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0553 - Geisterstunde

0553 - Geisterstunde

Titel: 0553 - Geisterstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Fooly. »Was für eine Fete?«
    Was ist, wenn ich nein sage? erkundigte sich der Wolf.
    »Dann feiern wir ohne dich«, grinste Nicole ihn jungenhaft an.
    Typisch Menschen! Unnormal vergnügungssüchtig, aber bloß andere nicht an ihrem Spaß teilhaben lassen! meuterte Fenrir. Na schön, ich beuge mich der hausherrschaftlichen Gewalt. Aber beschwert euch nicht . wenn ihr weinselig ins Wasser fallt! Ich habe keine Lust , alle paar Minuten als Lebensretter herzuhalten und einen von euch Zweibeinern wieder ans Ufer schleifen zu müssen.
    »Ach, ich denke, das kriegen wir schon irgendwie in den Griff«, meinte Nicole.
    »Was für eine Fete?« wiederholte Fooly- »Fenrir feiert Geburtstag.«
    »Bin ich auch eingeladen?«
    Sie stutzte und sah den Wolf an. »Oh. Dich hat er wohl nicht auf der Gästeliste. Hast du zufällig Telefon? Dann rufe ich dich sofort an und…«
    »Ich bin nicht eingeladen?« fuhr der Drache auf. »Wolfsmonster, elendes! Du willst mein Freund sein und lädst mich nicht zu deinem Geburtstag ein? Na warte! Mal sehen, wie du mit ein paar Brandflecken im Fell aussiehst!«
    Und schon stürmte er wieder hinter Fenrir her, ständig Feuerwolken aus den Nüstern blasend.
    Rhett sah’s und klatschte begeistert in die Hände. Er wünschte sich, daß Fenrir nicht so schnell wieder verschwand, daß er am besten für immer im Château blieb. Fooly und Fenrir machten riesigen Spaß…
    ***
    Etwas spürte die kurze Kontaktaufnahme und bemühte sich, diese sofort wieder abzublocken, dann zog es sich ein wenig von dem magischen Kraftfeld zurück.
    Wie hatte es sich jenem Wesen verraten?
    Der Kontakt mußte ähnlich zustande gekommen sein wie vor einigen Tagen, als es zum erstenmal zu dieser Verbindung gekommen war.
    Das Wesen war zu mächtig. Und es war zu unkontrollierbar.
    Es mußte ausgelöscht werden!
    Und alle, die unmittelbar damit zu tun hatten!
    Nur dann konnte das Körperlose sicher sein, daß es nicht noch einmal zu seinem anderen Ich in die andere Welt gezogen wurde. Denn diese andere Welt war unberechenbar, sie ließ sich ebenfalls nicht kontrollieren.
    Im Gegensatz zu der der Menschen.
    ***
    Zamorra betrat die labyrinthartigen Tiefen des Kellers unter Château Montagne und suchte das große Kuppelgewölbe auf, in dem unter einer frei schwebenden, künstlichen Mini-Sonne die Regenbogenblumen wuchsen. Er trat zwischen die großen Pflanzen mit den mannsgroßen Blütenkelchen, die je nach Blickwinkel des Betrachters in allen Farben des Regenbogenspektrums schimmerten.
    Dann wünschte er sich an sein Ziel.
    Augenblicke später trat er unter freiem Himmel zwischen anderen Regenbogenblumen hervor und schob ein paar tarnende Sträucher beiseite.
    Die rätselhaften Unsichtbaren hatten die Blumen hier vor einiger Zeit angepflanzt. Vielleicht, um eine Operationsbasis gegen Zamorra zu schaffen, denn die Blumen im Château waren längst magisch gegen eine Invasion der mordgierigen Außerirdischen abgesichert. Aber gleich nach ihrer Entdeckung hatte Zamorra auch die Blumen am Fluß gesichert; auch dieser Weg war jetzt den Unsichtbaren versperrt.
    Es gab hier eine kleine, verschwiegene Stelle, an der die Loire schmal und flach dahinplätscherte. Nach oben zur Straße hin war der Platz durch Buschwerk sichtgeschützt und ansonsten ein paar hundert Meter vom Rand des kleinen Dorfes entfernt. Zuweilen traf sich hier die Dorfjugend, manchmal auch die etwas reiferen Semester. Wer kam, gesellte sich zu den anderen, es sei denn, die wollten nicht gestört werden. Dafür gab es ein durch Übereinkunft bestimmtes Zeichen. Wenn es angelegt war, wurde es von allen anderen respektiert.
    Wer via Regenbogenblumen kam, stand natürlich unter Umgehung des Zeichens direkt unten am Ufer, aber nur Zamorra und seine Freunde konnten diese Möglichkeit nutzen. Vorsichtshalber hatte Zamorra die magische Sperre so angelegt, daß es für Uneingeweihte zusätzlich eine innere Hemmschwelle gab, sich den Blumen zu nähern; ein magischer Einfluß aufs Unterbewußtsein. Weniger, weil Zamorra vermeiden wollte, daß die Dorfjugend sich plötzlich in seinem Weinkeller tummelte, sondern weil ein unkontrolliertes Benutzen dieser Blumen mordsgefährlich sein konnte.
    Mehrmals schon waren Zamorra und Nicole beim »Ausprobieren« der Transportmöglichkeiten an mörderische Orte und in Welten gelangt, in denen sie in haarsträubende und tödliche Gefahren geraten waren. Durch ihre magischen Kenntnisse und Hilfsmittel hatten sie sich zwar bisher immer wieder

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