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0533 - Julians Zauberschwert

0533 - Julians Zauberschwert

Titel: 0533 - Julians Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Geschickt wich Siebenauge aus. Zwei der mit starken Saugnäpfen bestückten Tentakel schlangen sich um Julian Peters’ Arm. Er mußte das Schwert fallen lassen und dem gewaltigen Druck nachgeben, wenn er sich von dem Ungeheuer nicht den Arm brechen lassen wollte. Der Schwung wirbelte ihn von seinem Lager. Blitzschnell versuchte er seine Magie einzusetzen und den Kraken in einen anderen Traum zu reißen, einen Traum voll kochender Schwefel- und Salzsäure.
    Aber es gelang ihm nicht!
    Das Ungeheuer blockte ihn ab!
    Erst da begriff er, daß er mit seinen eigenen Waffen geschlagen worden war.
    Das seltsame Geschöpf, das in zwei Gestalten zugleich auftreten konnte, befand sich gar nicht hier. Es war in seinen Traum eingedrungen, ohne daß er es hätte verhindern können!
    Im gleichen Moment, als er es erkannte, war der Krake verschwunden, der wie auf einem doppelt belichteten Foto sich gleichzeitig auch in Gestalt eines jungen Mädchens gezeigt hatte!
    Julian war in seinem Schlafraum wieder allein.
    Er kauerte neben seinem Lager. Auf dem Boden lag das Schwert, und sein rechter Arm wies Rötungen auf, die schmerzten, wenn er mit den Fingern der anderen Hand darüber strich, aber sie schwanden auch langsam wieder. An diesen Stellen hatten die Saugnäpfe des Kraken ihn gepackt!
    Wieso hatte er auch nur für den Bruchteil einer Sekunde annehmen können, es mit Angelique zu tun zu haben? Sie befand sich doch irgendwo in Baton Rouge, Louisiana…
    Sein unheimlicher Besucher trug den Namen Siebenauge!
    Woher weiß ich das? fragte Julian sich bestürzt. Das Biest hatte gar keine Zeit, sich mir vorzustellen! Es ist doch wieder verschwunden, bevor wir miteinander reden konnten!
    Dabei hatte er dem »Biest« nicht einmal die Chance zum Reden gegeben. Er hatte sofort mit dem Schwert zuschlagen wollen. Andererseits: wer rechnet schon damit, sich mit einem Kraken unterhalten zu können? Mit einem Wasserbewohner, der außer Fressen und Fortpflanzung nichts kennt?
    Und das Schwert… Wieso ein Schwert? Als er sich danach umsah, konnte er es nicht mehr finden. Es war verschwunden, wie auch Siebenauge, der Krake verschwunden war. Aber es erinnerte ihn an ein Schwert, das er in seinen Händen gehalten hatte, das er benutzt hatte, um den Drachen der Zeit zu erschlagen und das Universum vor dem Silbermond-Zeitparadoxon zu bewahren… [1]
    Verschwunden… das Schwert und Siebenauge! Aber hatte Siebenauge ihm nicht vor seinem Verschwinden noch etwas zugeraunt? » Du mußt helfen… schnell!«
    Aber das war unwichtig. Vielleicht war das ein Täuschungsmanöver gewesen; vielleicht hatte seine schnelle Reaktion ihm das Leben gerettet. Viel wichtiger war: Wie hatte Siebenauge es geschafft, in Julians Traum einzudringen?
    Zweien war so etwas bisher gelungen: Professor Zamorra und dem geheimnisvollen Wesen Shirona. Und diese Ereignisse lagen lange zurück. Noch länger als damals der Kampf um den Silbermond…
    An Schlaf war von diesem Moment an nicht mehr zu denken. Julian mußte wissen, wer oder was Siebenauge war.
    Es gab mehrere Möglichkeiten, das herauszufinden.
    Er hatte ja schließlich seine Verbindungen. Er konnte einen Trip in die Schwefelklüfte machen und dort Nachforschungen anstellen; schließlich war er einmal für kurze Zeit Fürst der Finsternis gewesen, um den Thron von sich aus wieder zu verlassen, weil er des Herrschens in dieser Form überdrüssig geworden war. Aber die Dämonen, Teufel und sonstigen Kreaturen aus den sieben Kreisen der Hölle fürchteten seine Macht garantiert immer noch und würden ihm bereitwillig Auskunft geben.
    Bloß zog ihn nichts dorthin. Seit er die Hölle kannte, wollte er nicht mehr sonderlich viel von ihr wissen.
    Eine andere Möglichkeit bestand darin, Merlin zu fragen, oder Asmodis.
    Er entschied sich für die dritte, weil sie ihm die Möglichkeit gab, nach längerer Zeit auch einmal wieder seinen Eltern einen Besuch abzustatten: Er schuf eine Traumbrücke nach Tendyke’s Home in Florida, USA…
    ***
    Siebenauge fragte sich, was er falsch gemacht hatte. Hatte er die Träume nicht richtig gedeutet?
    Was stimmte nicht? Warum hatte der Träumer ihn angegriffen? Dabei war jener der einzige, der helfen konnte. Niemand außer ihm war dazu in der Lage — vorerst. Denn Siebenauge selbst hatte keinen direkten Zugriff zu jenem, den er zu sich zu holen wünschte.
    Jener würde sich sofort an Siebenauge erinnern. Schließlich war er es gewesen, der dem Krakengeschöpf den Namen gegeben hatte. Vor ihrer

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