0538 - Die Panikmacher
noch mit herabgesetzter Intelligenz auf der Erde umherirrte. Manche von uns erinnern sich an fast alles. Ich weiß fast überhaupt nichts mehr."
Carol Masha musterte den Unteroffizier, der zu den Bodenkampftruppen gehörte. Er kannte Watton als ruhigen und ausgeglichenen Mann. Das Bild, das er jetzt bot, erschreckte und beunruhigte ihn.
„Haben Sie die Medikamente genommen, die der Arzt ausgegeben hat?"
„Ja, Sir, aber ich merke nicht viel davon „ Carol Masha lächelte dem Mann besänftigend zu.
„Vielleicht ist es noch zu früh", sagte er. „Stecken Sie die Kaninchen in einen Kasten. und bringen Sie diesen zu Dr. Jacobi. Niemand wird Sie belästigen, wenn er die Tiere nicht sieht."
Der Offizier verschwieg, daß mittlerweile der Befehl ergangen war, die Besatzungsmitglieder der CMP-18 möglichst vorsichtig zu behandeln. Dr. Serenti hatte bei Perry Rhodan diese Anordnung bewirkt.
„Gut", entgegnete Watton und verabschiedete sich mit einem exakten militärischen Gruß. „Ich bringe die Tiere sofort ins Labor."
„Lassen Sie die Kiste von einem Roboter transportieren", befahl Masha. Normalerweise wäre dieser Hlnweis überflüssig gewesen. Niemand an Bord wäre auf den Gedanken gekommen, eine Kiste selbst durch das Schiff zu schleppen. Unter den gegebenen Umständen wollte Masha jedoch lieber vorsichtig sein.
Besorgt blickte er Earl Watton nach. Er überlegte, ob er ihm nicht noch einen zweiten Mann zur Seite stellen sollte, verwarf diesen Gedanken jedoch sofort wieder Watton war in seiner augenblicklichen Verfassung äußerst empfindlich. Es war nicht notwendig, diese Schwäche noch zu betonen.
Ein Lichtsignal an der Kontrolltafel machte ihn aufmerksam.
Es zeigte an, daß die MARCO POLO ihre Warteposition verließ und beschleunigte. In der CMP-18 spürte mar. nichts davon. Die Andruckneutralisatoren glichen den Beschleunigungseffekt aus.
Carol Masha atmete auf.
Wenn das Ultraträgerschlachtschiff jetzt tiefer in den Schwarm hineinflog, dann konnte das nur bedeuten, daß die Space-Jet ihr Ziel erreicht hatte. Major Matatsi hatte sich gemeldet und mitgeteilt, daß auf Kokon alles in Ordnung war.
Masha lächelte. Damit war die Wartezeit endlich vorbei. Jede Bewegung verbesserte die Situation an Bord der CMP-18.
Die Besatzung wurde abgelenkt. Sie mußte mit einem Einsatz rechnen, da jederzeit gegnerische Raumschiffe auftauchen konnten. So mußte sich zwangsläufig alle Aufmerksamkeit nach außen richten.
Die Männer und Frauen würden aufhören, immer nur sich selbst zu beobachten. Das mußte sich positiv auswirken.
Masha blickte zum Chronometer. Es zeigte den 8. Juni 3442 Erdzeit an.
Auf der Kontrolltafel leuchteten noch zwei rote Lichter.
Zahlreiche grüne Lampen umgaben sie.
Die Reparaturarbeiten an der CMP18 standen also unmittebar vor dem Abschluß. Das Schiff würde noch während des Fluges nach Kokon seine volle Kampfbereitschaft zurückgewinnen.
4.
Major Kaihoro Matatsi schloß die Bordeintragung mit der Datumsnotiz vom 9. Juni 3442 Erdzeit ab. Er reichte das Aufzeichnungsgerät einem der Waffenexperten und erhob sich.
Auf den Ortungsschirmen der Space-Jet war die MARCO POLO zu erkennen. - Sie befand sich nur noch 10 000 Kilometer von Kokon entfernt und näherte sich dem Planeten schnell.
Der Terra-Japaner verließ die Space-Jet und wechselte zu der Schienenstation über. Da diese sich in einer Höhe von etwa viertausend Metern über der Ebene auf der Energieschiene befand, brauchte er keinen Schutzanzug anzulegen.
Er blieb neben dem Eingangsschott zur Station stehen und blickte auf die Energieschiene hinaus. Sie stieg hinter ihm bis weit über die hellen Wolken hinaus. Der schimmernde Bogen verschwand im Blau des Himmels. Er war von Pflanzen dicht bedeckt. Sie neutralisierten die Energie der Schiene.
Zu allen Seiten wölbten sich weitere Energieschienen bis über den Rand der Atmosphäre von Kokon hinaus. Major Matatsi begann daran zu zweifeln, daß das Ultraträgerschlachtschiff überhaupt auf diesem Planeten landen konnte. Zwischen den Energiebahnen schien zu wenig Platz für den Koloß zu sein.
Seine Blicke fielen auf die stumpfgraue Oberfläche der Station.
Die roten Flecke strahlten eine seltsame Kraft aus, der Matatsi erneut zu erliegen drohte. Er spürte es und zwang sich, das Schleusenschott zu öffnen und die Station zu betreten.
Augenblicklich wich der Druck auf sein Gehirn. Er fühlte sich wieder frei.
Rasch eilte er zur Zentrale. Hier waren bereits spürbare
Weitere Kostenlose Bücher