0571 - Raumschiff der Besessenen
nicht, daß er irgendwie verändert ist?"
Atlan blickte ihn erstaunt an. „Meintest du das mit einer Umschichtung der Parapsi-Impulse?"
Statt einer direkten Antwort sagte Rhodan: „Immerhin ist es seltsam, wie er sich selbst in nebensächlichen Dingen verhält. Er wollte ein Steak gegen eine Mohrrübe wetten!"
Atlan starrte ihn entgeistert an.
„Und das macht dir Kopfzerbrechen? Jeder weiß, daß Gucky für eine Mohrrübe seine Seele tauschen würde."
„Eben. Aber er hat es so formuliert, als würde er ein Steak vorziehen."
„Du hast recht, Perry. Mir wäre das gar nicht aufgefallen.
Trotzdem finde ich es gewagt, daraus Rückschlüsse auf eine geistige Beeinflussung Guckys ziehen zu wollen."
„Ich hoffe sehr, daß ich mich irre", sagte Rhodan.
7.
Lord Zwiebus klappte sein Tagebuch zu und machte sich auf den Weg in die Kommandozentrale. Wie erwartet, fand er dort Perry Rhodan vor. Aber er war nicht allein. Atlan, Icho Tolot und der Superrobot Paladin IV waren bei ihm. Da Zwiebus kein Interesse hatte, sich an dem Gespräch zu beteiligen, wandte er sich dem hufeisenförmigen Kontrollpult zu.
Mentro Kosum saß konzentriert im Kontrollsessel des Kommandanten. Die SERT-Haube verdeckte sein halbes Gesicht, so daß nur die Kinnpartie zu sehen war; sein Mund war geschlossen. Neben ihm saß Alaska Saedelaere. Der Transmittergeschädigte wandte den Kopf, als Lord Zwiebus neben ihn trat, und blickte durch die Augenschlitze seiner Maske zu ihm auf.
„Wir haben die zweite Linearetappe gleich hinter uns", erklärte Saedelaere.
Lord Zwiebus blickte kurz zum Panoramabildschirm, auf dem sich der Linearraum als nebelartige Fläche mit leichter Granulation ausbreitete.
„Es scheint, daß wir diesmal keine Schwierigkeiten haben werden", sagte der Pseudo-Neandertaler. Als er das Gefühl hatte, daß ihn der Maskenträger fragend anstarrte, fügte er hinzu: „Ich meine mit dem Asporco. Bei der Befragung während der ersten Zwischenetappe machte er keinesfalls den Eindruck eines Besessenen."
„Das täuscht vielleicht", sagte Alaska Saedelaere.
„Du glaubst also, daß von dem Asporco immer noch Gefahr droht?" fragte Zwiebus.
„Ich fühle es." Saedelaere griff nach der Maske, die sein Gesicht verdeckte. „Das Cappin-Fragment in meinem Gesicht hat sich bemerkbar gemacht. Das ist ein untrügliches Zeichen dafür, daß etwas in der Luft liegt."
Zwiebus beobachtete die Ränder der Plastikmaske, doch konnte er keine Anzeichen für eine Aktivität des Cappin-Fragments entdecken. Er entspannte sich und lockerte den Griff um seine Keule.
In diesem Moment nahm Mentro Kosum die SERT-Haube ab.
Ein Blick auf den Panoramaschirm zeigte Zwiebus, daß die Eintönigkeit des Linearraumes dem Weltall mit seinen Myriaden Sternen Platz gemacht hatte.
„Die zweite Etappe von achttausend Lichtjahren haben wir hinter uns", sagte er aufatmend. Er gab über Interkom Anweisungen an seine Leute, die Position der TIMOR zu bestimmen und die nächste Linearetappe zu berechnen.
„Wie lange wird unser Aufenthalt im Normalraum dauern?"
erkundigte sich Lord Zwiebus.
„Nicht länger als drei Stunden, wenn nichts dazwischenkommt", antwortete Mentro Kosum.
„Was sollte denn dazwischenkommen?" erkundigte sich Lord Zwiebus mißtrauisch.
Mentro Kosum schien irritiert. „Nun, Pannen können immer vorkommen, selbst auf einem mit allen Raffinessen ausgestatteten Schiff wie es die TIMOR ist. Eine nicht exakt berechnete Linearetappe..."
„Das meint Zwiebus nicht", unterbrach Alaska Saedelaere gedehnt. Er wandte seine Maske dem Pseudo-Neandertaler zu.
„Nicht wahr, du denkst an einen Zwischenfall mit dem Asporco.
Was macht dich so mißtrauisch?"
„Ich habe dir vorhin schon erklärt, daß sich Heydrac Koat völlig ruhig verhält", erwiderte Lord Zwiebus ungehalten. Er kehrte dem Transmittergeschädigten und dem Emotionauten schnell den Rücken zu, als er Rhodans Stimme vernahm.
Rhodan hatte die Gruppe mit Atlan, Icho Tolot und Paladin IV verlassen und gab über Interkom an die Funkzentrale den Befehl, sich mit dem am nächsten stehenden Schiff in Verbindung zu setzen, das zusammen mit neun anderen die Funkbrücke ins Rattley-System bildete.
Zwiebus trat zu ihm.
„Hast du einen Augenblick für mich Zeit, Perry?"
„Natürlich. Was bedrückt dich, Zwiebus?"
„Eine Menge", sagte der Pseudo-Neandertaler ernst, „aber darüber möchte ich noch nicht reden. Ich wollte dich eigentlich nur darum bitten, daß du mich dem Wachkommando
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