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0576 - Brennendes Blut

0576 - Brennendes Blut

Titel: 0576 - Brennendes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich McDuff zu. »Sie haben doch eine Zelle – oder?«
    »Sogar zwei.«
    »Na bitte.«
    »Scheiße auch!«
    Es blieb uns nichts anderes übrig, als den Befehlen des Stiernackigen zu folgen.
    Unser Gang zum Office glich schon einem Spießrutenlauf, denn unsere Niederlage wurden von zahlreichen Augen beobachtet. Es war auch niemand da, der zu unsern Gunsten eingegriffen hätte.
    Schwere Zeiten für die kleine Stadt Lauder!
    Die Stille bedrückte auch mich. Ich spürte wiederum das kalte und enge Gefühl im Nacken, das meine Haut zusammenzog. Auf meinen Handflächen hatte sich Schweiß gebildet. Mal schielte ich nach rechts, dann in die andere Richtung.
    Licht schimmerte hinter den offenen Fenstern. Wie Figuren zeichneten sich die Körper der Neugierigen dort ab, als sie auf die Straße schauten und uns beobachteten.
    Neben mir ging McDuff. Jeden seiner Schritte begleitete er mit einem wütend klingenden Keuchen. Wenn ich ihn anschaute, dann bewegte sich sein Mund, ohne daß er allerdings einen Laut hervorbrachte. Er stand einfach unter Dampf.
    An der Bäckerei gingen wir vorbei. Der angebaute Wintergarten lag ebenfalls im Dunkeln. Wenn mich nicht alles täuschte, sah ich vor der Tür die Gestalt der Cilly Perrish, der Bäckerin. Ihr blondes Haar fiel direkt auf.
    »Geht mal schneller, sonst ist die Nacht vorbei, und wir treiben uns noch immer hier herum!« Torry war leicht sauer. Ausgerechnet mir stieß er den Gewehrlauf in den Rücken.
    Ich beschleunigte meinen Gang. Okay, die Beretta besaß er, aber waffenlos war ich trotzdem nicht. Er hätte noch nach dem Dolch schauen müssen und nach meinem Kreuz, dessen Berührung für Blutsauger absolut vernichtend war.
    Über der kleinen Polizeistation brannte eine Lampe und streute ihr Licht vor den Eingang.
    Vor der Tür blieben wir stehen. »Es ist abgeschlossen«, sagte Mc Duff.
    »Dann öffne.«
    »Gut, Torry!« Mit schweren Schritten ging McDuff vor und die Stufen hoch. An der Tür blieb er stehen. Seine Hand verschwand in der rechten Hosentasche, wo er den Schlüssel stecken hatte.
    Er führte ihn in das Schloß und drehte ihn zweimal herum. Jetzt war die Tür offen. Mit der Handfläche stieß er sie auf.
    Torry war vorsichtig geworden. Er ließ McDuff nicht allein gehen und blieb bei ihm, weil er damit rechnete, daß sich im Office noch Waffen befanden.
    Wir mußten warten, bedroht von den fünf Waffenmündungen.
    Der leichte Knoblauchgeruch der Stauden erreichte unsere Nasen.
    Ich schmeckte ihn auch im Hals.
    Knoblauch war seit jeher ein Schutz gegen Vampire gewesen, heute eigentlich auch noch. Hoffentlich auch bei den Blutsaugern, die zu Mallmanns Truppe zählten.
    »Los, kommt rein!«
    Aus dem Office brüllte der Stiernackige den Befehl. Ich hatte eine Frage an die Männer hinter mir. »Wer ist dieser Torry eigentlich? Euer großer Guru?«
    »Nein, aber jemand, der sich nichts gefallen läßt.«
    »Das haben wir gehört. Er haßt auch Menschen, die nicht aussehen wie er?«
    »Ja.«
    »Ihr solltet die Rassisten aus dem Dorf treiben, ihr…«
    »Halt dein verfluchtes Maul, Sinclair!« brüllte Torry aus dem Office. »Mach die Leute nicht verrückt!«
    »Nein, nein, keine Sorge. Es klappt alles so, wie du es dir wünschst, Guru!«
    Ich ging als erster. Er hatte Licht gemacht und empfing uns mit einem bösen Gesicht. Dieser Mann gehörte zu denen, die sich nicht scheuen würden, unter den flammenden Kreuzen des Ku-Klux-Klans andere Menschen zu jagen und zu töten, nur weil die Schwarze waren oder Anhänger einer anderen Religion besaßen. So etwas wollte nicht in meinen Kopf hinein.
    Meine Anspielungen mußten Torry noch wütender gemacht haben. Als ich über die Türschwelle trat, hielt er sein Gewehr schräg, weil er mir den Lauf durch das Gesicht ziehen wollte.
    Ich war schneller.
    Hart trat ich gegen sein rechtes Schienbein. Torry kam aus dem Schlagsansatz nicht heraus. Tränen schossen in seine Augen, er bekam einen regelrechten Anfall, taumelte weg und fing noch damit an, auf seinem unversehrten Bein zu tanzen.
    Zum Glück bestand der alte Schreibtisch aus massivem Holz, sonst hätte ihn Torry noch weggeschoben, als er dagegen krachte.
    »Jetzt mache ich dich fertig, Sinclair!« brüllte er, wobei Speichel aus seinem Mund rann. »Ich werde dich…«
    »Laß es sein, Torry!« Hinter mir schrie es einer der Männer. »Laß es sein, verdammt!«
    Torry gehorchte tatsächlich. Er wurde ruhig.
    »Ja, es ist besser für dich!« meldete sich auch McDuff.
    Der Stiernackige

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