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055 - Louba der Spieler

055 - Louba der Spieler

Titel: 055 - Louba der Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Finanzen? Ist etwas faul?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Wissen Sie etwas?«
    Sie schauten einander unsicher an.
    »Reden wir nicht lange darum herum«, sagte Berry. »Es ist das vernünftigste, wir schenken einander gleich reinen Wein ein. Louba ist im Rückstand mit seinen Zahlungen an mich, und ich frage mich, ob ihm das Geld ausgeht. Wie steht es bei Ihnen?«
    »Meinen Lohn hat er auch noch nicht bezahlt«, brummte Miller.
    »Oho ...!«
    Berry begann zu grübeln. Dann wandte er plötzlich den Kopf und machte Miller auf einen kleinen Mann aufmerksam, der ihnen schon seit einiger Zeit gefolgt war.
    »Kennen Sie den Burschen da?« fragte er. »Er kommt mir irgendwie bekannt vor .«
    »Wie er heißt, weiß ich nicht, ich habe ihn hier schon öfters herumlungern sehen.«
    An der Ecke war ein kleines Restaurant, und als sie es sich an einem der Tische bequem gemacht hatten, wurde Berry vertraulich.
    »Offen gesagt — ich habe schon mit Louba gesprochen«, erklärte er.
    »Was, seit Ihrer Rückkehr?«
    »Ja. Sie waren gerade nicht da. Louba sagte mir, er sei pleite und wolle versuchen, aus dem Land zu verschwinden und dazu so viel Geld wie nur möglich zusammenzukratzen.«
    Miller pfiff leise durch die Zähne.
    »Feine Kiste! Und wie steht's mit meinem Lohn?«
    Berry zuckte die Schultern.
    »Erwarten Sie nicht, daß Louba sich darum kümmert!« »Ich verstehe«, nickte Miller. »Er will mich hereinlegen .«
    Berry lachte.
    »Warum sollte er Sie besser behandeln als andere, Miller?« meinte er und sah dann plötzlich auf.
    Der kleine Mann, den sie auf der Straße beobachtet hatten, betrat das Lokal und nahm an einem Nachbartisch Platz. Berrys unhöfliches Anstarren beantwortete er mit einem arglosen Blinzeln.
    »Was will der Bursche nur?« murmelte Berry. Obwohl der Mann völlig harmlos aussah, war er ihm unbehaglich.
    »Nach all den Jahren, die ich ihm gedient habe!« funkte Miller dazwischen, dessen Gedanken immer noch bei Louba und seinem persönlichen Groll gegen ihn waren. »Aber ich hatte schon die ganze Zeit über Verdacht .«
    »Warum?«
    »Ich weiß, daß seine Geschäfte ziemlich schlecht gehen und daß er eine Menge Geld verloren hat. Außerdem entdeckte ich vor einigen Tagen beim Aufräumen einen Paß ... Ausgestellt auf einen falschen Namen, aber mit seiner Fotografie darauf.«
    »Aha! Er will sich also tatsächlich aus dem Staub machen.«
    Berry stürzte sein Glas hinunter und setzte es heftig auf den Tisch.
    Miller folgte seinem Beispiel, und Berry bestellte für jeden noch einen Doppelten.
    Je mehr sie tranken, desto schändlicher fühlte sich Miller behandelt, und Berry pflichtete ihm eifrig bei. Er war sehr zufrieden mit dem augenblicklichen Geisteszustand des Dieners. Als er einmal zufällig aufsah, entdeckte er, daß ihnen der kleine Mann mit geradezu unverfrorener Neugierde zuhörte.
    »Freundchen«, sagte Berry vernehmlich. »Erzählen wir uns etwas, was Sie interessiert?«
    »Entschuldigen Sie vielmals«, entgegnete der kleine Mann. »Aber ich hörte zufällig, daß Sie von Herrn Louba sprachen.«
    »Freund von Ihnen?«
    »Um Gottes willen, nein, nein! Aber ich interessiere mich sehr für ihn.«
    »Ach, warum denn?«
    Der kleine Mann zog seinen Stuhl an ihren Tisch.
    »Ich habe festgestellt, daß da Costa eine Wohnung im Braymore House hat, die über der Loubas liegt.«
    »Das stimmt«, erklärte Miller. »Aber deswegen ist er noch lange kein Freund Loubas.«
    »Ich weiß, ich weiß«, gab der kleine Mann zurück. »Deshalb hoffe ich ja auch so stark ...«
    »Was haben Sie eigentlich mit Louba zu tun?« fragte nun Berry.
    »Oh, nicht viel«, erwiderte der kleine Mann sanft. »Ich traf ihn vor Jahren — es ist schon lange her. Ich habe inzwischen nie die Hoffnung verloren, daß ... Besonders hoffe ich auf da Costa. Sie hatten wieder Streit miteinander. Daß sie Konkurrenten sind, wissen Sie ja. Da Costa vergißt nicht so leicht!« »Was, zum Teufel, hat denn das alles mit uns zu tun?«
    »Oh, verzeihen Sie, vielleicht gar nichts. Ich interessiere mich eben für alles, was Louba betrifft. Es hilft mir . Nicht, daß ich je die Hoffnung verlöre«, flüsterte er und stand auf. »Ich habe davon seit Jahren gezehrt. Und ich kann warten .«
    Er machte eine linkische Verbeugung und ging.
    Berry tippte sich an die Stirn und wandte sich wieder an Miller.
    »Total verrückt«, sagte er. »Aber nun hören Sie mal, Miller - können wir nicht verhindern, daß dieser Louba sein ganzes Geld zusammenrafft und

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