0524 - Die Welt der Ewigen

Titel: 0524 - Die Welt der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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alter Fuchs, der überall Verrat witterte, getreu dem Motto: Was ich selber denk’ und tu’, trau’ ich auch allen anderen zu! Offenbar hatte er herausgefunden, daß jemand eine Verschwörung gegen ihn anzettelte. Bei den Machtmitteln, über die er als ERHABENER verfügte, würde es ihm wohl nicht schwerfallen herauszufinden, wer hinter dieser Verschwörung steckte. Gryf hatte Sara und Ted gewarnt, aber beide wollten die Aktion wie geplant durchziehen und vollenden. Jetzt oder nie
    Gryf könnt sich damit nicht mehr einverstanden erklären; er hielt das Vorgehen der beiden anderen für leichtsinnig. Also stieg er aus und hatte vorsichtshalber Professor Zamorra informiert. »Damit wenigstens ein paar Leute da sind, die helfen und retten können, wenn der Versuch in die Hose geht und die beiden auf die Nase fallen!«
    Das alles trug dazu bei, daß Zamorra dem Frieden nicht traute. Auch Gryf hatte ihm nicht sagen können, wann Sara den Startschuß für ihre Aktion gab, weil das vom Voranschreiten und dem Erfolg der Vorbereitungen abhing. Es galt also, abzuwarten und zu hoffen, daß das, was Merlins Tochter plante, funktionieren würde.
    Unterdessen wurde es im Château Montagne langweilig.
    Und so beschloß Zamorra, eine lange gehegte Idee endlich zu verwirklichen…
    ***
    »Ich sehe nicht ein, weshalb ich einem Verhör unterzogen werde«, sagte Lar Moun schroff. »Da draußen brennt Tharon-1, und Sie haben nichts Besseres zu tun, als die Kontrollstelle von einem verdammten Cyborg besetzen zu lassen, mich aber hier zu verhören! Warum schalten Sie nicht das Kontrollzentrum grundsätzlich auf Roboter-Betrieb um?«
    »Es steht Ihnen nicht zu, Tau, Kritik an meinen Entscheidungen zu üben«, erwiderte der Delta kalt. »Es steht Ihnen erst recht nicht zu, in diesem Tonfall mit mir zu reden. Ich bin ranghöher als Sie, ich bin Kommandant von Tharon und deshalb Ihr Vorgesetzter, und es gäbe noch einige Gründe mehr, Ihnen das Handwerk zu legen. Sie stehen im Verdacht, der Widerstandsgruppe anzugehören. Haben Sie deshalb den Landeleitstrahl abgeschaltet und dafür gesorgt, daß das Versorgungsraumschiff auf Tharon-1 abstürzte?«
    Mouns Augen wurden groß. »Wie bitte?« stieß er hervor. »Ich soll - ? Das ist absurd! So einen Schwachsinn habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht ge…«
    »Halten Sie den Mund, Omikron Lar Moun!« fuhr der Ewige im Delta-Rang ihn an.
    »Ich bin Tau…«
    »Gewesen«, versicherte der Delta eisig. »Ich habe Sie soeben wegen Pflichtvergessenheit und Insubordination herabgestuft. Vermutlich wird aus der Pflichtvergessenheit auch noch Hochverrat, und dann können Sie froh sein, Ihr Leben als Omega zu beschließen, falls der ERHABENE so närrisch sein sollte, Sie zu begnadigen. Aber ich glaube kaum, daß er das tun wird -höchstens ein Schwächling wie jener Ted Ewigk wäre dazu fähig gewesen.«
    Lar Moun sah ihn finster an. Wohin sind wir gekommen? fragte er sich. Früher wäre es undenkbar gewesen, daß ein Ewiger mit solchen Vorurteilen Kommandant eines Planeten wurde. Er wäre nicht einmal bis zum Delta-Rang aufgestiegen. Und ein Planeten-Kommandant war einst immer ein Alpha. Aber seit die Zahl der Ewigen immer mehr schrumpfte, mußte man Kompromisse schließen. Einer dieser Kompromisse war es vor rund tausend Jahren gewesen, sich völlig aus der Galaxis zurückzuziehen, Machtbereiche aufzugeben, die heute wieder neu erobert werden mußten. Aber heute stand man vor dem gleichen Problem wie damals: Mangel an qualifiziertem Führunspersonal. Und ausgerechnet auf dem Planeten Erde, noch vor sechzig Millionen Jahren einer der Hauptstützpunkte und noch vor zweieinhalbtausend Jahren eine der Vergnügungswelten des ERHABENEN, gab es jetzt starke Kräfte, die für ein ständiges Dezimieren der Ewigen sorgten. Seit einiger Zeit schickten sie deshalb fast nur noch Cyborgs zur Erde, diese Roboter, die mit künstlicher Haut umgeben wie Ewige oder Erdenmenschen aussahen. Aber auf der Erde gab es auch Verbündete, die den Ewigen sehr nützlich waren, indem sie hochmoderne Computertechnologie lieferten, etwas, mit dem die Ewigen von jeher Probleme hatten.
    Moun straffte sich. Er mußte sich auf das Wesentliche konzentrieren: darauf, seinen Hals zu retten. »Sie werden es nicht wagen, mich des Verrats anzuklagen, Delta!« stieß er hervor. »Die Aufzeichnungen werden meine Unschuld beweisen!«
    »Die Aufzeichnungen?« Der Delta lachte spöttisch auf. »Bitte, wenn Sie darauf bestehen…«
    Er gab einem