0539 - Drachenhölle Baton Rouge
plötzlich auf.
Hinter Tekko öffnete sich unvermittelt eine Tür, und der Sauroide schlüpfte hindurch. Unmittelbar hinter ihm schloß die Wand sich wieder.
Mit einem Sprung war YeCairn dort, berührte die Wand und befahl dem Organhaus, auch ihm eine Tür zu öffnen.
Doch das Haus schien ausschließlich auf seinen Bewohner verschlüsselt zu sein. Es gehorchte YeCairn nicht.
Heek Norr stürmte schon zur normalen Tür hinaus. Das heißt, er wollte es. Aber sie schloß sich vor ihm.
Im nächsten Moment gab es auch die Fenster nicht mehr.
Das Organhaus hatte die beiden ungleichen Wesen gefangengenommen…
***
Yves Cascal sah sich fassungslos um.
Was war hier geschehen?
Überall Brandspuren.
Und doch konnte hier kein richtiges Feuer gewütet haben. Das hätte wesentlich größere Zerstörungen angerichtet.
Nirgends waren Spuren von Löschversuchen zu sehen…
Ganz schwach glühte das Amulett. Jetzt, da der erste Schock nachließ, konnte Ombre es wahrnehmen. Er wußte, was das zu bedeuten hatte. Die handtellergroße Silberscheibe stellte Magie fest, die hier gewirkt hatte und immer noch nachwirkte. Hatte sich ein Geschöpf der Finsternis hier ausgetobt?
Und dabei Angelique entführt?
Es gab keine Spuren, keine Hinweise.
Ein Kampf hatte allem Anschein nach nicht stattgefunden. Ombre wußte nur zu gut, daß sich seine kleine Schwester zu wehren verstand. Er hatte ihr eine Menge Judo- und Kung Fu-Tricks beigebracht. Wenn, sie damit gegen einen Gegner gekämpft hätte, sähe die Wohnung jetzt etwas anders aus. Dann gäbe es nicht nur überall die Brandspuren…
Sie mußte überrascht worden sein.
Er fragte sich, ob er mit seinem ungeliebten Amulett etwas ausrichten konnte. Er hatte einmal bei Zamorra gesehen, wie der mit seiner Silberscheibe einen Blick in die Vergangenheit geworfen hatte. So könnte er wenigstens feststellen, was hier getobt hatte. Wie ein solcher Vergangenheitsschub funktionierte, und ob der bei seinem eigenen Amulett überhaupt möglich war, wußte der »Schatten« allerdings nicht.
Wahrscheinlich würde er etwas tun müssen, wäs ihm überhaupt nicht behagte: Zamorra um Hilfe zu bitten…
***
»Schau dir das an«, sagte Nicole Duval. »Nein, nicht mein T-Shirt - sondern das Fernsehbild!«
Zamorra fand Nicoles T-Shirt allerdings wesentlich interessanter, zumal sie sonst nichts am Körper trug. Den -nach Zamorras Dafürhalten - völlig überflüssigen Rest ihrer Kleidung hatten sie bereits gemeinsam dekorativ in Nicoles Schlafzimmer verstreut. Die Abendgestaltung hätte also recht anregend werden können. Doch dann war Nicole plötzlich auf die vertrackte Idee gekommen, den Fernseher für die 22-Uhr-Nachrichten einzuschalten.
Zamorra, der keine Sekunde daran glaubte, diese Handlung könne an ihm liegen, rang mit dem Entschluß, den Stecker des Stromkabels aus der Wanddose zu ziehen und letztere mit schnellhärtendem Kunstharz auszufüllen. Die Alternative war, entweder Fernbedienung oder Fernseher oder beides aus dem Fenster zu werfen. Doch beides bedeutete Arbeit: das eine beim Zuschmieren der Steckdose, das andere beim Wegräumen des Schrotts, zumal es draußen kühl war und regnete. Und während dieser ablehnungswürdigen Tätigkeiten konnte er Nicoles verführerischen Anblick dann auch nicht genießen. Denn die hatte sich bäuchlings auf dem Bett ausgestreckt, mit dem Kopf am Fußende.
Jetzt richtete sie sich dabei halb auf, stützte sich auf den rechten Ellenbogen und wies mit dem linken Arm auf den Fernseher im gegenüberliegenden Wandregal. Sie zwang Zamorra geradezu, ebenfalls dorthin zu schauen.
Der Bildschirm zeigte eine Straßenszene. Es schien eine amerikanische Großstadt zu sein. Das Bild war ein wenig verwackelt; der Kameramann bewegte sich im Laufschritt zwischen den Menschen und filmte die Straße, wo…
Unwillkürlich griff Zamorra jetzt selbst zur Fernbedienung und schaltete den Ton hoch, der bis jetzt als undeutliches Gemurmel im Hintergrund geblieben war.
Ein großes, schwarzes Cabrio fuhr über eine Kreuzung - mit einem drachenähnlichen Monstrum am Lenkrad!
Ein Mini-Saurier?
Ein ausgestreckter Arm der geparkte Autos zertrümmerte, Menschen, die brannten, durch die Luft geschleudert wurden… Gellende Schreie des Entsetzens…
Und dann… die verheerende Explosion…
Sekundenlang ein schwarzer Bildschirm, dann das ausbrennende Wrack, verletzte Menschen, Chaos. Schnelle Schwenks mit kurzen Blenden, die Verletzte und Helfer zeigten, schließlich ein Zoom
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