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0538 - Die Panikmacher

Titel: 0538 - Die Panikmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Der Anflug interessierte ihn so sehr, daß er den Roboter in einen Winkel des Vorraumes dirigierte und ihn dort warten ließ. So verfolgte er, wie das Ultraträgerschlachtschiff sich langsam in die Atmosphäre von Kokon herabsenkte und dabei mehrfach bedrohlich dicht an den Energieschienen vorbeischwebte.
    Die Männer beobachteten die Landung in atemloser Spannung.
    Niemand sprach ein Wort. Daher fuhren alle erschreckt zusammen, als es plötzlich laut hinter ihnen krachte.
    Earl Watton drehte sich um. Der Roboter stand noch immer in der Ecke. Ein Unteroffizier war gegen ihn geprallt, weil er nur auf den Bildschirm gesehen und den Roboter nicht bemerkt hatte.
    Die Kiste war auf den Boden gefallen und hatte den Krach verursacht. Dabei hatte sich der Deckel verschoben. Der Roboter wollte ihn schließen, war jedoch nicht schnell genug.
    Ein weißes Kaninchen sprang aus dem Kasten und hoppelte auf den Antigravschacht zu.
    Die Männer vor dem Bildschirm begannen verblüfft zu lachen.
    Earl Watton schluckte trocken. Er spürte einen stechenden Schmerz in der Brust. Am liebsten wäre er jetzt irgendwohin verschwunden, aber er wußte, daß er das nicht durfte.
    So nahm er allen Mut zusammen löste sich aus der Gruppe und stürzte sich auf das Kaninchen. Er hatte kaum gehofft, es beim ersten Versuch schon fangen zu können, doch als er daneben griff und bäuchlings auf dem Boden landete, schossen ihm Tränen der Wut in die Augen. Er hörte die anderen Männer lachen.
    Ein untersetzter Sergeant rief ihm etwas zu, das er nicht verstand. Die anderen reagierten mit einem brüllenden Gelächter. Einer der Männer stellte sich dem Kaninchen in den Weg. Er versuchte jedoch nicht, es zu fangen, wie Watton gehofft hatte, sondern trieb es auf den Antigravschacht zu.
    In diesem Moment kani Earl Watton eine geniale Idee.
    Er erhob sich und gab sich dabei alle Miihe, so ruhig wie nur möglich zu erscheinen. Sein Gesicht war kreidebleich. Die Augen lagen unnatürlich tief in den Höhlen. Sich so zu beherrschen, kostete ihn unmenschliche Anstrengungen, aber er schaffte es.
    Er ging zum Roboter, nahm ihm die Kiste ab und befahl ihm, das Tier zu fangen. Mit dem Kasten im Arm, begab er sich zum Antigravschacht und ließ sich weiter nach oben tragen. Seine Hoffnungen erfüllten sich. Der Automat war wesentlich schneller als das Kaninchen. Er benötigte nur Sekunden, um es einzufangen und Watton zu folgen.
    Der Unteroffizier war froh. daß er wieder allein war. Das Gelächter der anderen Männer hallte ihm noch in den Ohren wider. In diesen Sekunden hätte er Carol Masha für den Befehl töten können, die Tiere ins virologische Labor zu bringen. Der Spott der anderen Männer hatte ihn tief getroffen.
    Er atmete auf als er wenige Minuten später ohne weitere Zwischenfälle das medizinische Zentrum erreichte. Mühelos fand er die Laboratorien. Er drückte auf einen Knopf neben dem Eingang und wartete. Fast drei Minuten vergingen, bis sich ein Arzt meldete.
    „Ich habe noch einige Tiere für Dr. Jacobi hier", sagte er. Seine Stimme zitterte. Er war erregt. Er fragte sich, ob es wirklich notwendig war, daß man ihn so lange warten ließ und dann auch noch so tat, als sei das ganz in Ordnung.
    Die Tür öffnete sich. Durch mehrere Glaswände hindurch konnte er in die Laboratorien sehen, in denen zahlreiche Männer und Frauen arbeiteten. Obwohl jeder irgendwelche Instrumente in den Händen hielt und für sich allein an den Tischen stand gewann Watton den Eindruck, daß hier niemand wirklich etwas tat.
    Ein Arzt gab ihm mit Gesten zu verstehen, daß er noch etwas warten möge. Earl Watton setzte sich auf eine Bank. Der Roboter blieb neben ihm stehen und hielt die Kiste. Der Unteroffizier hörte die Tiere darin herumkriechen. Er preßte die Lippen zusammen und fragte sich, ob die Ärzte und ihre Helerinnen wirklich so beschäftigt waren daß niemand ihm die Tiere sofort abnehmen konnte. Dabei vergaß er, daß es für ihn auf der CMP-18 vorläufig auch nichts zu tun gab. Aber das war aucn nicht wesentlich für ihn. Er ärgerte sich darüber, daß man ihn so wenig beachtete. Er sah nur sich und den Auftrag, den er so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte.
    Er wartete. Die Minuten verstrichen. Seine Unruhe steigerte sich. Zwei Ärztinnen verließen den verglasten Teil des Labors.
    Sie gingen an ihm vorbei, ohne ihn zu beachten. Sie sprachen über etwas, das er nicht verstand. Er erhob sich, um sie etwas zu fragen doch sie verschwanden, bevor er

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