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0560 - Satans treue Diener

0560 - Satans treue Diener

Titel: 0560 - Satans treue Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ergangen. Beide lagen sie jetzt nebeneinander auf einer harten Unterlage.
    Zamorra erkannte die Umgebung wieder. Er hatte sie auf Picards Fotos gesehen.
    Nicole und er lagen auf dem Altarstein!
    Vor ihnen stand das Algerier-Pärchen. Die beiden trugen jetzt die purpurnen Gewänder der Sekte und Augenmasken, die Zamorra ebenfalls von den Fotos her kannte.
    Aber die Algerier waren nicht allein.
    Weitere Sektenanhänger drängten sich um sie herum. Unter ihnen waren auch zwei Farbige und ein sehr alter Mann. Er trug als einziger keine Augenmaske, und seine Haare waren weiß.
    Er trat dicht an den Altar und musterte seine Gefangenen.
    »Schneiden Sie uns jetzt auch das Herz aus dem Leib und köpfen uns, oder nehmen Sie uns nur den Verstand?« fragte Nicole scharf.
    »Ich?« Der Alte schüttelte den Kopf. »Nein. Nicht ich. Keiner von uns berührt einen Todgeweihten. Und eigentlich wollte ich gerade euch nicht töten. Aber es läßt sich nicht mehr vermeiden. Eure Sturheit ist euer Untergang.«
    Der Algerier gab ein spöttisches Kichern von sich.
    »Das machen wir völlig anders«, behauptete er.
    Er klatschte in die Hände.
    Zamorras Amulett glühte auf.
    Aus dem Nichts erschien ein weiteres Höllen-Gespenst. Ähnlich dem, das Zamorra im Hotelzimmer von seinem ruhelosen Dasein erlöst hatte.
    »Das sind unsere Knechte«, stieß der Algerier hervor.
    Kaum zu glauben, daß ein Mensch mit diesem gewaltigen Para-Können einer Horde Rechtsradikaler wehrlos ausgesetzt war! Aber vermutlich hatte er sein Können tatsächlich nur deshalb nicht gezeigt, um kein unnötiges Aufsehen zu erregen. Es mußte ihm und auch seiner Begleiterin sehr schwergefallen sein.
    Immerhin beherrschten sie auch noch die Fähigkeit der Teleportation und konnten sich von einem Ort zum anderen versetzen durch reine Geisteskraft. Zeitloser Sprung hieß das bei den Druiden vom Silbermond, und Höllen-Dämonen der Schwarzen Familie hatten noch andere Begriffe für diesen unheimlichen Vorgang.
    Jetzt war Zamorra auch klar, wie der Algerier aus dem Treppenhaus vor Szodaks Wohnung so spurlos hatte verschwinden können. Er war teleportiert, nur hatte Merlins Stern das nicht mehr erkennen können, weil das Aufflammen dieser Magie zu kurz gewesen war.
    Höllen-Gespenster halfen diesen Sekten-Angehörigen, und sie entfesselten gigantische magische Kräfte. Vielleicht wurden sie selbst sogar unterstützt von den JUPITER-AMMON-Leuten, denn Gespenster, die aus sich heraus derartige Energien freisetzen konnten, hatte Zamorra vorher kaum jemals erlebt.
    »Könnt ihr das alle?« fragte Zamorra leise. »Den Geistern befehlen, euch irgendwohin zu teleportieren…?«
    »Wir alle können noch viel mehr«, erwiderte der Algerier.
    Seine überhebliche Offenheit brachte ihm einen mißbilligenden Blick des Weißhaarigen ein.
    »Was soll das alles?« wollte Zamorra wissen. »Warum habt ihr all die Menschen getötet oder zerstört? Was ist der Grund für dieses Grauen?«
    Der Algerier wollte sprechen, doch diesmal stoppte der Uralte ihn rechtzeitig.
    »Schweig!« verlangte er. »Hast du nicht schon genug Unheil über uns gebracht mit deinem Tun? Ich habe es satt, immer wieder deine Fehler ausbügeln zu müssen! Erst die verräterischen Münzen… Die Mädchen, die du zu Huren machtest und die ich verschwinden lassen mußte, weil sie deiner Kontrolle entglitten… Und dann auch noch dein makabres Spiel mit diesem Fotografen.«
    »Ich wollte diese beiden damit in die Falle locken!« fuhr der Algerier ihn an. »Denn im Gegensatz zu dir war mir von Anfang an klar, daß sie zu gefährlich sind! Sie spürten uns nach, hätten mich sogar einmal beinahe gefaßt. Aber in ihrem Fall wollte ich sie nicht einfach nur rituell töten lassen oder ihnen den Verstand nehmen wie den anderen Frevlern. Sie hätten nicht zu den anderen Opfern gepaßt, und das hätte Verdacht erregt. Deshalb müssen sie hier sterben! Und auch hier verschwinden! Für alle Zeiten!«
    Er atmete schwer, bevor er fortfuhr. »Zuletzt wurden sie im Hotel gesehen, niemand wird auch nur ahnen, auf welche Weise ich sie hierher gebracht habe. Ich habe mich an der Rezeption als Polizeibeamter ausgegeben. Man wird im Hotel also zunächst glauben, daß diese beiden verhaftet wurden. Aber die Polizei weiß nichts, und sie wird nie etwas herausfinden. Und damit endet die Spur dieser beiden Menschen!«
    »Du sollst deinen Mund halten!« verlangte der Alte abermals.
    »Du wirst mir nicht länger befehlen«, fauchte der Algerier ihn an.

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