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055 - Louba der Spieler

055 - Louba der Spieler

Titel: 055 - Louba der Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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vielgehaßter Mann. Es gab Leute . Ach was! Verächtlich zuckte er mit den Schultern.

4
    Wenige Tage nach dem Vorfall in Loubas Wohnung unterhielt sich dasselbe Mädchen leise mit einem Mann in weißem Laboratoriumskittel, der ein Reagenzglas in der Hand hielt. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne fielen durch die Milchglasscheiben des Fensters und warfen einen hellen Fleck auf das unscheinbare, fast häßliche Gesicht des Mannes.
    Er gab sich offensichtlich den Anschein, mit dem Reagenzglas beschäftigt zu sein. Das Mädchen selbst stand gegen die halboffene Tür gelehnt und flüsterte hastig.
    »Verstehen Sie doch, es ist besser, wenn Sie jetzt gehen«, sagte er, ohne den Kopf zu wenden. »Wir dürfen nicht im Gespräch miteinander ertappt werden.«
    »Natürlich nicht - aber ich fürchte, er hat uns schon vorher miteinander sprechen sehen.«
    Ein Geräusch hinter ihr ließ sie erschrecken und sich umdrehen. Sie blickte in die ernsten, gütigen Augen gerade des Mannes, von dem sie am wenigsten hier gesehen werden wollte.
    »Oh, Papa ... Ich hörte dich gar nicht kommen. Gerade wollte ich nach dir schauen«, stammelte sie. »Willst du nicht eine Tasse Tee trinken, bevor du wieder zu arbeiten anfängst?«
    »Natürlich, Kate, gerne!«
    Er wechselte ein paar Worte mit seinem Assistenten und ging dann mit dem Mädchen in die Wohnung hinauf.
    »Ich dachte immer, du machst dir nichts aus Barry«, bemerkte er nach einer Weile, als sie am Tisch saßen.
    »Zuerst war er mir auch unangenehm«, antwortete sie. »Aber ich glaube, ich habe nur seine Art mißverstanden.«
    »Kann sein ... Er muß hier noch eine ganze Menge lernen, wenn er auch ein guter Arbeiter ist. Pünktlich ist er gerade nicht.«
    Nachdenklich runzelte er die Stirn. Sein Zweifel an der Redlichkeit Charles Berrys wuchs ständig. Wertvolle Instrumente waren seit dem Eintritt Berrys aus dem Laboratorium verschwunden.
    Am nächsten Morgen stand Kate früh auf und schrieb einen Brief, den sie dann in ihre Handtasche steckte. Beim Fortgehen traf sie die Haushälterin.
    »Miss Kate, gehen Sie schon aus?« wunderte sich die Frau. »Vor dem Frühstück?«
    »Ja, ich muß. Ich gehe nach Covent Garden, um Blumen einzukaufen - dann treffe ich eine Freundin. Vielleicht bleibe ich sogar über Mittag weg«, gab sie zur Antwort und huschte aus der Tür.
    »Na, sie macht ja öfters so komische Sachen«, brummte die Frau und blickte ihr nach.
    Am Abend brachte die Post den Brief, den das Mädchen geschrieben hatte, bevor es weggegangen war. Der Umschlag trug den Poststempel Dover.
    Charles Berry kam an diesem Tag nicht zum Dienst und wurde auch nie wieder im Hause seines Arbeitgebers gesehen. Nachforschungen nach ihm hatten keinen Erfolg.
    Kate war indessen längst über alle Berge. Sie hatte Charles Berry, mit dem sie sich zuletzt ganz gut verstanden hatte, fast vergessen. Bei ihr war Emil Louba, der ihren Hang zur Romantik geschickt ausgenutzt hatte und dem sie bis hierher nach Kairo gefolgt war. Sie saßen jetzt nebeneinander auf einem der flachen Dächer und blickten auf das Labyrinth der engen Straßen hinab.
    »Ich kann es kaum glauben, daß das alles echt ist!« rief Kate.
    »Es ist echt, ganz echt«, erwiderte er stolz. »Du hast den grauen Alltag hinter dir gelassen und beginnst jetzt zu leben. Ich wußte, daß wir eines Tages zusammen hier sein würden.«
    »Wie konntest du das denn wissen ...?«
    »Ich wollte dich hierherbringen, und was ich will, setze ich durch. Ich wollte dich von diesem Burschen fortholen ..., und ich habe es fertiggebracht.«
    »Meinst du Jimmy?«
    »Ja.«
    Er stieß das Wort bösartig hervor.
    »Mein Gott, du sagst das in einem Ton, als ob du ihn geradezu haßtest. Jimmy hat dir doch noch nie etwas zu Leide getan.«
    Er lachte leise und zuckte mit den Schultern.
    Etwas später am Abend, als es kühler geworden war, gingen sie noch ein wenig im Bazar spazieren. Kate ließ sich ganz gefangennehmen von all den Merkwürdigkeiten. Selbst der schmierigste Bettler erschien ihr romantisch und ausgesprochen orientalisch.
    Besonders das Feilschen hatte es ihr angetan. Diese orientalische Methode des Kaufens und Verkaufens fand sie reizend.
    Dagegen nahm sie alles übel, was irgendwie englisch aussah. Den Herrn, dem man den Engländer von weitem ansah und der sie am Ärmel zupfte, als Louba einen Augenblick mit einem Händler in dessen hintere Verkaufsräume verschwand, bedachte sie mit einem sehr unfreundlichen Blick.
    »Verzeihen Sie,

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