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0587 - Mumien in Moskau

0587 - Mumien in Moskau

Titel: 0587 - Mumien in Moskau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mutationen, Wesen, über die wir noch nicht Bescheid wissen. Das kann ich mir vorstellen.«
    »Du gehst aber hart ran.«
    »Es bleibt mir nichts anderes übrig.«
    »Gut. Kannst du genau berichten, was passiert ist? Du hast am Telefon nur mehr Stichworte genannt und gesagt, daß eine deutsche Mannequin-Truppe mit drinhing.«
    Wladimir Golenkow erzählte uns haarklein, was die Zeugen ausgesagt hatten. Er war dabei so genau und pedantisch, als hätte er die Protokolle auswendig gelernt.
    Ich faßte zusammen. »Es hat also einen Toten gegeben, eben diesen Mönch, der die Mannequins gewarnt hat.«
    »Ja.«
    »Woher wußte er…?«
    »Gespürt, John, er hat das Böse gespürt. Es gibt ja solche Menschen.«
    Bill hatte einen Einwand. »Habt ihr schon darüber nachgedacht, daß die Monstren irgend etwas mit der Truppe der Mannequins zu tun haben könnten?«
    »Haben wir.«
    »Und?«
    Er hob die Schultern. »Da sind wir überfragt. Es deutet eigentlich nichts darauf hin.«
    »Was befindet sich denn in den anderen Kisten?« wollte ich wissen.
    »Wertvolle Gegenstände aus dem Orient. Nicht nur aus Ägypten. Sie waren oder sind für eine Ausstellung bestimmt, die in wenigen Tagen hier in Moskau eröffnet wird.«
    »Befinden sich auch Mumien darunter?«
    »Nein, Bill, die hat man uns nicht mitschicken wollen, obwohl wir sie gern gehabt hätten.«
    »Sei froh.«
    »Vielleicht.«
    »Kann man es als Zufall ansehen, daß die Stücke der Ausstellung in dem gleichen Haus gelagert wurden, in dem auch die Mannequin-Truppe einquartiert wurde?«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Wer sind diese Leute?«
    »Wir haben in der letzten Zeit mit großen deutschen Modefirmen und auch Zeitschriften Kontakt aufgenommen. Wir wollen westliche Mode mit dem Flair der russischen Seele verbinden. Das ist so etwas wie ein Werbegag. Es wurde groß angekündigt, das Interesse ist enorm. Unsere Industrie erhofft sich davon Impulse für ihre eigene Kreativität. Es dreht sich im Moment viel um Mode.«
    »Wann sind die Vorführungen?«
    »Sie waren schon.«
    »Ist alles vorbei?«
    »Nein, nicht ganz. Die letzte findet am heutigen Abend statt. Und zwar am Stadtrand von Moskau, wo ein altes Kloster steht, das zu einem Hotel umgebaut wurde. Wir haben es erst in den letzten Monaten eröffnet. Es liegt wunderschön im Grünen. Der Klostergarten wurde zu einer kleinen Parklandschaft umgestaltet. Dieser letzte Auftritt soll der krönende Abschluß der Truppe sein.«
    »Heute abend also?« murmelte ich.
    »Ja.«
    Ich dachte nach und schielte dabei zu Bill rüber, der etwas unruhig auf seiner Sitzfläche umherrutschte. »Ich habe das Gefühl, John, als sollten wir uns die letzte Modenschau genauer ansehen.«
    »Ja, obwohl ich davon nicht begeistert bin. Denk nur an die Mannequins mit den Mörderaugen damals.«
    »Ja, stimmt, da hatte Sheila ins Geschäft einsteigen wollen. Ich habe ihr übrigens versprochen, etwas über die Modetage zu sagen. Vielleicht könnte ich mein Interview schieben.« Er warf Wladimir einen fragenden und bittenden Blick zu.
    Der hob die Schultern.
    »Das ist nett.«
    »Sag mal, wo sind wir eigentlich untergebracht?«
    »In einem Hotel am Gorki Park. Sehr nett, nicht so gewaltig wie die großen Touristenkästen.«
    »Okay. Und die Mannequins? Lebt die Truppe noch immer im selben Haus zusammen?«
    »Nein. Sie sind bereits in das Kloster gezogen, wo die letzte Schau stattfindet.«
    »Da sind nicht zufällig noch Zimmer frei – oder?«
    Der Russe verengte die Augen, bevor er lächelte. »Ich weiß, worauf du hinauswillst. Einen Moment.« Er stand auf und sprach mit der Bedienung, die ihn zu einem Telefon führte.
    Bill beugte sich vor. »Du rechnest damit, die Mumien oder Monstren bei den Mannequins zu finden?«
    »Im Prinzip schon.«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Es sind Zeugen, Bill. Möglicherweise wollen die Killer, daß es keine Zeugen gibt.«
    »Dann hätten sie schon längst zugeschlagen.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Nicht ganz, es könnte sein.«
    »Eben – könnte.« Ich leerte mein Glas. Es war nur mehr ein kleiner Rest darin gewesen. »Ein altes russisches Kloster also«, sprach ich meine Gedanken aus. »Kannst du da eine Verbindung zur ägyptischen Mythologie ziehen?«
    »Nein, muß ich das?«
    »Vielleicht.«
    »John, das ist mir alles zu sehr durcheinander. Mannequins, ein Kloster, zwei Monstren oder Mumien – wie sollen wir diese drei Dinge auf einen Nenner bringen?«
    »Weiß ich auch nicht. Ich finde es nur interessant, daß ich

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