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0577 - Ein Mutant wird gejagt

Titel: 0577 - Ein Mutant wird gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eventuell zu vervollständigen. Die Bewaffnung sollte komplett sein."
    Alaska erschrak.
    „Bewaffnung?" wiederholte er. „Gegen wen wollen wir kämpfen?"
    „Es kann sein, daß wir uns gegen die Verfolger zur Wehr setzen müssen."
    Vor Alaskas Augen tauchte verschwommen wieder das Bild des Mädchens auf, das er gegen seinen Willen verletzt hatte. Wollte Corello im Ernstfall noch andere Unschuldige angreifen?
    Alles in dem Maskenträger sträubte sich dagegen, obwohl er sich seiner Hilflosigkeit bewußt war.
    „Halten Sie mich fest!" befahl Corello. „Wir springen jetzt in den Raum, in den der Roboter aufbewahrt wird."
     
    *
     
    Obwohl Emotionaut Mentro Kosum seit Jahren an Bord von Raumschiffen gelebt hatte, fühlte er sich an Bord der TIMOR wie ein Gefangener. Dieses Gefühl war schwer zu erklären, aber Kosum vermutete, daß es mit den Ereignissen der letzten Tage zusammenhing.
    Als erfahrener Offizier der Solaren Flotte hatte Kosum Verständnis dafür, wenn Rhodan die TIMOR startbereit halten ließ. Es war auch eine vernünftige Entscheidung, die Besatzung nicht auszutauschen, denn es bestand die Gefahr, daß der eine oder andere Raumfahrer von unbekannten Mächten beeinflußt wurde.
    Kosum, der gehofft hatte, daß sich seine innere Unruhe allmählich legen wurde, sah sich enttäuscht. Das Gegenteil war eingetreten.
    Auch jetzt, da er in seiner kleinen Kabine auf dem Bett lag, fand er keine Ruhe. Er hatte versucht, ein Buch zu lesen, doch es war ihm nicht gelungen, sich auf die Handlung zu konzentrieren.
    Kosum klappte das Buch zu.
    Dann richtete er sich auf und schwang die Beine aus dem Bett.
    Er ertappte sich dabei, daß er aufmerksam lauschte.
    Was sollte eigentlich passieren?
    Kosum öffnete die Tür seiner Kabine und blickte auf den Korridor hinaus. Er nahm nur die üblichen Geräusche wahr. Alles schien völlig in Ordnung zu sein, aber es gab trotzdem einen störenden Faktor, den der Emotionaut nicht erklären konnte.
    Wütend über sich selbst schlug Kosum die Tür zu.
    Er zog seine Jacke an. Zögernd blieb er stehen. Er war erst vor eineinhalb Stunden in seinen Privatraum gegangen. In der Zentrale würde man erstaunt sein, wenn er sechs Stunden vor Beginn seiner eigentlichen Dienstzeit wieder auftauchte.
    Andererseits war er nicht als einziger so nervös. Immer wieder entdeckte er diese Symptome auch bei den anderen an Bord der TIMOR.
    Er stieß eine Verwünschung aus und verließ die Kabine. Als er im Korridor stand, hatte er plötzlich das Gefühl, daß ihn jemand beobachtete.
    Er fuhr herum.
    Der Korridor war verlassen.
    Doch das unheimliche Gefühl nahm noch an Intensität zu. Es wurde so stark, daß der Emotionaut sich der Anwesenheit eines fremden Beobachters bewußt wurde.
    Gab es einen Unsichtbaren, der neben ihm stand?
    Kosum schüttelte den Kopf. Seit wann ließ er sich von solchen Dingen verwirren?
    Aber waren nicht drei Menschen von Bord der TIMOR verschwunden, ohne daß es bisher eine befriedigende Erklärung dafür gab? Unter diesen Umständen war es denkbar, daß es noch zu anderen Zwischenfällen kommen konnte.
    Kosum gab sich einen Ruck. Er sehnte sich plötzlich nach der Nähe anderer Menschen, denn er hoffte, daß seine psychische Lage sich dann schnell stabilisieren würde.
    Er begab sich zum nächsten Interkomanschluß und stellte eine Verbindung zur Zentrale her.
    Major Altonsen meldete sich.
    Er runzelte die Stirn, als er Kosum auf dem Bildschirm sah.
    „Alles in Ordnung, Major?"
    „Natürlich!" entgegnete der Zweite Offizier schroff. „Was sollte denn nicht in Ordnung sein?"
    Kosum konnte den Ärger des Majors verstehen, obwohl ihm Altonsens Gereiztheit übertrieben erschien. Aber vielleicht war auch der Major von der unterschwelligen Unsicherheit infiziert.
    Rhodan sollte die Besatzung austauschen! überlegte Kosum.
    Die Männer und Frauen hatten einen Urlaub nötig. Ihre Nerven waren zu sehr strapaziert worden. Sie brauchten unter allen Umständen ein bißchen Ablenkung. Die Freizeitbeschäftigungen, denen sie an Bord nachgingen, boten für einen Urlaub keinen Ersatz.
    „Ich komme ein bißchen zu Ihnen in die Zentrale", sagte Kosum zu dem Diensthabenden. „In meiner Kabine fühle ich mich zu einsam, und schlafen kann ich sowieso nicht."
    „Mir soll es recht sein", sagte Altonsen unfreundlich. Seinem Gesicht war anzusehen, daß es ihm alles andere als recht war.
    Kosum begab sich zum nächsten Antigravschacht. Zwei Ortungstechniker, die ihren Dienst gerade beendet

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