0538 - Die Panikmacher
Veränderungen vorgenommen worden, dennoch konnte noch niemand behaupten, daß sie die technische Anlage wirklich ganz überblickten und beherrschten Dafür wurden weitere Spezialisten von der MARCO POLO dringend benötigt.
Die Mutanten standen bei der Kontrolltafel zusammen. Toronar Kasom kam sofort zu dem Kommandanten der CMP-18, als er ihn erblickte. Er lächelte.
„Die Mutanten haben mit dem Zellplasma und mit den Immun-Kranken Verbindung aufgenommen", erklärte er flüsternd. „Eben ist die Landeerlaubnis gekommen."
Kainoro Matatsi runzelte die Stirn.
Auf den Bildschirmen wurde die MARCO POLO bereits sichtbar. Die obersten Luftschichten flimmerten, als die heißen Abgase in sie hineinrasten. Der gewaltige Kugelkörper schien den ganzen Himmel über der Station auszufüllen.
„Ist es nicht sehr riskant, wenn das Schiff hier landet?" fragte Matatsi.
„Können wir dem Plasma und den Immun-Kranken wirklich trauen?"
„Die Mutanten sind überzeugt davon. Niemand könnte das besser beurteilen als sie."
„Und was geschieht, wenn sich Kokon als Falle erweist?"
„Sie sind zu argwöhnisch, Matatsi", entgegnete Kasom. Er wandte sich um. Seine Blicke richteten sich ebenfalls auf die Bildschirme.
Die MARCO POLO schien auf der Stelle zu schweben. Die Emotionauten hatten die Landebeine bereits ausgefahren, obwohl das Schiff sich noch immer in einer Höhe von sechstausend Metern befand. Aus der Sicht der Schienenstation sah es so aus, als könne das Ultraträgerschlachtschiff keine Lücke in den eng beieinanderstehenden Energieschienen finden.
Das rötlich-violette Netz, das die Ebene überspannte, schien undurchdringlich zu sein.
„Mir ist nie so sehr bewußt geworden, wie groß die MARCO POLO tatsächlich ist, wie in diesem Augenblick", sagte Kainoro Matatsi voller Bewunderung.
Das zweieinhalb Kilometer durchmessende Raumschiff senkte sich langsam herab. Die Triebwerke entfalteten einen ungeheuren Lärm, der bis in die Schienenstation drang. Die Männer mußten schreien, um sich verständlich machen zu können.
Das Zellplasma in der Tiefebene wich zurück. Plötzlich bewegten sich ganze Wälder und Savannen, als würden sie von einer Sturmflut davongetragen. Darunter wurde felsiger und sandiger Boden sichtbar. Sand und Staub wirbelten auf. Die Raumkugel hüllte sich ein. Auf den Bildschirmen war kaum noch etwas zu erkennen. Minuten vergingen, bis sich Schmutz und Staub soweit gesenkt hatten, daß wieder Einzelheiten an der MARCO POLO zu sehen waren.
Kainoro Matatsi atmete schnell und laut. Er war sehr erregt und schien sich nur mühsam beherrschen zu können. Dort wo eben noch eine ockergelbe und grüne Ebene gewesen war, erhob sich jetzt ein Gebirge aus Ynkelonium-Terkonit.
Die MARCO POLO leuchtete hellrot im Licht von Praspa. Der bläuliche Schimrner der Ynkelonium-Terkonit-Legierung war lediglich an ihrer Unterseite und am Ringwulst zu erkennen.
„Ich habe gehört, daß die Brüder Blazon wegen der mißlungenen Geburtsteilung der achthundert Immun-Kranken auf dem Planeten Trantus-Tona in Sorge waren", sagte Toronar Kasom leise zu Alaska Saedelaere, der die Zentrale verlassen wollte.
Der Mann mit der Maske schüttelte den Kopf.
„Das interessiert die zurückgebliebenen Immun-Kranken nicht mehr", antwortete er. „Gucky ist sich ganz sicher, daß wir uns in dieser Hinsicht keine Sorgen zu machen brauchen."
Major Matatsi blickte dem Abwehroberst nach.
„Ich habe das Gefühl, man ist etwas zu sorglos, Kasom", sagte er mit heiserer Stimme.
Gucky wandte sich ebenfalls von den Bildschirmen ab. Er watschelte zum Ausgang. Vor dem Terra-Japaner blieb er stehen.
„Wir haben ständig Verbindung mit den Immun-Kranken", berichtete er in beruhigendem Tonfall. „Wir verstehen uns ausgezeichnet mit ihnen. Man könnte fast von einem freundschaftlichen Verhältnis sprechen. Vergessen Sie nicht, daß wir gemeinsame Interessen haben. Nur die Gelben Eroberer haben etwas zu befürchten - wir nicht."
Auch er verließ die Zentrale. Die anderen Mutanten folgten ihm.
Major Matatsi ging zum Kontrollpult. Wie gebannt blickte er auf die Bildschirme. Er schien sich nicht von der MARCO POLO lösen zu können. Oberhalb des Ringwulstes öffnete sich eine Schleuse. Mehrere Transportgleiter kamen zur Schienenstation herüber. Einer von ihnen kehrte schon bald wieder zur MARCO POLO zurück.
Er nahm Gucky und die anderen Mutanten mit. Auch Alaska Saedelaere befand sich an Bord.
„Da", rief Matatsi. „Das Zellplasma
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