0578 - Im Labyrinth der Toten
sind. Zwei von ihnen sind beim Torpedoangriff unversehrt geblieben und werden laufend von Computern überwacht. Dort sind die Kinder nicht aufgetaucht. Aber die dritte Station ist vom Röhrenbahn-Netz abgeschnitten. Die Computer-Verbindung ist ebenfalls unterbrochen. Falls die Kinder sich dort befinden..."
„Wie steht es mit der Gefahr von Wassereinbrüchen?" warf der Großadministrator ein.
„Dagegen wurde vorgesorgt. Jede Station, für die eine solche Gefahr existiert, verfügt über zwei Katastrophenprojektoren, die sie gegen das Meer mit einem Schutzschirm absichern."
Rhodan nickte, dann sah er die anwesenden Mutanten vorwurfsvoll an.
„Und Sie können die Kinder nicht anpeilen, wie?"
„Dumme Frage!" sagte Gucky respektlos. „Wenn wir es könnten, hätten wir es längst getan, und dann wüßtest du Bescheid, Herr Großadministrator!"
Er drehte den Chef der Abteilung telekinetisch zu sich herum und befahl ihm, den Lageplan der Troplonröhrenbahn einzuschalten und ihm die Station zu zeigen, in der sich die Calder-Kinder möglicherweise befanden.
Als das geschehen war, sagte er: „Ich werde in die Station teleportieren, Perry, und ich möchte Tatcher mitnehmen, wenn du einverstanden bist."
Dalaimoc Rorvic lachte.
„Du wirst nur Ärger mit dem Sandfloh bekommen, Gucky."
Der Ilt zeigte seinen Nagezahn.
„Vielleicht, aber mit dir würde ich Schwierigkeiten haben." Er wandte sich an den Marsianer. „Schließe deinen Druckhelm, Tatcher, damit wir notfalls baden können, ohne dabei zu ertrinken."
Er streckte die Hand aus.
Tatcher a Hainu verschloß seinen Helm, überprüfte seine Überlebensaggregate und nahm Guckys Hand.
Im nächsten Moment knallte die Luft in das Vakuum, das die beiden Personen hinterlassen hatten.
Und einige Sekunden später schlossen sich die Schotte der Kontrollzentrale. Eine Männerstimme sagte über Rundruf: „Betrachten Sie sich als Gefangene der Miliz von Vahoe. Jeder Ausbruchsversuch wird von uns zurückgeschlagen."
„Überlegen Sie genau, was Sie tun!" sagte Rhodan. „Ich habe eine Division der Solaren Abwehr angefordert. Sie muß bereits in die Außenbezirke der Stadt vorgedrungen sein. Jeder Widerstand Ihrerseits gefährdet Sie nur."
„Wir scheuen keine Gefahr", gab die Stimme zurück. „Wichtiger als unser Leben ist die Sicherheit der gesamten Menschheit. Wir werden nicht zulassen, daß akonische Invasoren die Erde besetzen."
„Wovon, zum Teufel, reden Sie da?" schimpfte Perry Rhodan.
„Hier spricht der Großadministrator!"
„Und hier spricht der Hohe Baálol, hahaha!" Es knackte in den Lautsprechern, als die Verbindung unterbrochen wurde.
„Ich brauche Abgeschiedenheit und Ruhe", erklärte der fette Tibeter plötzlich. „Vielleicht kann ich dann die parapsychischen Beeinflussungsmuster auf den Urheber reflektieren."
„Hier haben Sie beides in seltener Vollendung", bemerkte Rhodan sarkastisch. „Man hat uns ‚abgeschieden', und wir sind die Ruhe selbst."
Der Tibeter grinste.
„Dann verhalten Sie sich bitte ganz still!"
Er zog sein Vibratormesser und schnitt mit unwahrscheinlicher Schnelligkeit ein rechteckiges Stück aus dem Spannteppich, der den Fußboden bedeckte. Dieses Stück legte er auf die transparente Leuchtscheibe des Lageplanes, dann setzte er sich mit untergeschlagenen Beinen darauf, faltete die Finger über dem Bauch und ließ die Augenlider halb herabsinken.
Rorvic meditierte immer noch, als zehn Minuten später die Schotte aufglitten und Einsatzagenten der Solaren Abwehr meldeten, daß die Frachtgutzentrale von Mentalstabilisierten übernommen worden sei.
*
Gucky und Tatcher rematerialisierten zwischen einer geborstenen Wand und einem blutroten flackernden Energieschirm. Das schrille Pfeifen eines überlasteten Schutzschirmprojektors lieferte die Begleitmusik dazu.
„Hier sind die Kinder nicht", meinte der Marsianer, nachdem er sich umgesehen hatte.
„Nein", sagte Gucky zögernd. „Aber etwas stimmt nicht. Ich bekomme keine telepathische Verbindung mit Fellmer. Meine Gedankenimpulse scheinen sich in einem antipsionischen Labyrinth zu fangen."
„Komisch!" sagte Tatcher und klappte den transparenten Kugelhelm zurück. Seine Nasenflügel blähten sich. „Aber da ist noch etwas komisch, Gucky. Ich rieche Schweiß, Angstschweiß, vermischt mit einem starken Parfüm."
Er riß die Augen weit auf.
„Genau nach dem gleichen Parfüm roch Mrs. Calder! Aber wie ist die hierher gekommen?"
„Überhaupt nicht", erwiderte
Weitere Kostenlose Bücher