
    »Dafür bin ich auch.«
    »Sie wollten Julie Gladstone!«
    Er lehnte sich zurück und sagte. »Das stimmt!«
    »Weshalb?«
    »Fragen wir anders. Wo hätte sie sonst hingesollt, Mr. Sinclair?«
    »Da hätte ich schon eine Möglichkeit gefunden.«
    Er nickte. »Sie vielleicht, aber andere denken da nicht so. Dieses Mädchen ist ein parapsychologisches Phänomen, um das wir uns einfach kümmern müssen, bevor es andere tun. Die Libyer waren dicht dran. Wenn ich Julie also genommen hätte, dann hätte das auch ihrer Sicherheit gedient. Das zuerst.«
    »Wiegt dies die Experimente auf, die Sie mit dem Kind angestellt hätten, Professor?«
    Er schüttelte den Kopf und zog ein Gesicht, als wäre er mir böse.
    »Experimente. Ich bitte sie, Mr. Sinclair. Welch ein häßliches Wort! Es ist unsere Arbeit.«
    »Man kann eine Sache aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Julie ist ein Kind. Sie wäre in diesem Institut eingegangen. Ihr hätte die Luft zum Atmen gefehlt. Und dann diese Entführung, das heimliche Abholen…«
    Wayne hob die Hand. »Moment, Mr. Sinclair. Von einer Entführung kann doch wohl keine Rede sein. Alles ist ordnungsgemäß abgelaufen. Meine beiden Mitarbeiter haben dem Mädchen nichts zuleide getan. Julie ist kein Haar gekrümmt worden.«
    »Stimmt. Trotzdem wollte sie nicht.«
    »Das akzeptiere ich.« Er beugte sich vor und lächelte. »Sie ist ja auch nicht hier – oder?«
    »Genau.«
    »Wissen Sie, wo Julie steckt?«
    »Nein, dann wären wir nicht hier. Ich hatte nämlich vor, mit ihr zu reden, Professor.«
    »Und dann?«
    »Alles weitere hätte sich ergeben.«
    »Sie mögen das Mädchen, nicht?«
    »Ja.«
    »Das beruht wohl auf Gegenseitigkeit. Jedenfalls ist sie schlauer gewesen, als wir angenommen haben. Sie entwischte Dr. Conners und Mrs. French, wobei ich jetzt um ihr Leben fürchte, denn, wie mir berichtet wurde, muß sich ein Irrer hier herumtreiben und mit einem Beil bewaffnet sein.« Während dieser Worte rieb er seine Fingerspitzen gegeneinander, als wäre er sehr nervös.
    »So ist es.«
    »Sie haben den Mann nicht zufällig gesehen?«
    »Nein.«
    »Was interessierte Sie denn an ihm so sehr?« fragte Glenda in die Schweigepause hinein.
    »Ich bin Wissenschaftler, auch Psychologe. Ich leite ein Institut, in dem wir unsere Forschungen in die auch menschlichen Grenzbereiche vorgetrieben haben, und dieser Mann mit der Axt scheint ja nicht in den normalen Rahmen zu passen.« Er lehnte sich zurück und hob einen Arm. »Mr. Sinclair, können Sie den Mann beschreiben, obwohl sie ihn nicht gesehen haben?«
    »Ja. Ich sprach mit Polizisten, die eine Beschreibung von den Zeugen bekommen hatten.«
    »Verraten Sie mir die?«
    »Weshalb, Professor? Was könnten Sie damit anfangen? Im Prinzip doch gar nichts – oder?«
    »Möglicherweise kenne ich den Mann!«
    »Ach.« Ich tat erstaunt. »Könnte er vielleicht vor Ihnen geflohen sein? Haben Sie ihn hier behandelt?«
    »Hören Sie doch auf, Mr. Sinclair. Sie tun, als wäre dieses Institut eine Folterkammer.«
    »Es kommt darauf an, wie man den Begriff Folterkammer versteht, wissen Sie?«
    »Ja, ja, alles klar. Ich kann Sie nicht von unserer Arbeit überzeugen. Bitte, lassen Sie die Emotionen beiseite und geben Sie mir eine Beschreibung des Mannes.«
    »Mach doch, John!«
    Ich hatte Wayne bewußt zappeln lassen. Er war ein Typ, der alles tat, aber nichts zugab. Sehr glatt, karrierebewußt. Vielleicht mußten diese Leute so sein.
    »Also gut«, sagte ich und wiederholte in etwa das, was man mir gesagt hatte.
    Der Professor hörte zu. Sein Gesicht wirkte zunächst steinig. Je länger ich sprach, um so mehr zeigten sich die Gefühle. Dann nickte er und mußte sogar ein Taschentuch zücken und sich über die Stirn wischen. »Ja, Mr. Sinclair, das ist er.«
    »Wer ist es?«
    Der Professor stand auf. Er konnte uns bei seiner Antwort wohl nicht in die Augen sehen. Zum Fenster hin gewandt, blieb er stehen und sprach gegen die Scheibe. »Sie werden es kaum glauben, aber ich kenne den Mann sehr gut. Er trägt den gleichen Namen wie ich.«
    »Soll das heißen…?«
    Scharf drehte er sich um. »Ja, Mr. Sinclair, das soll heißen, daß dieser Mann mein Sohn ist…«
    ***
    Da saßen wir nun und waren nicht in der Lage, auf dieses Geständnis eine Erwiderung zu geben. Glenda und ich wirkten wie versteinert, meine Sekretärin noch

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