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056 - Zielort: Kratersee

056 - Zielort: Kratersee

Titel: 056 - Zielort: Kratersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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sah sie hinauf zur Bühne. Die drei Männer, die nervös von einem Fuß auf den anderen traten, hatten einfach nur Pech gehabt, waren als Sohn der falschen Mutter geboren oder in eine Notlage geraten, in der sie sich für ihre Familie verkauft hatten.
    Sie tun mir Leid, dachte Honeybutt -und erstarrte im nächsten Moment.
    »Phil… Phil Hollyday!«
    Ihr Puls, der sich gerade wieder beruhigt hatte, hämmerte in ihrem Kopf. Sie griff nach dem Mikrofon an ihrem Fellkragen und sprach leise hinein.
    »Mr. Hacker«, sagte sie, »kommen Sie zum Marktplatz, so schnell wie möglich. Und bringen Sie Bax mit…«
    »Einhundert für den ganz links!«, grölte eine Stimme in den vorderen Reihen.
    »Viele Bax«, ergänzte Honeybutt.
    ***
    Garrett zog den Bewusstlosen in einen Nebengang und sah sich um. Er verstand nicht, was Stuart dazu bewogen hatte, in diesen Trakt zu kommen, nahm aber ab, dass er zu einer der Krankenstationen gewollt hatte, um dort seine ID zu entfernen. Zum Glück hatte sich das Thema jetzt erledigt.
    Er kniete neben Stuart nieder. Erschießen konnte er ihn nicht; das Explosivgeschoss des Drillers hätte seine Eingeweide flächendeckend über den Gang verteilt. Der Mistkerl musste u nauffälliger abtreten. Garrett legte seine Hände um Stuarts Hals und drückte zu.
    »Was genau tun Sie da, Lieutenant?«, fragte Arthur Crows Stimme.
    Garrett fuhr herum - und starrte in die Mündung von Sergeant Ncombes Driller. Sie hatte sich vor Crow gestellt , bereit sein Leben mit ihrem zu schützen.
    Schlampe.
    Er kam auf die Beine und salutierte. »Sir!«
    Crow nickte Ncombe zu, die daraufhin ihre Waffe einsteckte. »Ich warte auf eine Antwort, Lieutenant.«
    »Ja, Sir.« Er zögerte einen Moment, dann beschloss er, dass die Zeit der Lügen vorbei war. Da man ihn mit eindeutiger Mordabsicht ertappt hatte, war seine Karriere ohnehin vorbei, da machte es auch nichts mehr, wenn er in der Arrestzelle landete.
    »Sir, ich habe gestern einen der Barbaren wegen Befehlsverweigerung erschossen. Doktor Stuart wollte mich deswegen beim Präsidenten melden, was meine Teilnahme an der Expedition definitiv verhindert hätte. Also habe ich entschieden, Doktor Stuart zu töten.«
    Crow sah ihn ernst, aber nicht sonderlich überrascht an. »Wir bringen unsere eigenen Leute nicht um, Garrett. Dafür gibt es zu wenige von uns.« Er wandte sich an Ncombe.
    »Was würden Sie tun?«
    »Nun, Sir, erst einmal wäre ich nicht so dumm gewesen, mich erwischen zu lassen, aber jetzt zu den Alternativen: Da die Expedition kurz vor dem Start steht, kann man Lieutenant Garrett nicht mehr austauschen, ohne eine erhebliche Verzögerung zu riskieren. Da Verzögerungen unerwünscht sind, bleibt der Lieutenant in seiner Position. Sollte Doktor Stuart jedoch Meldung machen, wird sich das negativ für Sie auswirken, Sir, da Sie den Lieutenant vorgeschlagen haben und man Ihre Menschenkenntnis und Ihren Führungsstil anzweifeln könnte.«
    Crow nickte. »So weit sehr gut. Nun zur Lösung des Problems.«
    »Ja, Sir. Um Unannehmlichkeiten und einen Untersuchungsausschuss zu vermeiden, sollte man Doktor Stuart in eine Position bringen, die ihn von allen äußeren Einflüssen isoliert.«
    »Eine wirklich treffende Analyse, Sergeant. Findet sie Ihre Zustimmung, Lieutenant?« Garrett sah ihn mit kaum unterdrü ckter Verzweiflung an. Er begriff, dass man gerade seinen Arsch gerettet hatte, aber er begriff nicht, wie.
    »Sir«, sagte er. »Ich würde Ihnen gerne zustimmen, aber ich verstehe nicht, was Sie meinen.«
    Crow seufzte. »Dann lassen Sie es mich in einfacheren W orten erklären…«
    ***
    Sie waren unsanft geweckt worden. Soldaten hatten sie aus den Betten gezerrt und in eine halbwegs gerade Zweierreihe gebracht. Jetzt trotteten die Männer verkatert und mit den Spuren der abendlichen Schlägereien im Gesicht auf den großen Platz zu.
    Pieroo schüttelte sich immer wieder, um die Kopfschmerzen zu vertreiben. Im Gegensatz zu Ru'aley, der schlafend über seinen Schultern hing, hatte er sich zurückgehalten und kaum etwas getrunken. Dass es ihm trotzdem schlecht ging, machte ihn misstrauisch. Pieroo wünschte, er könne mit Ru'aley darüber reden, aber der junge Krieger hatte seine erste Begegnung mit Alkohol nicht sonderlich gut überstanden. Wenn er in einigen Stunden erwachte, würde er sich wohl über das blaue Auge und die geschwo llene Nase wundern.
    Ein Raunen ging durch die vorderen Reihen. Pieroo sah auf und entdeckte Gebilde, die wie flache Gebäude

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