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0551 - Im Licht der schwarzen Sonne

0551 - Im Licht der schwarzen Sonne

Titel: 0551 - Im Licht der schwarzen Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Charakter Sam Dios eines Tages wieder benötigt werden, konnte er jederzeit wieder auf dem Plan erscheinen.
    Eines allerdings machte Sid Amos zu schaffen.
    Der allmähliche Veränderungsprozeß, der mit ihm vorging. Er wußte nicht, was am Ende dieser Entwicklung stehen würde, die er nicht beeinflussen und nicht rückgängig machen konnte. Manchmal fühlte er sich unglaublich schwach, und meistens dann, wenn er diese Phasen der Schwäche überhaupt nicht gebrauchen konnte.
    Sicher, er konnte noch auf die Alte Kraft zurückgreifen. Aber das wollte er nicht. Er war froh, lange Zeit fern von ihr gewesen zu sein. Doch in letzter Zeit häuften sich Zwänge…
    Und noch etwas war geschehen.
    Lucifuge Rofocale hatte ihn bestohlen.
    Ausgerechnet Satans Ministerpräsident hatte Sid Amos aufgelauert, hatte ihm die drei Amulette abgenommen, die Amos bis dahin in seinem Besitz gehabt hatte.
    Der Herr der Hölle mußte nicht mehr bei Verstand gewesen sein!
    Nicht, weil er Sid Amos überfallen und beraubt hatte. Aber in seinem ganzen Wesen war Amos eine Unrast aufgefallen, die für Lucifuge Rofocale alles andere als normal war. Kaum jemand kannte den Herrn der Hölle so gut wie Asmodis; unzählige Jahrhunderte hatten sie gemeinsam gewirkt. Der Lucifuge Rofocale, der sich ihm jetzt gezeigt hatte, war ein Besessener gewesen, ein Wahnsinniger, in den Klauen einer unheilvollen Sucht.
    Natürlich trachtete Amos danach, seine Amulette zurückzubekommen. Doch das würde nicht so einfach sein. Der Dieb war mächtiger, und er war durch seine Verhaltensänderung auch unberechenbar geworden. Sid Amos mußte vorsichtig sein, wenn er etwas erreichen wollte. Er mußte erst die veränderte Lage abschätzen und dann einen Plan schmieden. Man ging nicht einfach hin und erwiderte Diebstahl durch Diebstahl.
    Zudem war er durch die Auseinandersetzung mit dem Herrn der Hölle angeschlagen. Er mußte sich erst wieder ein wenig erholen und seine Kräfte erneuern. Vorher wäre es Selbstmord, sich mit Lucifuge Rofocale anzulegen.
    Er mußte den Erzdämon beobachten, um mehr über ihn herauszufinden, genauer: über das, was er jetzt war.
    Und so hielt er nach Lucifuge Rofocale Ausschau.
    Er hob die rechte Hand, spreizte die Finger, so daß die Spitzen von Daumen, Zeige- und Mittelfinger die Eckpunkte eines unsichtbaren Dreiecks bildeten. In diesem Dreieck sollte sich ihm der Herr der Hölle zeigen, sobald Sid Amos ihn mit Hilfe seiner Magie ausfindig gemacht hatte.
    Wo auch immer er sich befand - Amos würde ihn aufspüren.
    Es sei denn, er hatte sich in eine andere Dimension zurückgezogen. Aber daran glaubte Amos nicht. Der Erzdämon würde sich irgendwo auf der Erde austoben.
    In welcher Form auch immer…
    ***
    Shirona war fort. Nur noch Taran stand da. Immer noch war sein Aussehen nicht eindeutig zu definieren; er wirkte undeutlicher denn zuvor. Seine Konturen zerflossen wie in einer unscharfen Fotografie.
    Jetzt endlich begann er sich zu bewegen. Er verhielt sich, als erwache er aus einem tiefen Traum. Langsam hob er den Kopf und sah sich um.
    Er schien jung zu sein, glich darin ein wenig Julian Peters, während Shirona ein etwas reiferes Aussehen zeigte - trotz der Unschärfe Tarans ließ sich dieser Unterschied deutlich erkennen.
    Als er Merlin entdeckte, zuckte er leicht zusammen. »Du bist auch hier? Warum?«
    »Weil etwas geschah, was eigentlich nicht hätte geschehen dürfen. Aber ich bin zu spät gekommen, es zu verhindern.«
    Tarans Antwort zeigte merklichen Ärger. »Wenn es dir gelungen wäre, würde ich jetzt nicht existieren, nicht wahr?« Seine Stimme klang auf eigenartige Weise ebenso unscharf, wie er sich in seinem Aussehen zeigte.
    »Aber auch nicht jenes Geschöpf, das sich Shirona nennt«, sagte Merlin. »Nun, ihr beide existiert jetzt, und sie hat dich aus einem mir unerfindlichen Grund nicht töten können. Also kann ich gehen.«
    »Nein«, sagte Taran. »Du kannst nicht gehen. Du kannst dich nicht einfach fortstehlen, wie du es fast immer getan hast. Du schuldest jenen, die dir vertraut haben, Antworten.«
    »Ich…« setzte Merlin an, und zum ersten Mal hatte Zamorra den Eindruck, daß der uralte Zauberer Gefühle zeigte. Er schien aufbrausen zu wollen. Doch Zamorra war auch sicher, daß dies nicht der richtige Zeitpunktfür einen Streit war. Zum Streiten ist es nie die richtige Zeit…
    Er bewegte sich in Tarans unmittelbares Sichtfeld.
    »Wo ist das Haupt des Siebengestirns von Myrrian-ey-Llyrana «, fragte er. »Als ich

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