Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0573 - Die Lady und der Barbar

Titel: 0573 - Die Lady und der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
die Treppe hinauf und hielt kurz am ersten Absatz inne. Oben wurden Türen aufgerissen und Warnungen geschrien. Jemand warf eine Rauchbombe, die neben Sandal landete. Er bückte sich mit geschlossenen Augen, faßte sie an und schleuderte sie nach unten.
    „Hinaus damit!" sagte er.
    Dicht vor ihm feuerte Derek ununterbrochen aus seiner Schockwaffe. Oben schrie jemand auf.
    „Los! Weiter. Ehe sie zur Besinnung kommen!" rief Sandal und rannte weiter.
    Der zweite Absatz. Der schmale Korridor, der ins Innere des ausgebauten alten Turmes führte. Ein einziger Anlauf, ein wilder Schwung trugen Sandal bis zu der massiven Tür. Neben ihm bremste Derek seinen rasenden Spurt ab. Hinter ihnen drängte sich die eine Hälfte der Männer. Die anderen enterten, sich von Absatz zu Absatz weiterkämpfend, die Treppe und die oberen Räume.
    Sandal nickte Derek zu.
    „Sie werden sofort schießen", sagte er. „Ich feuere einen Rauchpfeil ab. Das gibt uns Zeit. Die Überraschung ist auf unserer Seite."
    „Wir glauben es wenigstens!" sagte Derek und riß die Tür zur Seite.
    Sandal musterte eine halbe Sekunde lang den Raum und sah, wie die Gestalt im bekannten weißen Gewand quer durch sein Sichtfeld flüchtete. Er ließ die Sehne los, und der Pfeil fauchte an Dereks Kopf vorbei in die Halle. Augenblicklich platzte die Spitze, und eine Rauchwolke breitete sich aus.
    „Bleiben Sie stehen, Vuzton! Wir wollen Sie lebend!" schrie Derek.
    Sie sprangen in den Raum hinein. Der junge Mann, den Sandal an der Hand verwundet hatte, kam hustend und würgend aus der Wolke herausgetaumelt. Einer der Angreifer lähmte ihn. Derek und Sandal rannten dem flüchtenden Anti nach, vor dem sich in der eben noch glatten und unversehrten Wand eine schmale Öffnung auftat. Sandal riß im Laufen einen Sessel hinter sich her und warf ihn nach vorn. Die zugleitende Tür zermalmte das Holz und Metall halb, dann wurde sie aufgehalten.
    „Hindurch, Derek!"
    Sandal setzte mit einem riesigen Sprung durch den kaum meterbreiten Spalt und sah, die Augen noch tränend von dem schwarzen Rauch, wie der Anti einen schmalen Gang entlang rannte. Am Ende, noch ehe Sandal oder Derek freies Schußfeld hatten, verschwand er nach links. Als sie ihm nachrannten, merkten sie, daß sie der Krümmung der Turmmauer folgten. Der Gang wurde noch schmaler, und als er in diese Krümmung überlief, begannen die Stufen. Sandal rannte, immer drei Stufen auf einmal nehmend, hinunter.
    „Er will flüchten!" schrie Derek hinter ihm.
    „Ich kann es begreifen!" rief Sandal.
    „Wohin kann er fliehen? Die Insel ist umzingelt!"
    Sandal raste weiter und hörte vor sich deutlich das hastige Tappen leichter Sohlen auf den steinernen Stufen.
    „Das weiß er sicher noch nicht. Aber... er wird es vermuten."
    Einige Minuten lang ging die atemlose Jagd den Turm hinunter.
    Schließlich, als sie, von fünf oder sechs anderen Männern gefolgt, die modrige Luft rochen, war es auch schon soweit.
    Die Treppe öffnete sich in einen Raum, der groß, niedrig und dunkel war, nur von einer Seite fiel Helligkeit herein. Dort stand ein kleiner, stromlinienförmig gebauter Gleiter, fast schon eine Rakete.
    Vuzton stand daneben und riß gerade die Tür auf.
    „Halt!" schrie Derek.
    Das Echo hallte in dem halbdunklen Raum und drohte die Trommelfelle zu sprengen.
    Der Anti drehte sich um und begann wild zu feuern. Er verwendete keine Lähmstrahlen, sondern eine tödliche Waffe.
    Sandals Pfeil zischte von der Sehne und zerplatzte an der Wand dicht über dem Kopf des Verbrechers.
    „Vuzton!" schrie der Jäger und suchte einen anderen Pfeil heraus. In dem Funkenregen hatte er erkannt, daß der Anti einen Schutzschirm trug. Er war kugelförmig und offensichtlich stark aufgeladen. Denn obwohl Derek ununterbrochen schoß, stand der Mann, der jetzt mit einer Hand die Maschinen des Gleiters startete, noch immer.
    „Hören Sie, Vuzton! Ich werde Sie lebend fangen! Ich warne Sie - ergeben Sie sich. Der nächste Pfeil durchschlägt den Schirm!"
    Immer mehr Männer drängten sich hinter den beiden Angreifern in den Raum hinein und eröffneten aus Lähmwaffen und aus schweren Strahlern das Feuer auf Vuzton.
    Ein Teil des Gleiters schmorte und brannte bereits.
    „Er will es nicht anders!" sagte Sandal.
    Sandal suchte einen besonderen Pfeil für Nahschüsse aus dem Köcher heraus, legte ihn ein und zog die Sehne bis ans Ohr aus.
    Der zweieinhalb Meter hohe Bogen spannte sich. Die unterste Spitze berührte die Vorderkante von

Weitere Kostenlose Bücher