0535 - Transport ins Ungewisse
konnte man die gesamte Truppe wieder als einsatzbereit bezeichnen. Corello hingegen war durch sein körperliches Gebrechen ein wenig behindert. Gucky erbarmte sich seiner, indem er ihm eine Schüssel frisches Wasser in das Gestell teleportierte und ihm so half, sich zu waschen. Danach brachte er ihm auch noch das Frühstück.
Baiton Wyt, der Telekinet, stand kopfschüttelnd dabei.
„Das hat noch niemand erlebt! Gucky als Kammerdiener! Es ist nicht zu fassen!"
Der Mausbiber warf ihm einen giftigen Blick zu.
„Ich kann dich auch mal bedienen aber dann wünschst du dir, nie geboren worden zu sein. Morgen kannst du unserem Supermutanten den Kakao bringen. Faulpelz!"
Alaska rief sie zusammen und bat sie, sich zu setzen.
„Arbeitseinteilung für heute", begann er und sah sie der Reihe nach an. „Die beiden Blazons sind in der GEVARI und kümmern sich um die Funksendungen der Burg. Wie Corello mitteilt, dringt das Plasma an mehreren Stellen in die Burg ein, bedeutet jedoch keine Gefahr für uns. Wenn uns überhaupt Gefahr droht, so kann sie nur von außerhalb kommen, aus dem Weltraum. Bis auf das Plasma ist der Planet unbewohnt. Gucky und Baiton Wyt werden sich trotzdem aufmachen und nachprüfen, an welchen Stellen das Plasma eingedrungen ist. Wir müssen verhindern, daß es unbeabsichtigt Schaden verursacht. Der geringste Fehler in der Anlage kann dazu führen, daß jemand nachsehen kommt, und dann wäre die Entdeckung nicht mehr fern." Er zögerte einen Augenblick, dann setzte er hinzu: „Ich weiß, daß uns allen das Warten nicht gefällt, aber wir haben keine andere Wahl. Ich fühle, daß etwas geschehen wird, aber ich weiß nicht, was es sein wird.
Wäre dieser Planet absolut nutzlos, hätte der Schwarm ihn längst ausgestoßen."
Baiton Wyt, einst verschollener Raumfahrer und heute Mitglied von Rhodans Sonderkommando als Telekinet, fragte: „Wenn das Plasma in uns wichtig erscheinende Abteilungen der Burg eingedrungen ist, sollen wir es zurücktreiben - aber wie?"
„Gucky kann sich mit ihm telepathisch verständigen. Vielleicht kann er es zum Rückzug bewegen - und zwar mit logischen Argumenten. So freundlich es auch gesinnt ist, wenn es die gesamte Station überschwemmt, bleibt für uns kein Platz mehr."
„Ich verhandele auch mit Vanillepudding, wenn es sein muß", behauptete Gucky todernst. „Und das Zeug hier sieht ja genauso aus."
„Nur denkt es", gab Alaska zu verstehen.
Die weitere Arbeitseinteilung für die übrigen Mitglieder der Fünften Kolonne erschien dem Mausbiber so uninteressant, daß er Baiton Wyt zunickte und aufstand.
„Komm, Baiton, wir legen die Kampfanzüge an und gehen.
Du entschuldigst Alaska, aber 'uns ist es egal, wer hier den Flur zu fegen hat oder die Unterhosen wäscht. Wir statten dem Plasma einen Besuch ab. Gegen Mittag sind wir zurück. Sorge dafür, daß es etwas Gutes zu essen gibt."
„Darum wird sich Mentro Kosum kümmern", versprach Alaska und gab damit sein Einverständnis.
*
In unmittelbarer Nähe des Hangars gab es kein eingedrungenes Plasma. Gucky hatte Baiton bei der Hand genommen und teleportierte mit ihm in verschiedene Abteilungen der Burg, wobei er nach und nach die Etagenhöhe wechselte. Im Zentrum der Burg war ebenfalls alles unverändert. Erst in den Außenbezirken stießen sie auf das erste Plasma.
Es war eine mittelgroße Halle mit wichtig aussehenden Schaltelementen und riesigen Kontrolltafeln, die positronisch gesteuert wurden. Es gab keinen einzigen Schalter, den man von Hand aus hätte bedienen können.
Fast meterhoch bedeckte der ockergelbe Brei den metallenen Boden, aber eine weitere Voranbewegung war nicht festzustellen. Gucky spürte sofort die auf ihn eindringenden Gedankenimpulse. Es bereitete ihm unbeschreibliche Mühe, das Chaos zu ordnen und einen Sinn in das Durcheinander der mentalen Ströme zu bringen.
Baiton stand neben ihm. Obwohl er innerlich von der Harmlosigkeit des Plasmas überzeugt war, konnte er sich eines unheimlichen Gefühls nicht erwehren. Zu sehr noch steckte das uralte Vorurteil seiner Vorfahren in den Tiefen seines Unterbewußtseins. Das Plasma, auch wenn es als intelligent galt, war eben nur Plasma. Es sah nicht so aus wie er, Baiton Wyt.
„Es begrüßt uns", flüsterte Gucky. „Viele Gedankenströme drücken Freude aus, aber auch Sorge um unser Wohlergehen.
Das Plasma weiß, daß wir nicht als Feinde gekommen sind, aber es kann uns nicht verraten, wer unser Gegner ist. Es will die Burg
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