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0539 - Drachenhölle Baton Rouge

0539 - Drachenhölle Baton Rouge

Titel: 0539 - Drachenhölle Baton Rouge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seufzte gelangweilt.
    »Können wir uns jetzt wieder um Julian Peters kümmern? Seinetwegen haben wir uns doch schließlich hier eingefunden, nicht, um uns in primitiver Barbarei gegenseitig an die Kehle zu gehen!«
    Astaroth beugte sich über das Kraftfeld. Er versuchte die komplizierten Linien und Muster zu entschlüsseln.
    Nach einer Weile ergaben sie für ihn einen Sinn…
    »Amerika«, sagte er bedächtig.
    »Louisiana«, ergänzte Sarkana, der die Spur schon vor ihm entschlüsselt hatte. »Baton Rouge. Und da… ist ein Riß …«
    ***
    Der Farbige war etwa 30 Jahre alt.
    Fast unsichtbar stand er in den Schatten zwischen zwei Häusern.
    Wie Dutzende anderer Menschen hatte er das schwarze Cabrio mit dem Monster gesehen.
    Er hielt es nicht für den Werbegag irgendeiner Firma…
    Es interessierte ihn überhaupt nicht.
    L’ombre, der »Schatten«, war heute früher und bereits noch bei Tageslicht auf Jagd. Das Chaos, das sich da auf der Kreuzung abspielte, konnte ihm nur nützen…
    Er sah die offene Fahrertür des Chevrolet Caprice. Und auch die Funkantenne auf dem Dach.
    Blitzschnell glitt der Farbige im karierten Flanellhemd, verwaschener Jeans und ausgetretenen Turnschuhen hinter das Lenkrad.
    Er wollte den Wagen nicht stehlen.
    Er wollte nur schauen, was sich gebrauchen ließ.
    Der Typ, dem der Wagen gehörte, war mit der Kamera nach draußen gesprungen, um das Monster-Cabrio und die Verrückten zu filmen, die es begeistert angafften. Und in seiner Hast hatte er seinen Wagen nicht abgeschlossen.
    Das war sein Problem - und ein willkommenes Geschenk für Vombre.
    Vorhin noch hatte er die Videokamera taxiert. Das war eine von der ganz teuren Art. Wo die steckte, war sicher auch noch anderer Luxuskram zu holen, der sich in gute Dollars umsetzen ließ. Und von denen konnte die Familie mal wieder ein paar Tage leben.
    Ehrlichen Gelderwerb konnte man in Baton Rouge, wie in vielen anderen Städten der USA, mit der Lupe suchen. Und diese wenigen Stellen wurden an Farbige, die in den Slums lebten, nur selten vergeben, selbst wenn sie noch so qualifiziert sein mochten. Der dämlichste Weiße wurde eher beschäftigt als ein intelligenter Schwarzer. An diese Faustregel hatte sich l'ombres letzter Drei-Wochen-Arbeitgeber erinnert, als spätabends ein Typ vom Klan bei ihm aufgetaucht war. Der hatte ihn daran gemahnt, daß hier noch die alten Gesetze der Südstaaten zu gelten hatten -und zwar die aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg. Somit wurde Vombre einmal mehr mit Arbeitslosigkeit gesegnet.
    Staatliche Hilfe bekam er nicht. Dafür war er schon zu oft auf der Straße gelandet. Uncle Sams Sozialnetz ließ nach spätestens zwei Jahren jeden Dauer-Hilfsempfänger fallen wie ein Stück heiße Kohle. So hielt man die Statistiken sauber. Und neue Jobs bekamen Menschen wie l’ombre nur unter der Hand und ohne Sozialversicherungskarte - wenn überhaupt.
    Er fand zwei Akkus für die Kamera, nur konnte er die wohl nicht so einfach verscherbeln, weil die sündhaft teuere Kamera ein nicht gerade gängiges Fabrikat war. Das im Wagen installierte Faxgerät ließ sich mit ein paar Handgriffen ausbauen - wenn man wußte, wie es ging.
    Aber er kam nicht dazu.
    Hundertfünfzig Meter -weiter krachte es.
    L’ombre sah im Rückspiegel den Feuerball, der seinen gleißend hellen Lichtschauer auch durch den Chevrolet schickte…
    Und in diesem Moment der Helligkeit glühte das handtellergroße Amulett, das l’ombre am Halskettchen vor der Brust trug, heiß auf.
    Dann erlosch das Licht und die Silberscheibe stellte ihre Aktivitäten ebenso plötzlich wieder ein.
    Die Druckwelle der Explosion war stark genug, sogar noch den Chevy durchzurütteln.
    L’ombre reagierte schneller als jeder andere. Ein Griff aktivierte das Funkgerät.
    Das war kein normales CB-Gerät, sondern geradezu eine Offenbarung. L’ombre kannte sich hiermit bestens aus. Den Frequenz-Scanner brauchte er bloß auf den Polizeifunk einzustellen; dazu reichte ein schneller Handgriff. Der »Schatten« hielt das Mikrofon an die Lippen.
    »Verheerende Explosion vor der Chase-Bank in der Government Street. Ein paar Dutzend Verletzte, vielleicht Tote. Verkehrschaos. Am besten Rettungshubschrauber einsetzen. Kann sein, daß Fahrzeuge gleich nicht mehr durch das Chaos kommen. Es brennt, Freunde, und es sieht fürchterlich aus.«
    »Wer spricht da?«
    »Hannibal Smith«, log der Mann. »Machen Sie schon! Oder wollen Sie durch Ihre Untätigkeit dazu beitragen, daß Menschen sterben?«
    Er

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