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0539 - Drachenhölle Baton Rouge

0539 - Drachenhölle Baton Rouge

Titel: 0539 - Drachenhölle Baton Rouge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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auf das Wrack, auf die glühenden Reste mit knisternden Flämmchen.
    Der Sprecher aus dem Off: »… bis zur Stunde nicht geklärt, wie es dazu kommen konnte. Ein Initiator dieser abstrusen Amokfahrt konnte bislang nicht ermittelt werden, ebensowenig ein Motiv. Darüber, inwieweit die Fahrt der mörderischen Comic-Figur in einen Zusammenhang mit dem bewaffneten Raubüberfall in der Government Street zu bringen ist, läßt sich nur spekulieren. Falls es diesen Zusammenhang gibt, so dürfte den Gangstern ihr Coup gründlich mißlungen sein. Niemand der in die verhängnisvolle Kollision verwickelten Personen hat die Explosion überlebt.«
    Der Reporter sprach Englisch mit einem starken, unverkennbar amerikanischen Akzent. Das Gesagte wurde in Kurzform als französischer Untertitel eingeblendet.
    Wieder schwenkte die Kamera über Verletzte und Trümmer, die überall in der Straße lagen.
    »Da!« rief Nicole plötzlich auf. Wieder streckte sie den Arm aus, um auf den Bildschirm zu zeigen. »Ist das nicht…?«
    »Yves Cascal!« vollendete Zamorra den Satz.
    Der junge Farbige war kurz von der Kamera eingefangen worden, als er einen Verletzten betreute.
    »Von dieser Seite sieht man ihn eigentlich nicht oft…« raunte Nicole.
    »Weil er mit seiner Anständigkeit nicht hausieren geht«, ergänzte Zamorra.
    Wieder tauchte der »Schatten« auf dem Bildschirm auf. Diesmal hatte er etwas Schwarzes, Verkokeltes in der Hand, das er mißmutig betrachtete.
    Für Zamorra gab es keinerlei Zweifel mehr. Das war tatsächlich Yves Cascal, der »Schatten«.
    Zamorra kannte l'ombre nun schon eine ganze Weile und hatte den jungen Farbigen schätzen gelernt - auch, wenn dieser Zamorra überhaupt nicht mochte. Der »Schatten« hatte eine tiefe Abneigung gegen alles, was mit dem Übersinnlichen zu tun hatte, so auch gegen Zamorra. Dabei war er selbst eih Träger eines der Amulette Merlins. Und seine Schwester Angelique hatte eine lange Beziehung mit Julian Peters geführt, der ein magisches Wesen und der Sohn von Zamorras engem Freund Robert Tendyke war…
    »Zur Zeit dauern die Aufräumungsund Spurensicherungsarbeiten noch an«, sprach der Reporter am Ort des Geschehens weiter. »Einer der beteiligten Experten vermutet anhand der Wucht der Explosion einen Sprengsatz in einem der beiden Fahrzeuge. Das nährt den Verdacht, es mit einer Aktion des internationalen Terrorismus zu tun zu haben. Nach ersten Angaben der Ermittlungsbehörden ist ein Bekennerschreiben allerdings bislang nicht eingegangen. Vielleicht wissen wir in einigen Stunden mehr. Vor Ort ist Burt Stranger von der Television Power, dem Auge Amerikas…«
    »Heiliger Schmalztopf!« entfuhr es Nicole. »Das Auge Amerikas… mit herzlichem Gruß von Größenwahn! Daß Uncle Sam’s Kinder immer so maßlos übertreiben müssen…!«
    Mittlerweile war auf dem Fernsehschirm wieder der französische Nachrichtenmoderator zu sehen, der den eingespielten Film noch ein wenig kommentierte. »… Soviel zu dem spektakulären Ereignis in Baton Rouge. Und nun das Wetter…«
    »Das findet auch statt, ohne sich nach den Prophezeiungen der Wetterfrösche zu richten«, stellte Nicole fest und schaltete den Fernseher ab.
    »Baton Rouge… Terrorismus? Comic-Figur? Na, ich weiß nicht«, zweifelte Zamorra an den Erklärungsversuchen des Reporters. »Das sah mir eher aus, als ob…«
    Er zögerte. In einer Art Verlegenheitsgeste nahm er Nicole die Fernbedienung aus der Hand, kreiselte damit herum und legte sie schließlich auf dem Nachtschränkchen ab.
    »Als ob was?« hakte Nicole nach, den Kopf ihm zugedreht.
    Zamorra betrachtete ihren wohlgerundeten Po, aber im Moment konnte ihn selbst dieser reizende Anblick nicht anregen. »Als ob da ein Sauroide am Lenkrad gesessen hätte.«
    »Unmöglich, nicht wahr? Die Sauroiden befinden sich auf dem Silbermond. Und die einzige Möglichkeit, von dort zur lieben Mutter Erde zu kommen, liegt in Julians Hand. Erst, wenn der eine Traumbrücke öffnet, ist ein Überwechseln möglich.«
    »Merlin hat es auch aus eigener Kraft geschafft«, erinnerte sich Zamorra an sein letztes Abenteuer auf dem Silbermond. »Aber es stimmt, die Sauroiden können nicht einfach so herüberkommen. Genauso wenig, wie wir zu ihnen gelangen können. Das ist vermutlich auch ganz gut so, allein wegen des gewaltigen magischen Potentials, das jeder von ihnen in sich trägt. Eigentlich hatte ich angenommen, daß sich dieses Potential dem Silbermond und damit einem normalmenschlichen Niveau

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