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0578 - Im Labyrinth der Toten

Titel: 0578 - Im Labyrinth der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Mausbiber.
    „Aber das Parfüm...!"
    „Töchter pflegen sich mit Mutters Parfüm zu bedienen, und sehr oft sogar großzügig. Der Parfümgeruch ist der Beweis dafür, daß die Calder-Kinder noch vor kurzem hier waren."
    Er schlug ebenfalls seinen Druckhelm zurück und watschelte schnuppernd durch den Rest des Bahnhofes. Danach ging er in den Spalt hinein.
    „Hier ist der Geruch noch stärker", rief er zurück.
    Plötzlich bückte er sich und hob etwas Helles auf.
    „Ein parfümgetränktes Taschentuch", stellte er fest. „Rose Calder muß es verloren haben, als sie..."
    Nachdenklich musterte er die Wände aus uralter erstarrter Lava. Die Bruchstelle war frisch, doch das hatte Gucky nicht anders erwartet. Etwas anderes machte ihn stutzig.
    „Bitte, komm doch mal her, Tatcher!" rief er. „Schau dir das einmal an!" Er deutete auf die Wände links und rechts der Stelle, an der das parfümierte Taschentuch gelegen hatte.
    Tatcher a Hainu kam näher, betrachtete sich das Phänomen und zog schließlich eine eigenartige Brille hervor, durch die er sich die Wände abermals genau betrachtete.
    „Nun?" drängte der Ilt. „Sie sind doch Kosmogeologe, oder?"
    „Hm!" machte Tatcher. „Das stimmt natürlich, aber es besagt nicht mehr, als wenn man von jemand sagt, er sei Biologe.
    Genaugenommen bin ich Formationskundler, das heißt, ich erforsche die historischen Entwicklungen von Planetenkrusten."
    Er nahm die Brille ab.
    „Das sieht gar nicht nach normaler Fossilisation aus, Bruder Einzahn. Wird ein organischer Körper im Gestein abgebaut, so hinterläßt er zwar einen Hohlraum, aber die chemischen Abbauprozesse führen zur Verfärbung der Hohlraumwandung.
    Das trifft hier nicht zu."
    Gucky stöhnte.
    „Mann, drückst du dich umständlich aus!"
    Tatcher wölbte die Brauen.
    „Du hast mein Urteil als Geologe beziehungsweise Formationskundler hören wollen, und als solcher muß ich mich wissenschaftlich exakt ausdrücken. Als Privatmann dagegen würde ich sagen: In dem Hohlraum ist ein Gegenstand aus überaus widerstandsfähigem Metallplastik verborgen gewesen - und mit diesem Gegenstand sind Rose und Thomas Calder verschwunden. Das war's!"
    Der Mausbiber nickte.
    „Richtig, Tatcher. Ich denke, dieser Gegenstand war eine Art Transmitter, der sich selbst zum Ziel befördert, denn auf eine andere Art und Weise können die Kinder nicht fortgekommen sein."
    Der Marsianer kratzte sich am Kopf.
    „Das Magmagestein hier ist etwa zwanzigtausend Jahre alt." Er lächelte verschmitzt. „Das sehe ich natürlich nicht auf Anhieb; ich weiß es aus der Veröffentlichung eines terranischen Kollegen.
    Aber das Alter läßt in Verbindung mit dem wahrscheinlichen Verwendungszweck des Einschlusses darauf schließen, daß der Selbsttransmitter keinem Terraner gehörte. Ich tippe auf einen Meister der Insel."
    „Du bist gescheiter, als du aussiehst", meinte Gucky.
    „Wahrscheinlich hast du recht, und in diesem Fall läßt sich auch mein psionisches Unvermögen erklären. Der ehemalige Stützpunkt eines MdI ist natürlich mit antipsionischen Elementen abgeschirmt; so etwas haben wir bei den Kämpfen in Andromeda kennengelernt."
    „Wir?"
    „Du natürlich nicht. Vor über tausend - bald anderthalbtausend - Jahren war an dich noch gar nicht zu denken."
    „Haha! Jedenfalls gehörte das Geschlecht der a Hainus schon damals zu den Alteingesessenen auf dem Mars." Er wurde blaß.
    „Aber anstatt uns über solche Dinge zu unterhalten, sollten wir lieber überlegen, wo die Kinder rematerialisiert sein könnten, Gucky."
    „Das auch", piepste der Ilt bedrückt. „Zuerst überlege ich jedoch, wie wir hier herauskommen. Meine Psionik funktioniert hier nicht, und ich schätze, daß der verbliebene Katastrophenprojektor in spätestens zehn Minuten seinen Geist aufgibt."
    „Um Himmels willen!" stieß Tatcher hervor. „Dann würden wir ja naß werden!" Er zog seinen Desintegrator aus dem Gürtelhalfter.
    „Komm, hilf mir! Wir werden einen Tunnel nach oben brennen!"
    Er drückte auf den Feuerknopf. Ein grünliches Flimmern bildete sich vor der Laufmündung und zuckte nach oben. Dort, wo die beiden Wände des Spalts wieder zusammenliefen, bildete sich ein annähernd rundes Loch.
    Captain a Hainu schloß den Helm, damit er keine Gasmoleküle einatmete, dann stieg er mit Hilfe seines Flugaggregates langsam höher.
    „Worauf wartest du, Gucky?" rief er über Helmfunk.
    „Es ist sinnlos!" schrie der Mausbiber in höchster Erregung.
    „Komm

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