0577 - Ein Mutant wird gejagt
versetzte der Großadministrator grimmig.
„Sicher war es Corellos erste Sicherheitsmaßnahme, den Paratronschirm auf telekinetischer Basis zu blockieren."
Er nagte an seiner Unterlippe. Wenn sie vorausschauender gehandelt hätten, würde Corello jetzt in der Falle sitzen.
„Warum machst du dir Vorwürfe?" fragte Bully. „Keiner von uns hat damit gerechnet, daß der Mutant ein derartiges Risiko eingehen würde."
Rhodan antwortete nicht. Er beobachtete die großen Bildschirme, auf denen die Ereignisse vom Raumhafen Terrania Citys direkt in die Zentrale von Imperium-Alpha übertragen wurden.
Rund um die TIMOR wurden zusätzliche Absperrungen errichtet. Der freie Platz vor dem Schiff war zum Aufmarschgebiet der Spezialisten von USO und SolAb geworden. Über dem Schweren Kreuzer kreisten Dutzende von Gleitern.
Rhodan blickte auf die Uhr.
Nach seinen Erfahrungen würde es vier bis fünf Minuten dauern, bis ein Energieschirm um das Schiff errichtet war. Es hing alles davon ab, wann Corello die Flucht ergreifen würde.
Wahrscheinlich hatte der Mutant schon festgestellt, daß er entdeckt worden war.
*
Fellmer Lloyd und Ras Tschubai erhielten die Nachricht von der Zentrale, als sie gerade eine Siedlung im Bundesstaat Indien durchsuchten. Aus diesem Gebiet waren ein paar seltsame Vorgänge gemeldet worden, die jedoch der Phantasie der Siedlungsbewohner entsprungen zu sein schienen.
„Sie haben ihn an Bord der TIMOR gestellt", sagte Tschubai, der die Nachricht entgegennahm. „Wir brauchen also hier nicht weiter zu suchen. Rhodan befiehlt, daß wir sofort nach Terrania-City kommen sollen."
Lloyd seufzte.
„Wahrscheinlich wieder ein blinder Alarm."
„Das glaube ich nicht. An Bord der TIMOR befindet sich ein speziell für Corello gefertigter Tragroboter. Das muß der Mutant gewußt haben. Er war kühn genug, zum Raumhafen zu teleportieren, um sich den Automaten zu beschaffen."
Lloyd sah den alten Freund fragend an.
„Was tun wir?"
Der Afroterraner streckte die Hand aus.
„Sie sind doch der Chef des Mutantenkorps!"
Lloyd ergriff die schwarze Hand.
Sie entmaterialisierten und kamen in Nullzeit auf dem freien Platz vor der TIMOR an. Einer der Spezialisten kam auf sie zu.
„In einer Minute wird ein Schirm die TIMOR umhüllen, dann kommt er nicht mehr heraus."
Lloyd sah den USO-Mann skeptisch an. Er traute Corello zu, daß er auch von hier wieder entkommen konnte.
„Rhodan wird in wenigen Augenblicken über Transmitter an Bord der TIMOR eintreffen", fuhr der Spezialist fort.
Lloyd sah sich um. Auf der anderen Seite des freien Platzes sah er Gucky und Balton Wyt, die nebeneinander auf einer Kiste saßen und das Schiff beobachteten.
Der Telepath wurde abgelenkt, als in der Schleuse der oberen Gangway ein Mann erschien und heftig mit den Armen winkte.
„Kosum!" stellte Tschubai fest. „Offenbar hat er irgendeine Nachricht für uns."
„Bestimmt keine guten Nachrichten!" meinte Lloyd.
Er sollte recht behalten. Kosum gab den wartenden Spezialisten bekannt, daß ihre Anstrengungen einmal mehr vergeblich gewesen waren. Corello war von Bord des Schweren Kreuzers teleportiert, noch bevor sich der Ring der Schirmfeldprojektoren geschlossen hatte.
Tschubai stieß eine Verwünschung aus.
„Wohin mag er gegangen sein?"
„Er hat jetzt wieder einen Roboter", erinnerte Lloyd. „Das macht ihn wesentlich beweglicher, aber auch gefährlicher. Trotzdem werden wir ihn schließlich fassen, wenn er auf der Erde bleibt."
„Er hat doch irgend etwas vor", sagte Ras leise. „Ich ahne Unheil voraus, wenn wir ihn nicht bald schnappen."
*
Perry Rhodan, der vor wenigen Minuten durch den Bordtransmitter in der TIMOR angekommen war, stand mitten unter den inzwischen eingetroffenen Mutanten und gab sich Mühe, seine eigene Enttäuschung zu verbergen, denn die Niedergeschlagenheit der Korpsmitglieder war schon schlimm genug.
Jemand sprach ernsthaft davon, die Jagd nach Corello einzustellen und dem flüchtigen Mutanten ein Angebot zu Verhandlungen zu machen.
„Das ist längst geschehen", sagte Rhodan. „Corello reagiert auf solche Angebote überhaupt nicht. Er verfolgt beharrlich sein Ziel, was immer es ist. Jetzt, da er einen Roboter besitzt, ist er wieder gefährlicher geworden."
Kosum trat in die Zentrale.
„Es kommt noch etwas dazu", sagte der Emotionaut. „Corello besitzt jetzt mehrere Mikroatombomben, mit denen er große Teile der Erde zerstören könnte."
Rhodan hörte einen der Mutanten
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