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0533 - Julians Zauberschwert

0533 - Julians Zauberschwert

Titel: 0533 - Julians Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unnütz zu verschwenden.«
    Tendyke runzelte die Stirn.
    Er faßte nach Julians Arm und zog ihn ein paar Schritte beiseite. Julian versuchte sich dem Griff zu entwenden, aber Tendyke faßte nur um so fester zu. »Wir wollen mal etwas klarstellen«, sagte er leise. »Körperlich gesehen bist du erwachsen, und deshalb will ich auch nicht auf dein eigentliches Lebensalter von etwa 4 Jahren eingehen und dich als Kind betrachten. Aber als du uns damals verlassen hast, hast du damit auch das Recht aufgegeben, dich in meinem Haus so ungeniert zu bewegen und zu benehmen, wie du es vorher durftest. Du hast dein eigenes Leben zu führen begonnen. Du bist selbständig geworden. Du gehörst nach wie vor zu uns – aber als Gast, nicht als regulärer Bewohner dieses Hauses. Hast du mich verstanden?«
    »Nein«, sagte Julian.
    »Du bist unser Sohn, aber unser Gast und damit hier zum Fremdkörper geworden, dessen Besuch wir dulden müssen wie den jedes anderen, aber du bist hier auch sehr gern gesehen. Du bist herzlich willkommen, aber du hast dich auch den Spielregeln zu unterwerfen. Den hier gültigen Regeln, nicht denen von einer deiner Traumwelten, die du nach deinem eigenen Gutdünken gestalten kannst.«
    »Das heißt, wenn ich nicht katzbuckelnd gehorche, schmeißt du mich ‘raus?« gab Julian provozierend zurück.
    »Ich habe noch nie einen Gast ‘rausgeschmissen«, konterte Tendyke. »Aber wenn du dich nicht anständig zu benehmen weißt, werde ich mich vielleicht doch noch an dein wirkliches Alter erinnern und mein Erziehungsrecht an dir wahrnehmen. Haben wir uns jetzt verstanden?«
    Julian nickte. Er sah zu Zamorra hinüber und zog mit einer raschen Handbewegung dessen Aufmerksamkeit kurz auf sich. »Es ist mir daran gelegen, mit dir zu sprechen, Freund meines Erzeugers. Ich bitte dich, mich im ›Holiday Inn‹ in Miami aufzusuchen. Es ist wichtig, vielleicht sogar lebenswichtig.«
    Die Luft um ihn herum flimmerte – und doch war es kein richtiges Flimmern, sondern etwas, das sich menschlichem Begreifen entzog. Julian verschwand wie ein verlöschendes Traumbild.
    »Ja, spinne ich?« stieß Nicole hervor. »Ist er jetzt auch noch unter die Teleporter gegangen?«
    »Er hat sich hierher und wieder fort geträumt«, versuchte Zamorra eine Erklärung zu finden.
    »Aber ich verstehe nicht ganz, was er eigentlich wollte.«
    »Dazu wirst du vermutlich nach Miami zurück fahren müssen«, sagte Nicole. Uschi Peters sah ihren Lebensgefährten verdrossen an. »Das hast du ja prima hingekriegt, Rob«, zischte sie ihm leise zu. »Nach einer kleinen Ewigkeit läßt er sich endlich wieder mal bei uns sehen, und du hast nichts Eiligeres zu tun, als ihn zurechtzustutzen und wieder zu verscheuchen!«
    »Dann soll er sich erst mal halbwegs menschliche Manieren zulegen«, erwiderte Tendyke knapp. »Tut mir leid, dieses unliebsame Intermezzo. Willst du gleich zurückfahren, Zamorra?«
    Der Professor schüttelte den Kopf. »Gib uns doch erst mal die Zeit, uns hier überhaupt einzuleben und einen Begrüßungstrunk zu nehmen. Eile mit Weile, haben schon die alten Römer gesagt.«
    »Du mußt es ja wissen, Zeitreisender… dann kommt mal mit in die gute Stube!« Er schob sich zwischen Zamorra und Nicole, nahm sie bei den Armen und zog sie mit sich.
    Aber irgendwie war die ausgelassene Begrüßungsstimmung, die vor Julians Auftauchen geherrscht hatte, ins Nichts verflogen.
    ***
    Julian quartierte sich in einem einfachen Zimmer ein. Er brauchte keinen Luxus; was er benötigte, konnte er sich jederzeit auf seine Weise selbst beschaffen. Er hatte das »Holiday Inn« nur gewählt, weil Zamorra garantiert wußte, wo er es fand, und weil der gebotene Komfort Zamorra zusagen würde.
    Julian warf sich auf das Bett, um nachzudenken. Hatte er etwas falsch gemacht? Er hatte die unbändige Wiedersehensfreude im Gesicht seiner Mutter gesehen, und auch, wie diese Freude erstarb, als er sie mit einem Blick stoppte. Aber er war nicht hierher gekommen, um eine Familienfeier, ein großes Wiedersehensfest für den »verlorenen Sohn«, zu erleben, sondern um eine Information einzuholen. Es war schön, seine Eltern wieder einmal zu sehen, und er war ja auch teilweise deshalb hierher gekommen. Aber daß Zamorra ebenfalls gerade jetzt zu Besuch gekommen war, paßte ihm noch viel besser. Zamorra wußte vielleicht mehr als Robert Tendyke; vermutlich hätte Tendyke seinen Sohn ohnehin an den Parapsychologie-Professer weiterverwiesen.
    Also hatte Julian den

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