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0576 - Brennendes Blut

0576 - Brennendes Blut

Titel: 0576 - Brennendes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nahezu teuflischen Plan ausgeklügelt. Es war ihm gelungen, andere zu seinen Helfern zu machen und sie vorzuschicken. Er selbst blieb im Hintergrund, wo er geschickt die Fäden zog. [1]
    An einem Faden hing meine Mutter…
    Wenn wir Mallmanns Diener, ein Geschwister-Paar erledigten, würde er nicht zögern, auch meine Mutter zu einer Blutsaugerin zu machen. Das stand einfach fest.
    Ich konnte mich an diese Tatsache nicht gewöhnen. Es hatte mir einen gewaltigen Schock versetzt, als ich davon erfuhr. Ich war fertig gewesen, down, aber gleichzeitig auch angestachelt, die Vampir-Geschwister zu fangen, obwohl ich damit auch nichts erreichen konnte, was die Befreiung meiner Mutter anging.
    Es hatte sich leider in Lauder herumgesprochen, was geschehen war. Sechs Männer hatten sich zu einer Bürgerwehr eingefunden, um die Vampirpest zu stoppen.
    Anführer war ein stiernackiger Kerl namens Torry. Den Namen hatte ich von McDuff gehört, denn der Sergeant hatte ihn so angesprochen. Und Torry war es auch, der sich dem Polizisten näherte, den Lauf des Gewehres so weit vorgestreckt, daß er die Mündung gegen den Leib des Polizisten stoßen konnte.
    McDuff zuckte kaum zusammen, als er den Druck und auch die Worte des Mannes vernahm. »Na, du rotbärtiger Bulle? Hast du noch immer so eine große Backe?«
    McDuff holte Luft. Er sah aus, als stünde er dicht vor einer Explosion. »Torry!« keuchte er. »Torry, ich warne dich. Treib es nicht zu weit! Tu dir und den anderen selbst den Gefallen, das sage ich dir!«
    Torry schüttelte den Kopf. Er sah aus, als würde sich eine Kugel bewegen. Er hatte einen runden Schädel, große Ohren und buschige Haare. Auf der breiten Stirn lagen Schweißperlen, was trotz der schlechten Beleuchtung zu erkennen war.
    Die fünf Männer mit ihren Waffen waren keine Profis. Das aber machte sie so gefährlich. Sie standen unter Streß, unter einem ungemein starken Druck, und würden bei dem geringsten Fehler unsererseits durchdrehen. Wir konnten ihren scharfen Atem hören, denn sie stießen intervallweise die Luft aus, so daß die grauen Wolken vor ihren Lippen nie abrissen. Manche Gewehrläufe zitterten auch, gerieten aber nie aus der Richtung. Mehrere Mündungen glotzten uns an wie tote Augen.
    McDuff schielte auf den ihn berührenden Gewehrlauf. »Gib endlich eine Antwort, verdammt!«
    »Die kannst du haben, McDuff. Du weißt, daß ich dich nie leiden konnte…«
    »Das ist bekannt.«
    »Und deshalb wirst du jetzt nach meiner Pfeife tanzen. Ihr alle werdet nach meiner Pfeife tanzen. Wir haben in Lauder das Kommando übernommen. Wir wissen von dieser verdammten Vampirbrut, die uns überfallen will, und wir werden es nicht hinnehmen. Wir sind fest entschlossen, sie auszurotten.«
    Ich meldete mich. »Hoffentlich übernehmen Sie sich da nicht!«
    Er drehte nicht einmal den Kopf, als er mit mir sprach. »Du Dreckskerl aus London hältst dich raus!«
    »Glauben Sie eigentlich, daß wir zum Spaß hier sind?«
    »Diesmal sind wir besser!«
    »Das habe ich gesehen. Ich frage euch, wo die beiden Blutsauger sich aufhalten. Auf dem Bock waren sie nicht, im Wagen auch nicht. Da habt ihr wohl Pech gehabt.«
    »Wir werden sie finden, Sinclair.«
    »Klar, wenn es zu spät ist!«
    McDuff versuchte es noch einmal. »Torry, ich würde dir raten, vernünftig zu sein. Noch kannst du alles richten, aber bald ist es zu spät. Verstehst du?«
    Er kümmerte sich nicht um die Worte. Dafür rief er drei Namen, und die betroffenen Männer setzten sich in Bewegung. Sie verringerten die Distanz zwischen sich und uns, bedrohten uns hautnah.
    Für mich stand fest, daß sie etwas Bestimmtes vorhatten.
    Ein schmächtiger Mann, bei dem das Gewehr zu groß wirkte, drückte mir die Mündung dicht unter den linken Schulterknochen.
    »Deine Kanone, Sinclair! Los, gib sie her!«
    Auch McDuff hatte den Befehl gehört. »Perrish«, sagte er, »weiß deine Cilly eigentlich, was du hier treibst?«
    »Und wie sie das weiß.«
    »Ich glaube nicht.«
    »Halt die Schnauze, McDuff!« schrie Torry dazwischen. »Wenn Robert sagt, er soll seine Kanone abgeben, dann muß er das tun.«
    »Und ihr würdet tatsächlich schießen?«
    »Ja!«
    Das hatte entschlossen geklungen. Wenn möglicherweise nicht alle abdrückten, Torry jedenfalls stand dermaßen unter Druck, daß er nicht anders handeln konnte.
    Natürlich wurden wir beobachtet. Die Menschen schauten aus den Fenstern. Manche hielten sich hinter den Gardinen versteckt, weil sie nicht gesehen werden

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