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0585 - Der Mann, der eine Echse war

0585 - Der Mann, der eine Echse war

Titel: 0585 - Der Mann, der eine Echse war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gestanden, jetzt aber griff er ein, packte die Studentin am linken Arm und zog sie zu sich heran.
    Mit der anderen Drachenhand berührte er ihre Stirn…
    Jeanette verharrte wie unter Schock.
    Sekundenlang geschah überhaupt nichts.
    Die Zeit schien stillzustehen.
    Und dann - sank Jeanette in sich zusammen…
    ***
    Sie wäre gestürzt, hätte Fooly sie nicht festgehalten. Und wäre ihm nicht Rencalter zu Hilfe gekommen, der hinzustürmte und seine Freundin zu einem der wenigen Sitzmöbel trug.
    »Sie ist wieder in Ordnung«, sagte Fooly.
    Ehe Rencalter etwas tun konnte, bekam der Drache auch ihn zu fassen und berührte ihn auf die gleiche Weise.
    Auch Rencalter verlor die Besinnung. Fooly plazierte ihn recht dekorativ auf Jeanettes Schoß.
    »He, ein Kavalier bist du ja nicht gerade«, wies ihn Nicole zurecht, während sie noch versuchte, zu Atem zu kommen. »Wir haben mehr als einen Stuhl in diesem Raum.«
    »Ich dachte, die beiden gehörten zusammen?«
    »Wer hat dir das denn erzählt?«
    »Es ging… na ja, aus empathischen Schwingungen hervor.«
    Er wandte sich zur Tür - und zog die Flügel ein.
    Bevor er hinausging, wandte er sich noch einmal um und deutete mit dem krallenbewehrten Daumen über seine Schulter auf den Rahmen der Tür. »Siehst du, Mademoiselle Duval - ich habe mir deinen Vorschlag zu Herzen genommen. So paßt es.«
    »Warte«, sagte Zamorra, noch immer keuchend von dem kurzen, aber heftigen Kampf. »Was hast du mit den beiden gemacht?«
    »Sie sind jetzt wieder sie selbst.«
    »Aber wie -«
    »Frag nicht danach, Chef«, wehrte der Jungdrache ab. »Und vertraue nicht darauf, daß ich euch immer so helfen kann wie jetzt. Ich war heute nur gerade gut in Form. Beim nächsten Mal klappt es vielleicht nicht. Sagt mal, wie werde ich jetzt eigentlich die verflixte Farbe wieder los?«
    Raffael Bois hob die Hand. »Ich wüßte da etwas…«
    »Nein«, protestierte Fooly schrill. »Du nicht, alter Mann! Du bist ein Sadist! Ein Drachenquäler! Du hast was gegen mich! Leugne es nicht ab, ich weiß es. Du wirst mich foltern, mir unendliche Schmerzen zufügen…«
    »Aber nein«, protestierte Raffael betroffen. »Nichts dergleichen beabsichtige ich! Es geht wirklich ganz einfach und schnell! Laß mich nur machen!«
    »Hilfe!« schrie der Drache. Er flatterte wild mit den Flügeln, machte einen Sprung rückwärts - und blieb natürlich wieder mit den ausgebreiteten Schwingen hängen.
    Raffael Bois nutzte seine Chance…
    ***
    »Es ist verrückt«, stieß Jeanette Brancard hervor, als sie wieder erwachte. »Ich möchte glauben, daß ich alles nur geträumt habe. Aber dann wäre ich sicher nicht hier…«
    »Weißt du, wie du hierher gekommen bist?« fragte Nicole.
    »Sicher. Ich habe mich zuerst in der unteren Wohnung versteckt…«
    »Ach du fettes Katzodil«, seufzte Nicole. »Da konnten wir natürlich lange suchen…«
    »…und bin dann hierher gekommen. Ganz schöner Fußmarsch den Berg hinauf. Aber ich wußte, daß ich den Professor mit einem der beiden Stäbe berühren sollte. Damit er nach Indien geht.«
    »Warum nach Indien?«
    »Weil da jemand auf ihn wartet.«
    »Takkar«, murmelte Zamorra.
    »So ist es auch bei mir«, warf Rencalter ein. »Ich weiß es jetzt wieder. Dieser…«
    »Milka-Drache«, half Nicole schmunzelnd aus.
    »… hat mir geholfen, mich wieder zu erinnern und mit den Ereignissen der Vergangenheit fertig zu werden. Vielleicht schaffe ich es ja.«
    »Vielleicht kann ich dir dabei helfen.«
    Zamorra und Nicole sahen sich an.
    »Sieht so aus, als wären diese Stäbe nicht ganz so gefährlich, wie es den Anschein hatte, nicht wahr?« überlegte Nicole. »Zumindest haben sie keinen Drang zum Morden hervorgerufen. Und auch nicht wie bei Ssacah üblich den Drang, sich so schnell wie möglich auszubreiten und so viele andere Menschen wie möglich zu infizieren. Denn dazu hätten die beiden Hübschen Zeit genug gehabt. Und auch die entsprechenden Möglichkeiten. Ich brauche bloß an die Leute in Mostaches Lokal zu denken.«
    »Nach dem derzeitigen Stand der Dinge sind sie wirklich nicht infiziert. Und diese beiden hier«, Zamorra deutete mit knappem Kopfnicken auf Rencalter und Brancard, »sind geheilt, wie's aussieht. Ich hab’s gerade getestet. Das Amulett zeigt sie mir wieder klar und deutlich, Fooly sei Dank.«
    »Noch eine Sache«, erinnerte Nicole. »Die M-Abwehr um das Château spricht auf diese Art von Magie nicht an. Das bedeutet, daß sie nicht schwarz ist.«
    »Echsenmagie«,

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