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0532 - Todespoker

0532 - Todespoker

Titel: 0532 - Todespoker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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liegt, aber ich komme nicht an Sie heran. Sie sind für mich ungreifbar - und unbegreiflich.«
    »Sie… Sie sind dafür verantwortlich?« stieß Spengler hervor. »Sie wollen mich töten? Warum?«
    »Warum? Welch törichte Frage… Die Zeit war gekommen. Aber es ist vorbei, Wolf. Ihr Kapitel im Buch des Schicksals wird fortgesetzt. Ihr Wort ›Ende‹ wurde gelöscht. Aber nur das Ihre. Und auch nicht für unbegrenzte Zeit. Vielleicht bleiben Ihnen hundert Jahre, vielleicht auch nur hundert Sekunden.«
    Er ließ Spengler los.
    »Wer sind Sie, Miguel?«
    Servantes ging an ihm vorbei, auf eine seltsam schwebende Weise.
    »Ich bin der Tod…«
    Und der Tod verlor vor Spenglers Augen seine Körperlichkeit, wurde unsichtbar, verschwand.
    Er verließ das Haus, denn er hatte auch draußen noch etwas zu tun.
    Neben einem offenen Chrysler Le Baron lag eine Frau namens Laura Sherman, die mit der Stirn wuchtig gegen die Windschutzscheibe ihres Wagens geprallt war. Helfer hatten sie aus dem Wagen geholt und bemühten sich um sie, während ein Krankenwagen unterwegs war.
    Als er eintraf, hatte der Tod Laura Sherman bereits zu sich gerufen.
    ***
    Die Schüsse alarmierten sowohl Zamorra als auch Spencer. Sie stürmten beide zugleich los.
    Der Detective versuchte Zamorra den Weg zu versperren, zog die Dienstwaffe und machte sie schußbereit. Dann wirbelte er um die Gangbiegung.
    Zwei Männer lagen am Boden. Tod durch Kopfschuß, grausam deutlich sichtbar. Boone und der Anzugträger. Neben ihnen, am Boden kauernd, Nicole. Vor ihr auf dem Teppich ein Revolver.
    Spencer war totenblaß geworden; seine Augen wurden feucht. Fassungslos starrte er seinen toten Partner an. Dann schwenkte die Waffenmündung langsam auf Nicole ein, während er sich seitwärts von Zamorra entfernte, den Finger am Abzug, sich dem Druckpunkt nähernd.
    »Ich glaube, jetzt haben Sie ein verteufelt großes Problem«, sagte er rauh.
    ***
    Wolf Spengler war noch damit beschäftigt, seine Begegnung mit dem toten und doch nicht toten Servantes zu verarbeiten, oder was auch immer dieses Wesen war, als unmittelbar vor ihm der alte Mann auftauchte. Er hatte es offenbar sehr eilig. »Gerret!« stieß Spengler hervor. »Was machen Sie denn hier?«
    Der Weißhaarige stutzte. »Gehen Sie mir aus dem Weg!« fauchte er wild.
    »Warten Sie, Gerret. Unsere Pokerrunde… Sie sind in Gefahr! Ich…«
    »Der einzige, der in Gefahr ist, sind Sie, Junge, wenn Sie mir nicht augenblicklich aus dem Weg gehen!« Er stieß Spengler mit einer Kraft zur Seite, die gar nicht zu seinem betagten Äußeren passen wollte, und stürmte weiter.
    »Zwei sind schon tot«, rief Spengler ihm nach.
    Gerret stutzte. Er fuhr herum, packte Spengler am Arm und zog ihn ins Haus zurück, um sofort mit ihm hinter der nächsterreichbaren Tür zu verschwinden. Ein kleiner Abstellraum. Gerret stieß Spengler gegen die Wand. Seine Hand glitt unter die Jacke. »Wieviel hast du gesehen?«
    »Ich verstehe nicht«, sagte Spengler. Er dachte an die Pokerrunde und an die Skelette, die er in seiner Blitzvision gesehen hatte. »Die Skelette… wir waren alle Skelette, und…«
    »Rede keinen Unsinn! Ich will wissen, was du gesehen hast!« Mit der zweiten Hand suchte er etwas in der Hosentasche, förderte einen metallischen Zylinder zutage.
    »Parker ist tot, Servantes ist tot«, sagte Spengler hastig. »Bleiben noch Mister Donner, Sie und ich! Wir müssen versuchen, uns zu schützen! Servantes war auch nicht echt, er…«
    Gerret zog die Pistole hervor und schraubte mit zwei blitzschnellen Umdrehungen den Schalldämpfer auf. Spengler wurde blaß. »Du bist auch tot, Junge!« sagte Gerret, ratschte den Schlitten durch und schoß.
    ***
    Sam, der Mann mit den tätowierten Oberarmen, hatte gesehen, wie der Weißhaarige den jungen Mann ins Haus und in die Abstellkammer neben dem Haupteingang zog. »Ist das hier neuerdings ein Taubenschlag, in dem jeder ein- und ausfliegen kann, wie's ihm beliebt?« knurrte er. Der Weißhaarige hatte sich zwar vor etwa einer Stunde, als er hereingekommen war, als Polizist ausgewiesen und der Chef hatte ihm zähneknirschend den Zutritt gestattet, aber jetzt benahm sich dieser Polizist doch recht merkwürdig.
    Er konnte Sam seinerseits nicht gesehen haben. Der Tätowierte marschierte schnurstracks auf den Abstellraum zu und stieß die Tür auf. »Überraschung«, polterte er. Die Tür traf den Weißhaarigen.
    Ein Sektkorken flog aus der Flasche - Sam kannte das Geräusch. Eine

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